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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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ihm ein paar Schritte.
    „Laßt niemand herein!" befahl er den beiden Polizisten vor der Tür.
    „Wir haben acht Fälle", sagte einer der Männer.
    „Ich weiß", erwiderte Rpola.
    Er schlug die Tür zu.
     
    *
     
    Das Reich des Henkers war dunkel und geheimnisvoll. In den Tiefen des Schiffes war es noch stiller als in der Umgebung des Hinrichtungsraumes, Schalldichte Wände und Decken verhinderten, daß der Lärm von oben bis hierher drang. In den nur spärlich beleuchteten Korridoren und Räumen gab es keine Lautsprecher, die die Musik von oben übertrugen. Es gab nur eine Funkverbindung; sie diente zum Kontakt mit der Zentrale oder der Alterspolizei.
    Pentschypon-Kala 896. schob die schwere Abdeckplatte der letzten Anti-gravschachts zur Seite und ließ sich in die Öffnung gleiten. Über ihm glitt die Platte wieder zu.
    Von irgendwoher kam das Summen einer Maschine. Sonst war es still. Die Luft roch faulig.
    Am unteren Ende des Schachtes entdeckte Pentschypon-Kala 896. eine Tür, gerade groß genug, um einen Mann durchzulassen. Über der Tür leuchtete eine runde Lampe.
    Irgendwie konnte Pentschypon-Kala 896. sich an diesen Antigravschacht erinnern. In seiner frühesten Jugend, vielleicht, als er ein halbes Jahr alt gewesen war, mußte er schon einmal hier gewesen sein.
    Warum?
    Er schüttelte unbewußt den Kopf.
    Eine Täuschung! Schließlich ähnelten sich alle Antigravschächte innerhalb der MURRAC.
    Das Clanoberhaupt stieß die Tür auf. Sie knirschte leise und schwang nur widerwillig zur Seite. Pentschypon-Kala 896. drückte sie völlig nach hinten und betrat den anschließenden Raum.
    Es war eine Waffenkammer!
    Fast neunhundert Generationen lang hatten die Henker hier alle Arten von Waffen zusammengetragen und gesammelt. Es waren Schuß-, Schlag-, Hieb-. Stich-, Wurf- und Schleuderwaffen. Sie hingen an den Wänden, an der Decke, stapelten sich in Regalen und besonderen Schränken. Viele von ihnen waren alt und zerfallen, andere reflektierten das Licht der matt leuchtenden Lampen.
    Hier gab es Waffen von fast allen bewohnten Planeten der Außenrandgebiete.
    Als Pentschypon-Kala 896. sich bewegte, schien der Boden unter seinen Füßen zu schwingen. Die Waffen klirrten leise.
    Metall schlug gegen Metall.
    Das Oberhaupt des Murra-Clans blieb stehen und starrte zur Decke hinauf. Ein Schwert, das nur von einem Riesen gehalten werden konnte, schwebte unmittelbar über seinem Kopf.
    Pentschypon-Kala 896. nickte.
    Der Effekt war beabsichtigt.
    Der Zehnjährige mit den großen Augen ging weiter. Um ihn herum klirrten die Waffen.
    Am Ende des Raumes stieß der Jucla auf eine Tür. Sie war von Waffen umrahmt. Es war weder ein Öffner noch irgendein Verschlußmechanismus zu erkennen.
    Achselzuckend trat Pentschypon-Kala 896. näher und trommelte mit den Fäusten gegen die Metalltür, Die Waffen lärmten noch lauter.
    „Aufmachen!" schrie Pentschypon-Kala 896. wütend. „Hier ist das Clanoberhaupt."
    Plötzlich verstummten die Waffen. Ein geheimes Signal schien ihrem rätselhaften Leben ein Ende bereitet zu haben. Auch das Summen der Maschinen war nicht mehr zu hören.
    Dann hörte Pentschypon-Kala 896. jemand atmen.
    Es waren schnelle, gequält wirkende Atemzüge, fast ein leises Keuchen.
    Der Oberbefehlshaber schob trotzig das Kinn vor.
    Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür.
    Das war sein Schiff.
    Die Waffen in dieser Kammer gehörten ihm. Der Henker war sein Untergebener.
    Er war Pentschypon-Kala 896., Herrscher über eine Flotte von 200.000 Schiffen.
    Aber er fröstelte.
     
    *
     
    Weiter raste die Flotte der Clans. Ein Schwärm von stählernen Behältern, winzig, gemessen an kosmischen Verhältnissen, aber riesig im Vergleich mit vielen anderen Flotten raumfahrender Völker. An Bord der Schiffe gingen die Feiern, Kämpfe und Orgien weiter. Niemand hatte Zeit.
    Die Alterspolizei versah weiterhin ihre Aufgabe. Alte Frauen und alte Männer traten den Weg in die Konverter an.
    Das Leben in den Schiffen glich einem wilden Rausch.
    Niemand konnte sich ausschließen. Wer älter als zwölf oder dreizehn war, begann sich Masken aufzusetzen, um noch ein bißchen an der Wildheit dieses Lebens teilhaben zu können.
    Die Juclas lebten, liebten, kämpften und starben wie seit Jahrzehntausenden.
    Weit vor der Flotte der Clans tauchte die Kleingalaxis Morschaztas auf. Die Schiffe rasten darauf zu. Irgendwo in Gruelfin, auf einer Welt, die Arptof hieß, empfing der Taschkar Alfrieden die ersten Botschaften seiner weiter
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