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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen
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spät, Kaufman! Ich bin Decker vom FBI und nehme Sie wegen unerlaubten Waffenbesitzes fest!«
    Kaufmans Unterkiefer klappte nach unten, und noch ehe der Gangster begriff, was passiert war, hatte Phil ihm die Waffe unter dem Jackett herausgezogen.
    Erst jetzt wurde Kauf man wach. Er schnellte auf dem Absatz herum und wollte einfach davonlaufen. Eine Hand hielt ihn an der Schulter fest.
    »Willst du dich nicht erst verabschieden, wenn du dich so freundlich mit einem Bekannten unterhalten hast?« fragte die Stimme des Mannes, dem die Hand gehörte.
    »Danke, Neville«, sagte Phil lächelnd. »Kaum bist du mal fünf Minuten von deinem Innendienst weg, da zeigst du schon wieder, was du noch kannst!«
    »Altes Eisen rostet manchmal eben doch nicht«, grinste Neville, einer unserer ältesten Kollegen, der eigentlich nur noch Innendienst machen sollte. Er war zufällig Zeuge des Zwischenfalls geworden und unterstützte selbstverständlich Phil. Phil und Neville nahmen Erik Kaufman in die Mitte und führten ihn zum Eingang.
    »Verdammt«, kreischte Kaufman, »laßt mich los, laßt mich laufen, sonst gibt es hier Tote. Ich sage es euch!«
    Ein paar Passanten, die gemerkt hatten, was passiert war, lachten belustigt auf.
    ***
    Ich machte es mir hinter dem Schreibtisch des Vernehmungszimmers gemütlich und sah Webster Touchney erwartungsvoll an.
    »So, Touchney«, sagte ich, »Sie wollen mir etwas sagen?«
    Er schaute mich gehetzt an, aber er gab keine Antwort.
    »Sie wollten mir heute nacht' schon etwas sagen«, erinnerte ich ihn.
    Er nickte gedankenschwer vor sich hin.
    »Woher kennen Sie eigentlich meine Telefonnummer?« fragte ich, um ihn erst einmal zum Reden zu bringen.
    »Die habe ich im Untersuchungsgefängnis auf Rikers Island erfahren«, murmelte er.
    »Von wem haben Sie die Nummer erfahren?«
    »Ich weiß es nicht, Cotton! Verdammt, ich weiß es wirklich nicht mehr! Ich weiß nur, daß von Ihnen die Rede war. Wir sprachen von Ihrer Wohnung, von Ihrem roten Jaguar und auch von Ihrer Telefonnummer. Aber das ist doch nicht wichtig, Cotton!«
    Ich ließ ihn bei diesem Glauben, obwohl es für mich wirklich sehr wichtig war. Ich halte nicht besonders viel davon, wenn die Herrschaften auf der anderen Seite zu gut wissen, wo sie mich erreichen können.
    »Was ist denn wichtig, Touchney?«
    »Sie wollen mich fertigmachen!« schrie er mich an. »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Sie sind hinter mir her!«
    »Wer?«
    »Werden Sie mich schützen, Cotton?« fragte er. Auf seiner Stirn standen trotz unserer Klimaanlage dicke Schweißperlen.
    »Ich kann Sie nicht schützen, wenn ich nicht weiß, um was es überhaupt geht, Touchney. Außerdem nehme ich Ihnen Ihre Show nicht ab!«
    Er starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. »Sie glauben mir nicht? Heute nacht haben Sie es doch selbst erlebt, daß auf mich geschossen wurde, als ich Sie anrief.«
    »Ja, Touchney, heute nacht wurde geschossen. Aber Sie wurden nicht getroffen, und Sie sind entkommen, obwohl es eigentlich ein Kinderspiel ist, einen Mann zu stellen, der in einer Telefonzelle steht.«
    Er sackte richtiggehend zusammen. »Sie wollen mich erst fertigmachen«, flüsterte er nach einer Weile. »Ich stand da wie auf einem Präsentierteller, und sie haben auf mich geschossen. Dann haben Sie mich weglaufen lassen, und sie haben laut hinter mir hergelacht!«
    »Wer?« fragte ich wieder.
    »Es war Yogger mit seinen Leuten!« antwortete er.
    Ich griff zum Telefon und rief unsere Registrierabteilung an. »Stellt mal fest, ob wir einen gewissen Yogger kennen. Er soll eine Gang haben.«
    »Nur bei uns nachprüfen oder auch bei der Zentrale?« fragte unser Mann aus der Registrierabteilung zurück.
    »Alle Möglichkeiten«, antwortete ich entschlossen. »Wenn etwas vorliegt, erreichen Sie mich im Vernehmungszimmer 7!«
    »Okay, Jerry«, tönte es zurück.
    »Ihr werdet nichts über ihn haben!« sagte Touchney leise. »Yogger ist ein schlauer Fuchs. Er macht sich nie die Hände selbst schmutzig. Soviel ich weiß, ist er nicht einmal vorbestraft.«
    »Wollen Sie gegen ihn aussagen?« fragte ich schnell.
    »Ich weiß nichts über ihn«, antwortete er ebenso schnell.
    »Dann lassen Sie ihn aus dem Spiel!« riet ich ihm.
    »Verdammt, Cotton!« brauste er auf, »ich weiß nichts über ihn, aber ich habe genug über ihn gehört! Yogger ist Spezialist! Yogger arbeitet mit seiner Gang für Racketts. Er schlägt Lokale zusammen, zündet Häuser an, demoliert Autos, und er killt Leute, wenn
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