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0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schenke.«
    Kleinere Käfer, die auf ihrem Weg nicht so viel Freßbares gefunden und ihre Substanz deshalb nicht so enorm hatten vergrößern können, gehorchten willig. Auch sie waren für ein großes Leitbild dankbar.
    Sie begannen mit der Vorbereitung.
    ***
    Der Cadillac erreichte wieder die Straße. Bevor sich nicht die Polizei um den Toten gekümmert hatte, durfte ohnehin nichts verändert werden. Also konnte mit dem Freischleppen von Michelles Auto auch gewartet werden, bis ein Satz neuer Reifen beschafft war. Dann ließ sich alles auf einmal erledigen.
    »Laß uns in Richtung Château Montagne nach den Käfern suchen«, hatte Zamorra beschlossen.
    »Und wie sollen wir sie finden?« fragte Nicole leise. »Wir fahren entlang der Straße, anders geht’s nicht, weil ich den Wagen nicht im Gelände ruinieren möchte. Die Käfer aber können sich querfeldein bewegen. Wir müßten das auch tun, um uns ihnen zu nähern.«
    »Wir überholen sie einfach und warten auf dem Weg zum Château auf sie. Irgendwann müssen sie auf uns treffen.«
    »Diese Sache hat gleich mehrere Haken«, widersprach Nicole. »Sie könnten zum Beispiel rechts und links an uns vorbeimarschieren, ohne daß wir es bemerken.«
    »Das ist ein Haken. Er trifft aber nicht bei einer linearen Fortbewegung zu, wenn sie kein anderes Ziel haben, als zum Schloß zu kommen.«
    »Was macht dich dessen so sicher? Nur die generelle Freßrichtung? Was sollten sie bei uns? Erstens hat Merlins Stern keine schwarzmagische Restaura festgestellt, und zweitens ist das Château weißmagisch abgeschirmt. Ein Angriff der Käfer ergäbe also keinen Sinn.«
    »Aber ein Angriff auf das Dorf. Entweder ohne Hintergedanken, einfach nur so, oder zur Erpressung. Zudem hast du gerade einen Denkfehler begangen: Gerade weil das Château abgeschirmt ist, könnten nicht magische, vor allem nicht schwarzmagische, Wesen eindringen!«
    »Was natürlich raffiniert von dem Unbekannten geplant wäre, der für das Entstehen dieser Riesenkäfer verantwortlich ist - sofern’s nicht tatsächlich nur ein Mutation-Unfall ist. Übrigens gibt es da noch einen weiteren bösen Haken.«
    »Und der wäre?«
    Nicole hob die Brauen.
    »Während du im Auto telefoniert hast, habe ich mir die Insektenrückstände an der Weinflasche noch einmal angesehen. Dabei bin ich in dem vertrockneten Brei auf etwas anderes gestoßen.«
    »Was?«
    »Du weißt ja hoffentlich, daß Käfer über die harten, bunten, schützenden Deckflügel verfügen, die zur Seite oder hochgeklappt werden, wenn das liebe Tierchen, beispielsweise so ein süßer Marienkäfer und Läusefresser, starten will. Darunter befinden sich transparente Flügel, die ihn dann von Grashalm zu Grashalm und von Blattlaus zu Blattlaus tragen. Nach der Landung zieht er sie ein, und man kann beobachten, wie sie langsam unter den dann längst wieder runtergeklappten Deckflügeln verschwinden.«
    Zamorra nickte. »Bekannt. Und - du willst doch nicht etwa sagen…?«
    »Doch«, versicherte Nicole. »Ich habe solche transparente Flügelreste gefunden. Chef, die Monstren können fliegen.«
    ***
    Die Monstren breiteten sich in einem Kreis aus. Die kleineren verharrten außen. Die größeren sammelten sich am Innenrand des Kreises. Ganz von selbst war unter ihnen eine Hierarchie entstanden, die sich an der Körpermasse und am damit zusammenhängenden Denkvermögen orientierte.
    Die größten Käfer waren die Vordenker. Sie bestimmten, was geschah. Die anderen übernahmen alles kritiklos.
    Fühler raschelten, übermittelten Informationen und Anweisungen.
    Das Ritual zu Ehren der Schöpferdämonin begann.
    Das erste der beiden erbeuteten Wesen wurde in den Kreis geführt. Zum ersten Mal töteten die Riesenkäfer nicht für ihre eigene Weiterentwicklung, sondern für einen teuflischen, ideellen Zweck…
    ***
    »Theoretisch können sie also überall auftauchen«, erkannte Zamorra. »Sie könnten längst dort sein, wo wir sie am wenigsten haben wollen. Und niemand kann es verhindern. Wir brauchen Hubschrauber. Möglichst raketenbestückte Kampfmaschinen der Armee.«
    »Der Fremdenlegion - die sind besser«, sagte Nicole sarkastisch. »Haben wir eine Landkarte im Wagen?«
    Nicole brachte den Cadillac zum Stehen. »Was hast du vor?«
    »Ich will mir auch ohne Hubschrauber einen möglichst genauen Überblick verschaffen«, sagte er. »Vielleicht läßt sich daraus unter Berücksichtigung der mutmaßlichen Marschgeschwindigkeit erahnen, wo wir zupacken können.«
    »Wir
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