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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf
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Loch vor mir, hörte es im Beton reißen und krachen und versetzte Sandy einen heftigen Stoß. Er flog nach vorn, zog Potters mit sich. Ich warf mich hinterher. Keine Sekunde zu früh, denn jetzt stürzten auch die Kellerdecken ein und begruben alles unter sich.
    Der Gang war zwar breit, aber nicht hoch. Kriechend bewegten wir uns hintereinander vorwärts, immer dem Luftstrom nach.
    ***
    Der Mann, der sich Arthur Smith nannte, war in Sekundenbruchteilen in dem Gang verschwunden. Dazu brauchte er den Dietrich, den er Potters wieder abgenommen hatte. Im Nachbarraum des Kellers schwenkte er ein Regal mit verstaubten Flaschen zurück, führte den Schlüssel ein und ließ eine Stahltür aufspringen. Er hakte sie wieder in das Regal ein und zog beide hinter sich zu.
    Dann legte er sein Ohr an die Ziegelwand, hörte Potters fluchen und stieß ein unnatürliches Gelächter aus. Auf allen vieren kroch er vorwärts. Er brauchte keine Lampe, um den Weg zu finden. Er kannte jeden Quadratfuß des Weges. Ein Blick auf die Armbanduhr zeigte ihm, daß in genau 28 Minuten das Haus in die Luft fliegen würde. Der Mechanismus der Höllenmaschine wurde von dem eingestürzten Balkon ausgelöst und funktionierte sehr präzise.
    Nach knapp dreißig Yard machte der Gang eine scharfe Biegung und mündete in einen Kabelstollen. Dazu mußte der Mann erst ein paar Dutzend Ziegelsteine abräumen, die aber nur lose aufgeschichtet waren. Dahinter lag ein Gang der Post, in dem einige Hundert Fernkabel verliefen. Als dieser Gang damals gebaut wurde, hatte sich der Boß selbst einen Anschluß gegraben und mit den Ziegelsteinen getarnt.
    Achtlos ließ er die Steine liegen, kroch auf den feuchten Lehm und wandte sich nach links. Er tastete sich an den armdicken Strängen vorwärts und zählte die Halterungen, die durch seine Finger glitten.
    Bei Nummer sechzehn machte er halt und stand vorsichtig auf. Gebückt blieb er stehen und tastete die Decke ab. Hier war ein Deckel eingelassen, der mit einem Vierkantschlüssel zu öffnen war. Statt dessen nahm er den Stiel seines Dietrichs und setzte ihn an. Mit kräftiger Bewegung hebelte er den Riegel auf und klappte den Gußdeckel zurück. Über ihm hingen ein paar Zweige bis auf den Erdboden.
    Mit einem Klimmzug zog er sich nach oben, sah in die Runde und kroch dann auf den feuchten Rasen. Er befand sich nicht weit von seinem Haus auf dem Nachbargrundstück, dicht an der Straße.
    Neben ihm stand ein Verteilerkasten der Post. Die Sicht zur Straße nahm ihm ein dichter Busch, dessen Zweige bis auf den Deckel hingen. Sorgfältig verschloß der Mann den Deckel wieder, klopfte sich den Dreck von der Hose und fuhr sich mit den Fingern durch das dichte Haar.
    Dann zog er eine Hornbrille mit Fenstergläsern aus der Tasche und klemmte sie auf die Nase. Mit einem Satz war er auf der Straße und spazierte langsam in Richtung des parkenden Jaguar, den er sofort erkannt hatte.
    Er ging an dem Wagen vorbei, überquerte die Straße und bog in die nächste Nebenstraße ein. Hier warf er einen Blick auf die parkenden Fahrzeuge, suchte sich einen älteren Ford aus und hebelte mit dem Schraubenzieher das Ausstellfenster auf.
    Als er nach innen langte, konnte er bequem die Zuhaltung erreichen. Sekunden später saß er am Steuer, riß das Zündkabel heraus und drillte es zusammen. Der Motor kam in Gang. Nur mit Standlicht fuhr er elegant an.
    Niemand kümmerte sich um ihn, als er in die Westfield Avenue einbog und Kurs auf Roselle Park nahm. Sorgfältig beachtete er die Geschwindigkeitsbegrenzung, um nicht einer Verkehrsstreife in die Hände zu fallen.
    Als er das Handschuhfach untersuchte, fand er eine halbvolle Packung Zigaretten. Er steckte sich eine an und hängte sich den Glimmstengel in den Mundwinkel.
    Den Lichtschein sah er nicht, dafür hörte er die Sirene der Feuerwehr. Ein grimmiges Lächeln spielte um seine Lippen.
    ***
    Wir erreichten die Anschlußstelle an den Kabeltunnel und wandten uns nach rechts. Nach einiger Zeit hörten wir das Rollen von Autoreifen über unseren Köpfen und fanden einen Gullydeckel. Durch lautes Rufen und Klopfen machten wir uns bemerkbar.
    Minuten später hatten die Feuerwehrleute einen Zugang geschaffen und halfen uns heraus. Wir befanden uns genau vor dem Eingang zu dem Grundstück des Verbrechers. Ein halbes Dutzend Cops und einige Feuerwehrleute umringten uns neugierig.
    Das Haus brannte noch immer, obwohl aus fünf Rohren gelöscht wurde. Wie Nebelschleier legten sich die verdampften
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