Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack
Autoren:
Vom Netzwerk:
erklärte Phil. Er nahm einen weiteren Dollarschein aus der Tasche, um die Redefreudigkeit des Türhüters aufzupolieren. Der Portier ließ den Geldschein mit geübtem Griff im Ärmelaufschiag verschwinden. Sein Gesichtsausdruck zeigte wieder größeres Entgegenkommen.
    »Doch, Chef, sie arbeitet«, sagte er, »und zwar im Salon Longfellow. Das ist so’n Schönheitssalon für reiche Damen. Er liegt an der Zehnten, aber weiter unten, etwa in Höhe der 42ten Straße. Was sie da eigentlich macht, weiß ich nicht'. Vielleicht ist sie an dem Laden beteiligt. Sie geht nur nachmittags hin und bleibt selten sehr lange.« Phil zog ein Bild aus der Tasche. Es war eine recht gelungene Skizze, die der Polizeizeichner nach Littletons Beschreibung von dem Mörder des Admirals angefertigt hatte. »Kennen Sie den Mann?« fragte Phil.
    Der Portier musterte erst das Bild und dann Phil. »Sind Sie etwa Polizist?«
    Phil grinste breit. »Hören Sie mal! Glauben Sie, daß ich als Polizist so viele schöne Dollar für die Beantwortung einiger Fragen ausgeben würde?«
    Der Portier lachte trocken. »Geben Sie mal her!« Er nahm das Bild in die Hand und betrachtete es eingehend. »Nein«, sagte er dann bestimmt. »Der Herr ist noch nicht hiergewesen. Warum interessieren Sie sich für ihn? Soll das ein Freund Miß Londys sein?«
    Phil legte das Bild in seine Brieftasche zurück. »Es hätte ja sein können«, sagte er. »Vielen Dank für Ihre Auskünfte!« Er wollte gehen, drehte sich aber noch- einmal um. »Wie groß ist das Apartment, das Miß Londy im Haus bewohnt, und was zahlt sie dafür?«
    »Sie lebt in einer Dreizimmer-Wohnung in der sechsten Etage«, sagte der Portier. »Ich glaube das Apartment kostet monatlich so um die vierhundert Dollar.«
    Phil stieß einen Pfiff aus. »Der Job bei Longfellow muß eine Menge einbringen!«
    »Sieht ganz so aus«, meinte der Portier. »Übrigens kann ich Ihnen einen Tip geben, Chef. Sie wollen das Mädchen doch kennenlernen?«
    »Sicher, deshalb spreche ich doch mit Ihnen!«
    »Miß Londy hat ein Hobby. Sie sammelt alte Spieluhren. Versuchen Sie, so ein Ding aufzutreiben, und bieten Sie es ihr an. Das ist der sicherste Weg, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.«
    »Das ist ein prächtiger Tip, mein Freund. Aber wo kriege ich eine solche Uhr?«
    »Gehen Sie zu Sammy Shavers. Er hat seinen Laden in der Riddle Road, drüben in Brooklyn. Der ist auf alte Spieluhren und so’n Zeug spezialisiert.«
    »Okay, ich werde mir die Adresse merken«, versprach Phil und ging. Wenig später saß er bei mir im Wagen und berichtete.
    »Das mit der Spieluhr ist kein übler Gedanke«, meinte er. »So ein Ding könnte mir den gewünschten Eingang verschaffen.«
    Also fuhren wir nach Brooklyn.
    Ich parkte in der Nähe von Sammy Shavers’ Kellerladen. Phil betrat Shavers' Laden und schaute sich unter den Antiquitäten um.
    Ein Mann tauchte aus dem dunklen Hintergrund des Ladens auf und fragte nach Phils Wünschen.
    »Ich interessiere mich für alte Spieluhren«, sagte Phil. »Können Sie mir etwas Preiswertes anbieten?«
    »Hm, warten Sie mal. Ich kann Ihnen ein sehr hübsch gearbeitetes Gehäuse anbieten, allerdings ohne Werk. Vielleicht finden Sie einen Uhrmacher, der Ihnen ein neues einbaut.«
    »Kostenpunkt?«
    »Sie bekommen das Gehäuse für zwanzig Dollar. Wollen Sie es sehen? Bitte folgen Sie mir!«
    Phil ging um den Ladentisch herum. Zwischen alten Möbeln hindurch führte ein schmaler Korridor bis zu einer Tür, hinter der sich offenbar Sammy Shavers’ Office oder Wohnung befand. Der Mann hielt Phil höflich die Tür offen. Phil trat ein.
    Vor ihm lag eine Mischung von Büro und Wohnzimmer, ein Raum, der nur ein kleines, vergittertes Fenster hatte, das zum Hof wies und nur wenig Licht einließ. Noch ehe Phil Gelegenheit hatte, sich etwas genauer umzusehen, traf ihn ein harter Schlag am Kopf, der Phil augenblicklich zu Boden streckte.
    ***
    Als Phil wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl, mit einem Hammer bearbeitet zu werden. Der Hammer sauste im Rhythmus des Pulsschlages auf Phils Stirn herab. Mit einiger Mühe öffnete Phil die Augen.
    Er lag mit dem Rücken auf dem Boden und zuckte zusammen, als eine Schuhspitze ziemlich unsanft seine Rippen traf.
    »Aufstehen!« sagte eine Männerstimme. Phil erkannte sie sofort wieder. Sie gehörte dem Mann, der ihn »bedient« hatte. Phil hob blinzelnd die Lider. Das grelle Licht war direkt über ihm. Er stemmte den Oberkörper hoch. Das Hammerklopfen nahm rasend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher