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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen
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gelben Handschuhe und ging nach draußen.
    »Verdammt…«, murmelte er leise vor sich hin. Schnell entdeckte er, daß er aus diesem spitzen Winkel, in dem er jetzt seitlich vor dem FBI-Distriktgebäude stand, nicht in die Eingangshalle schauen konnte. Es war ihm unangenehm, noch näher herangehen zu müssen. Doch drüben schien die Sonne.
    Langsam ging Kaufman weiter. Schritt für Schritt kam er näher an die breite Eingangstür heran. Und jeder Schritt wurde ihm schwerer und unangenehmer. Gebannt schaute er auf die breite Glastür.
    Kaufman ging noch näher an den Eingang heran. Vergeblich bemühte er sich, durch die Glasscheiben sehen zu können. Sie spiegelten zu sehr.
    Der Spitzel seufzte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder auf die Sonnenseite der 69. Straße, auf seinen alten Beobachtungsposten, zu gehen. Der Gangster trat an den Gehwegrand. Eine Ampel in der First Avenue hatte gerade auf freie Fahrt geschaltet und eine Meute Fahrzeuge brauste heran. Kaufman mußte warten.
    Er warf noch einen schnellen Blick auf die Eingangstür des Gebäudes, in dessen unmittelbarer Nähe er sich so unwohl fühlte.
    Ein schlanker drahtiger Mann kam heraus.
    »Das ist einer von den Greifern«, dachte Kaufman. Schnell schaute er auf die Fahrbahn. Er hatte keine Chance, auf die andere Seite zu kommen.
    »Verdammt«, dachte Kaufman, »ich muß hier weg.«
    Er wandte sich nach links, in die Richtung, aus der er eben erst gekommen war. Mit einem schnellen Blick nach hinten stellte er fest, daß der Mann ihm folgte.
    Wie eine eisige Hand griff es an Kaufmans Herz. »Sie haben etwas gemerkt, oder Touchney hat mich verpfiffen«, signalisierte sein Verstand.
    Der Yogger-Spitzel begann, panisch zu handeln. Mit weit ausgreifenden Schritten ging er los. Er wollte zurück zum Drugstore, um Yogger anzurufen.
    Nach drei, vier Schritten wandte sich Kaufman wieder um.
    Der drahtige schlanke Mann, der aus der Halle gekommen war, ging dicht hinter ihm her.
    Sekundenlang spürte Kaufman das Bedürfnis, einfach in wilder Flucht davonzurennen. Doch er wußte, daß er gegen den Mann hinter sich keine Chance haben würde. Bei Nacht, in einer stillen Gegend, wäre es etwas anderes gewesen.
    Mühsam zwang sich Kaufman, äußerlich ganz ruhig zu erscheinen.
    »Was ist denn los?« fragte eine Stimme neben ihm.
    Der Gangster schaute aus den Augenwinkeln zu dem Mann, der ihn angesprochen hatte. Trotz der großen Hitze fror er plötzlich. Es war der Mann, der vor dem FBI-Haus gestanden hatte. Kaufman würdigte ihn keiner Antwort. Er wäre auch vor lauter Aufregung nicht in der Lage gewesen, etwas zu sagen. Er ging einfach weiter.
    »Ich war auch drin«, sagte der für Kaufman Fremde. »Es ist gar nicht so schlimm. Mich haben sie wieder laufenlassen müssen. Bist du vorgeladen?«
    Kaufman fühlte sich unendlich erleichtert. Er atmete tief aus und blieb unvermittelt stehen.
    »Mensch«, sagte er, »du hast mir einen Schrecken eingejagt. Ich dachte, du wärst einer von den Greifern!«
    »Seh ich so aus?« fragte sein neuer Bekannter.
    »Ich weiß nicht, wie diese Bullen aussehen. Die laufen doch herum wie jeder andere. Einen habe ich mal in Frisco kennengelernt, der war dick wie ein Nilpferd. Aber der Kerl war schnell wie eine Klapperschlange.«
    Der andere lachte nur. »Nee, so schlimm sind die gar nicht. Bist du auch als Zeuge vorgeladen?«
    »Nein«, sagte Kaufman wahrheitsgemäß, »ein Bekannter von mir ist drin. Ich warte auf den.«
    »Aha!«
    Kaufman musterte den Fremden. Er sah ein intelligentes Gesicht, einen korrekten Anzug und ein Paar scharfblickender Augen. Dem Gangster wurde es wieder unbehaglich. »Was wollten sie denn von dir?« fragte er mit schwerer Zunge.
    Der andere gab ihm keine Antwort, sondern musterte ihn ebenfalls. »Gelbe Handschuhe«, sagte er schließlich. »Ich weiß, wer du bist. Ich habe von dir gehört. Du bist Erik Kaufman, was?«
    »Mensch«, keuchte Kaufman, »woher weißt du das?«
    »Du arbeitest doch für Yogger, oder?«
    »Du bist verdammt gut orientiert, Mensch! Das ist vielleicht gar nicht gut für dich. Kennt Yogger dich? Bist du vielleicht auch…«
    Der Mann, der Kaufman angesprochen hatte, schüttelte den Kopf. »Du bist ein Anfänger, Kaufman!«
    »Wieso?«
    »Sonst würdest du nicht mit einer Kanone im Hosenbund ausgerechnet vor dem FBI-Gebäude Spazierengehen!«
    »Siehst du das?« fragte Kaufman erschrocken. »Komm, laß uns hier Weggehen, ehe einer von diesen Bullen hier auf taucht und…«
    »Zu
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