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0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania
Autoren: Unbekannt
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passieren.
    Ich näherte mich dem Alarmknopf um einen weiteren Schritt.
    Staehmer schien meine Absicht erkannt zu haben, denn er hob die Strahlenwaffe.
    „Tun Sie das nicht, Opinzom", forderte er. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle, sonst zerstrahle ich die Panzerglaswand!"
    Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Ich wollte Staehmer durch dieses Manöver von meinen wahren Absichten ablenken.
    Und als es mir gelungen war, stürzte ich mich mit ganzer Geisteskraft auf sein Bewußtsein. Ich hüllte sein Ich ein, wollte es durchdringen - aber es entglitt mir.
    „Geben Sie sich keine Mühe, Opinzom!"
    Er verhöhnte mich! Dieser kleine Wurm wagte es, mich mit beißendem Spott zu übergießen. Aber ich mußte gute Miene zum bösen Spiel machen. Mein Körper...
    Was war mit meinem Körper? Nichts, alles in Ordnung. Ich hatte mich vollkommen in der Gewalt. Meine Paragabe funktionierte einwandfrei. Das sah ich an Tolk und Neiko, die wie zu Stein erstarrt dastanden. Serkano Staehmer würde schon noch sehen. Mein Geist war in Ordnung. Und mein Körper war in Ordnung. Die Temperatur im Raum betrug plus 12 Grad Celsius.
    Es gab keine Luftbewegung, keine schmerzhaften Geräusche, keine übelkeit erregenden Düfte, kein blendendes Licht.
    Ich war geborgen, warum sollte also irgend etwas mit meinem Körper nicht in Ordnung sein?
    Plötzlich barst ein Blitz an der Panzerglaswand. Gleich darauf wurde vor meinen Augen alles schwarz. Meine Augen schmerzten. Ich konnte nichts sehen. Ich war blind!
    „Jetzt komme ich", hörte ich Staehmer rufen.
    Blufft er nur? Nein, dieser Wahnsinnige machte Ernst. Er schmolz mit der erbeuteten Strahlenwaffe die Glasbarriere. Mir blieb keine andere Wahl, als meine Karten aufzudecken.
    „Bleibe mir vom Leib, du Narr", schrie ich in höchster Verzweiflung. „Komme nicht in den Sterilisationsraum, du würdest mich töten. Wir können dann nicht mehr die Erde erobern!"
    Staehmer hörte nicht auf mich. Mit der Sturheit eines Wahnsinnigen bestrich er weiterhin die Glaswand mit Salven aus seiner Strahlenwaffe.
    Da traf mich die Hitze. Mein Körper schien zu brennen. Dann kühlte sich die Luft etwas ab. Glas barst mit ohrenbetäubendem Klirren. Ein Wind strich herein, der noch heiß genug war, um meinen Körper zu versengen. Ich schlug um mich, um das Feuer an meinem Körper einzudämmen, um die Tausende von haarfeinen Nadeln zu verscheuchen, die von allen Seiten auf mich einstachen.
    Und dann sah ich Serkano Staehmer herankommen. Ich sah ihn mal in rotes Licht getaucht, dann von Flammen umhüllt, dann wieder grell weiß, gelb...
    Meine Augen!
    Seine Stimme - sie war gellend - Zerrte an meinem Trommelfell.
    „Serkano Staehmer ruft Galbraith Deighton! Galbraith Deighton kommen Sie sofort. Es ist dringend. Ich habe den Mann vor mir, der die Banden organisierte ... Ein Häufchen Elend..."
    Ich bäumte mich auf, versuchte die Stürme abzuwehren, die an mir zerrten, die Hitze einzudämmen, die Farben abzuwehren ...
    Ich war in einem Alptraum gefangen.
    Tolk und Neiko bewegten sich plötzlich. Sie rannten davon. Ich versuchte, sie zurückzuhalten, aber ich konnte keine Gewalt mehr über sie ausüben. ."Verlaßt mich nicht!"
    Meine eigene Stimme klang fremd. Ich streckte noch einmal meine Fühler nach meinen Leuten aus, konzentrierte mich auf Staehmer, der wie ein Koloß über mir stand - vergebens. Ich war verloren. Meine Gabe versagte, meine Leute ließen mich im Stich. Die Mauern der Sicherheit, die ich in all den Jahren um mich aufgebaut hatte, stürzten ein. Ich war den Umwelteinflüssen preisgegeben.
    Ich rollte meinen Körper zusammen.
    Die Geräusche, Licht und Farben, Hitze und Wind stürzten sich auf mich - und explodierten. Als die Explosion verklungen war, blieb ein stetes Pochen des Schmerzes in mir zurück.
    Der Schmerz kam in Wellen, steigerte sich bis ins Unerträgliche, ließ nach, um gleich darauf mit verstärkter Wucht über mich herzufallen.
    Ich rollte meinen Körper noch mehr zusammen. Aber es half nichts. Ich schrie.
    Niemand war da, der meine Qual beendete.
     
    18.
     
    Galbraith Deighton Die Zivilisation der Menschheit stand auf einem verdammt wackeligen Fundament.
    Das wurde mir besonders in den letzten Tagen deutlich vor Augen geführt. Wir, damit meinte ich alle Männer und Frauen, die in bedingungslosem Einsatz hinter Perry Rhodan standen - wir hatten dieses Fundament notdürftig gekittet. Aber es zeigten sich darin immer neue Risse, und was wir an dem einen Ende reparierten,
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