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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger
Autoren: Jason Dark
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Bewußtlosigkeit, als ich sie über die Schwelle zum Rittersaal zerrte und sie dort im toten Winkel zu Boden legte.
    Die beiden alten Vampire hatten sich wieder erhoben. Als adelige Blutsauger wankten sie auf mich zu. Im Gesicht des männlichen Untoten saß etwas schief. Seine Gier nach meinem Lebenssaft war nach wie vor ungebrochen.
    Ich durfte keine Zeit mehr verlieren, schließlich war noch Kelso als Gegner vorhanden.
    Für Sir Walter nahm ich den Silberdolch. Zu verfehlen war er nicht mehr. Die Klinge traf ihn genau dort, wo bei einem Menschen das Herz in der Brust schlägt.
    Das war absolut tödlich für ihn!
    Er riß die Arme hoch, als der Körper nach hinten gewuchtet wurde und gegen Freya prallte. Sie konnte dem Druck auch nicht mehr standhalten und wurde von den Beinen gerissen.
    Als sie zu Boden schlug, war ich schon bei ihr. Und mit mir mein geweihtes Silberkreuz.
    Meine Hand raste ihr entgegen. Für einen Moment sah ich noch ihr angstverzerrtes Gesicht und die weit aufgerissenen Augen. Sie wußte, was auf sie zukam.
    Dann war es vorbei.
    Nicht einmal einen Schrei stieß Lady Freya aus. Sie verging ebenso lautlos wie Sir Walter.
    Ich war Sieger geblieben.
    Mit raschen Schritten huschte ich auf den männlichen Vampir zu und zog ihm den Dolch aus der Brust.
    Sir Walter befand sich bereits im Stadium der Auflösung. Wer so lange in einem Sarg gelegen hatte, der besaß keinen normalen Körper mehr. Die Haut wurde grau und brüchig. Tiefe Rinnen und Falten erschienen, ein regelrechtes Relief, aus dem dann, wie hochgeschoben, weißgelbe Knochenknorpel hervortraten.
    Auch sie würden zu Staub werden, ich kannte mich in diesen Dingen leider gut aus.
    Blieb noch Kelso mit seinen beiden Soldaten, die ebenfalls zu Blutsaugern geworden waren.
    Noch hatte er sich nicht gezeigt. Über Stunden hinweg würde er sich bestimmt nicht in den Gängen verstecken. Möglicherweise gab es noch einen anderen Ausgang als die von mir geschlossene Tür.
    »John!«
    Ich schrak zusammen, als ich Kates Stimme hörte. Sie stand wie ein Gespenst genau dort, wo die Eingangshalle in den Rittersaal überging. Ihr Blick irrlichterte in die Halle, wo auch ihre beiden Vorfahren auf dem Boden lagen. Sie waren nur noch Staub und Knochen.
    »Weg, Kate, versteck dich!«
    Sie blieb stehen. »Was ist passiert? Ich war in einem Gewölbe. Ich bin von ihnen…«
    »Sie bilden keine Gefahr mehr. Du kannst beruhigt sein.« Ich lief auf sie zu und umfaßte ihre Schultern. »Bitte, Kate, versteck dich irgendwo. Es geht noch weiter.«
    »Dieser Soldat?«
    »So ist es.«
    »Und der Hund?«
    »Er lebt nicht mehr.«
    Kate atmete auf. »Vor ihm habe ich mich gefürchtet«, flüsterte sie.
    »Nur vor ihm. Er war so schrecklich.«
    »Ich weiß es, Kate.«
    »Wo soll ich denn hin?«
    »Lauf meinetwegen nach oben. Ich muß mich um Kelso kümmern, und der ist bewaffnet.«
    »Du nicht?«
    »Nein, er hat mir die Beretta genommen.«
    »Dann kannst du nicht gegen ihn…«
    »Es kommt darauf an. Bitte, verschwinde!«
    »Ja, gut.« Kate zog sich zurück. Sie schritt daher wie eine Schlafwandlerin.
    Ich war froh, sie aus der Schußlinie zu haben. Wie ich diesen Rambo-Verschnitt Kelso besiegen sollte, war mir unklar. Es würde einen Fight auf Leben und Tod geben, das war sicher.
    Noch zeigte er sich nicht. Ich lief geduckt an der Tür vorbei. Aus dem Rittersaal holte ich mir einen der Stühle. Zur Not konnte ich ihn als Schlagwaffe benutzen.
    So bewaffnet baute ich mich neben der Tür auf. Natürlich stand ich im toten Winkel – und schrak zusammen, als hinter der Tür die Garbe aus einer MPi aufklang.
    Die Geschosse zerfetzten das Holz. Die Tür hielt auch nicht stand, sie wurde in die Halle hineingedrückt.
    Kam er?
    Ich hatte den Stuhl bereits angehoben. Er schwebte über meinem Kopf. Leider war es ein ziemlich schweres Möbelstück. Lange würde ich ihn nicht so halten können.
    Kelso kam nicht.
    Dafür erschien der erste Blutsauger. Er torkelte über die Schwelle, und ich hätte ihn mit dem Stuhl zu Boden schlagen können, verzichtete aber darauf.
    Er sah mich nicht, war nur auf die Halle fixiert. Auch der zweite Blutsauger erschien.
    Ihn hatte ich Killer auf den Hals geschickt. Der Hund hatte sogar zugebissen. An der Schulter und an der Hüfte war der Blutsauger erwischt worden. Dort bestand seine Kleidung nur mehr aus Fetzen.
    Aus den Wunden kam kein Blut.
    Kelso zeigte sich nicht.
    Er hatte die beiden Blutsauger vorgeschickt. Ich vernahm seine zischende Stimme.
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