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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen
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es sein muß. Genügt Ihnen das?«
    »Nein«, sagte ich, »ich brauche Beweise. Sie sollten sie mir geben. Wer ist Kauf man?«
    »Yoggers Schmieresteher und Spitzel. Er ist hinter mir her. Schon seit ich gestern abend freigelassen wurde, ist er hinter mir her!«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch schlug schrill an. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    Es war Phil.
    »Was macht dein Plauderstündchen mit unserem Freund?« fragte er.
    »Nichts!« erwiderte ich wenig begeistert.
    Phil lachte. »Ich habe den Mann mit den gelben Handschuhen festgenommen!«
    »Warum?« fragte ich.
    »Ich will ihm bessere Tafelsitten beibringen«, sagte Phil trocken. »Das einzige, was er heute außer ein paar Whiskys im Magen hatte, war eine Kanone. Sie steckte unter seinem Gürtel!«
    »Bring ihn herüber!« sagte ich schnell.
    Zu Touchney sagte ich noch nichts von dieser Entwicklung.
    »Jetzt haben Sie mir von Yogger und Kauf man erzählt. Wer gehört noch zu dieser geheimnisvollen Gang, die etwas gegen unschuldige Leute hat, die verdientermaßen freigesprochen wurden?« Er spürte meinen Sarkasmus und schaute mich böse an. »Ja«, sagte er, »ich bin freigesprochen worden!«
    »Kennen Sie eigentlich die acht Zeugen, die zu Ihren Gunsten ausgesagt haben?« stieß ich nach.
    »Soll das ein Verhör sein?«
    »Vielleicht«, antwortete ich.
    »Liegt gegen mich etwas vor?« Draußen auf dem Flur hörte ich Schritte. Ich kannte Phils Gewohnheit, einen Festgenommenen vor einer Tür aufzustellen, dann um ihn herumzugehen und seitlich von ihm stehend die betreffende Tür zu öffnen. Er verhinderte damit jeden Versuch eines unerwarteten Angriffs, wenn auch die Prozedur etwas umständlich war.
    Ich hörte die Schritte draußen und wußte, daß ich noch ein paar Sekunden Zeit hatte.
    »Es liegt nichts gegen Sie vor, Touchney«, sagte ich ganz schnell. »Ich habe auch keine Lust, weiterhin meine Zeit mit Ihnen zu vergeuden. Gehen Sie!«
    »Aber…«
    »Gehen Sie!« sagte ich scharf und stand auf. Mit zwei Schritten war ich an der Tür. »’raus, Touchney!« sagte ich.
    Jetzt kam es darauf an, wie er reagierte.
    Und er stand tatsächlich auf, ging auf die Tür zu. »Hören Sie, Cotton, ich…«
    »’raus!«
    Er öffnete die Tür.
    Dann prallte er entsetzt zurück.
    ***
    Mit mittlerer Geschwindigkeit fuhr der schwarze Chevrolet durch die East
    69. Street.
    »Mensch«, brummte Les Chester unbehaglich, »um diese Straße mache ich immer einen großen Bogen!«
    »Ich aüch!« nickte Price Yogger.
    »Dann lassen wir’s doch lieber bleiben. Es ist doch wahnsinnig, ausgerechnet beim FBI ein Feuerwerk zu veranstalten. Das mußt du doch einsehen, Boß!«
    »Du hast ganz recht«, nickte Price Yogger.
    Chester, Tullio und Pretty atmeten hörbar erleichtert auf. Doch dann stockte ihnen der Atem wieder.
    »Wenn’s auch Wahnsinn ist, wir müssen es tun. Wir werden dafür bezahlt, daß wir Touchney fertigmachen. Es ist sowieso schon eine Panne, daß der Kerl zum FBI gehen konnte, ohne daß wir ihn daran gehindert haben. Wenn wir Pech haben, buchten die ihn dort ein, und wir bekommen ihn überhaupt nicht mehr in die Finger. Dann geht es uns an den Kragen…«, sagte Yogger.
    »Ich steige aus!« verkündete Tullio.
    »Gleich?« fragte Yogger ganz ruhig.
    »Gleich!« antwortete Tullio.
    »Hier ist Halteverbot«, erklärte Yogger mit mahnender Stimme.
    »Da kommt eine Ampel. Gleich wird sie rot sein, dann kann ich…« Tullio war tatsächlich der Meinung, aus diesem Unternehmen aussteigen zu können.
    Er wurde sehr enttäuscht.
    »Les«, sagte Yogger, »unser Freund will uns verlassen. Laß ihn an der Ampel ’raus. Nimm den Schalldämpfer, laß ihn ein paar Schritte gehen und…«
    »Okay, Boß«, antwortete der Vormann. Dann drehte er sich zu Benito Tullio. Er grinste ihn mit einem satanischen Lächeln an.
    Yogger beobachtete die Szene im Rückspiegel.
    »Hör auf damit«, sagte jetzt Pretty ungehalten, »der Makkaroni hat doch nur einen Witz gemacht. Ich wette einen alten Hut gegen einen Dampfer voll italienischer Zitronen, daß er weiter mitmachen will!«
    Yogger bremste den Chevy hart ab. Er stand in einer wartenden Autokolonne vor der roten Verkehrsampel.
    »Was ist jetzt?« fragte Yogger. »Willst du aussteigen?«
    »Nein«, sagte Tullio schnell, »ich hab einen Witz gemacht!«
    Yogger lachte. »Hast du schon gewußt«, wandte er sich an den Vormann, »daß es in Italien auch Papageien gibt?« Benito Tullio schluckte diese Beleidigung wortlos.
    Die
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