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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf
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meinen Ausweis und das Geständnis vor und hatte eine kurze Unterredung mit ihm. Schließlich willigte er ein und nahm den Telefonhörer ab.
    ***
    Der cremefarbene Chrysler mit dem Kennzeichen aus Philadelphia fiel in der eleganten Badeanstalt Atlantic City überhaupt nicht auf. Langsam rollte er auf den Board Walk zu, auf dem die Touristen in Scharen umherliefen.
    Neben einem Zeitungskiosk hielt der Fahrer, stieg aus und kaufte sich sämtliche Morgenblätter aus New York. Achtlos warf er den Schwung auf den Rücksitz und wendete den Wagen. In gemächlichem Tempo fuhr er zur Hauptstraße zurück, schlug die Richtung nach Ocean City ein und beachtete sorgfältig alle Verkehrsregeln Sandy Hook hätte jetzt alles andere als eine Verkehrskontrolle brauchen können. Er kniff die Augenbrauen hinter den dunklen Brillengläsern zusammen und blickte häufig in den Rück- j Spiegel.
    Als er die Küstenstraße erreichte, beschleunigte er auf sechzig Meilen und kurvte nach fünfzehn Minuten auf einen leeren Parkplatz. Hier wartete er fünf Minuten, doch nur ein vollbeladener Truck brummte vorbei. Gleich nach ihm fuhr Sandy auf die Hauptstraße zurück und bog fünfzig Yard weiter in einen wenig befahrenen Feldweg ein.
    Er war jetzt sicher, daß ihn niemand beschattete. Nach weiteren zehn Minuten erreichte er das Ufer des Atlantiks. In langen Wellen rollte die Dünung über den glitzernden Sand. In einer Mulde stand eine Strandhütte, vor der er den Chrysler parkte.
    Eine sonnengebräunte Gestalt erhob sich halb aus einem Liegestuhl.
    »Hast du die Blätter?« fragte Lock Haven seinen Kumpan, der ihm den Stapel auf den Bauch klatschte und sich die Ginflasche griff. Neugierig blätterte Lock die einzelnen Seiten auf, bis er die gesuchte Meldung gefunden hatte.
    »Gus ist ein Vollidiot«, knurrte er wütend, als er mit dem ersten Artikel fertig war, »läuft direkt den Cops in die Hände und startet noch eine blöde Schießerei.«
    Sandy griff sich die anderen Blätter und las die Kurzmeldungen auf der letzten Seite durch, die alle das gleiche sagten. Nur im Evening Star stand in I der letzten Zeile außerdem, daß die Polizei untersuche, ob das Verschwinden John F. Gracies mit dem Raubüberfall Zusammenhänge.
    »Gus kent die Adressse nicht«, sagte Sandy erleichtert. »Trotzdem schlage ich vor, wir verschwinden hier so schnell wie möglich.«
    »Und unser Adoptivsohn?« fragte fragte Lock zynisch. »Willst du mit dem weiterhin durch die Gegend fahren? Sein Bild wird bald an allen Ecken kleben.«
    )
    »Er ist unser bester Passierschein«, grinste Sandy und genehmigte sich noch einen Schluck.
    Auf leisen Sohlen schlich er dann ins Innere der Strandhütte, die nur aus einem großen Raum bestand. Der Fußboden bestand aus schlichten Holzbrettern. In einer Ecke stand ein Feldbett, auf dem ein Mann mit gefesselten Händen lag. Eine Decke ließ nur seinen Kopf mit den silbrig-weißen Haaren frei.
    Obwohl die Hütten primitiv und billig gebaut waren und nicht einmal elektrischen Strom hatten, holte Sandy unter dem Tisch ein Telefon hervor, Es handelte sich um einen transportablen Feldapparat aus Armeebeständen, den er fachgerecht an die Überlandleitung direkt über der Hütte angeschlossen hatte.
    Das war der Grund gewesen, weshalb er sich gerade hier einquartiert und die Hütte für vier Wochen gemietet hatte. Daß die Telefonrechnung irgendeines harmlosen Teilnehmers durch seine Ferngespräche astronomische Höhen erreichen würde, kümmerte ihn nicht im mindesten.
    Sandy Hook wählte eine Nummer in Manhattan und wartete auf das Freizeichen. Nachdenklich betrachtete er inzwischen den gefangenen Gracie, der zu schlafen schien oder vielleicht auch nur erschöpft war.
    »Endlich«, knurrte er, als sich der Teilnehmer meldete. Dabei warf er einen raschen und mißtrauischen Blick auf seinen Gefangenen und sah, wie dessen Augenlider zuckten.
    Mit wütendem Knurren packte er den Telefonapparat, schleppte ihn zum Fenster und kletterte geschickt ins Freie. Die Schnur war lang genug, so daß er noch ein paar Schritte an der Hauswand entlang machen konnte, um nicht belauscht zu werden.
    »Hör zu, ich habe einen eiligen Auftrag für dich«, sagte er und ließ den Teilnehmer in New York gar nicht erst zu Wort kommen. Hastig und trotzdem präzise gab er ihm seine Anweisungen.
    ***
    Telefonisch gab ich die Namen von Sandy Hook und Lock Haven ins Hauptquartier durch und bat das Archiv um alle verfügbaren Unterlagen. Vor allem brauchte ich ein Bild
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