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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis
Autoren: Unbekannt
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transparente Material des Marsav-Safes. Über dem Terraner hatten die Siganesen mehrere Gruben freigeschossen. Die glatte Oberfläche des Safes war nicht wiederzuerkennen.
    Danton sah die sechs Thunderbolts arbeiten. Unermüdlich feuerten sie ihre Desintegratoren ab und zerstrahlten auf diese Weise Zentimeter um Zentimeter der Stahlplastlegierung. Danton versuchte nach besten Kräften mitzuhelfen, indem er die Siganesen warnte, wenn sie ihre Schüsse zu nahe auf. seinen Körper ansetzten.
    Dreimal hatte man ihn bereits verletzt, aber er ertrug die Schmerzen geduldig.
    Die Freilegung von Dantons Kopf bereitete den Thunderbolts die größten Schwierigkeiten. Vor allem in Höhe des Halses mußte viel Material zerstrahlt werden. Danton wußte, daß die Siganesen sehr konzentriert vorgingen. Er bewunderte Dart Hulos, der trotz seiner Verletzungen die schwierigsten Aufgaben übernahm. Hulos zerstörte das Material über Dantons Hals mit Schüssen von der Seite. Allmählich entstand zwischen Kinn und Brust des Terraners eine neue Grube.
    „Ich werde jetzt versuchen, mich aufzurichten", sagte Danton.
    „Verhalten Sie sich ruhig!" widersprach Dephin. „Es sind zwar überall nur noch ein paar Zentimeter, die wir beseitigen müssen, aber Sie können auch diese dünnen Schichten nicht allein mit der Kraft Ihres Körpers aufsprengen."
    Danton sah ein, daß der General recht hatte. Trotzdem fiel es ihm schwer, untätig zuzusehen, wie die erschöpften Kleinmenschen von Siga um sein Leben kämpften.
    Schließlich gelang es Hulos, einen Schacht bis zum Mund Dantons vorzutreiben.
    „Öffnen Sie Ihren Mund!" rief er Danton zu. „Ich werde hineinklettern und von dort aus weiterarbeiten. Auf diese Weise kann ich das Material über Ihrem Gesicht von unten unter Beschuß nehmen. Eine Verletzungsgefahr kann dadurch vermieden werden."
    Unter anderen Umständen wäre die Situation komisch erschienen, doch jetzt ging es um Leben und Tod.
    Danton sperrte den Mund auf. Durch den engen Schacht ließ Hulos sich hinabgleiten. Er kam auf der Zunge des Freihändlers zu stehen. So gut es ging, kauerte er sich in der Mundhöhle zusammen.
    „Beißen Sie mir nicht den Kopf ab!" ermahnte er Danton.
    „Sagen Sie mir rechtzeitig, wenn Sie den Mund schließen wollen."
    Danton unterdrückte den aufsteigenden Brech- und Hustenreiz.
    „Ich zähle bis drei, dann beginne ich zu schießen", verkündete Hulos. ‘Sie dürfen dann weder Zunge noch Lippen bewegen, sonst kann ich nicht richtig zielen. Ich werde das Feuer immer wieder einstellen, damit Sie sich entspannen können."
    „Einverstanden", stimmte Rhodans Sohn zu.
    Hulos’ Kopf ragte über den Mund Dantons hinaus. Er zählte laut und begann zu schießen. Dabei hielt er sich mit einer Hand an den Zähnen des Terraners fest. Die Zunge, auf der er stand, bildete einen ziemlich unruhigen Untergrund, obwohl Danton sich stillzuhalten bemühte.
    Inzwischen beseitigten die fünf anderen Thunderbolts die letzten Reste der Stahlpanzerung über Dantons Kopf.
    Hulos zerstrahlte die Fessel bis in Höhe von Dantons Nase, dann schob er den Oberkörper aus dem Mund und zielte erneut.
    „Ich glaube, er kann jetzt den Kopf unter der restlichen Masse hervorziehen", sagte Dephin.
    Hulos verließ seinen unsicheren Platz und kletterte über den Hals des Terraners auf dessen Brust.
    Er nickte Dephin zu.
    Die Siganesen zogen sich von Dantons Körper zurück.
    „Versuchen Sie es, Roi!" forderte Dephin den Gefangenen auf.
    „Vielleicht schaffen Sie es jetzt aus eigener Kraft."
    Danton versuchte sich aufzurichten. Er konnte den Kopf jedoch nicht unter den Überresten der Stahlfessel hervorziehen.
    „Wir müssen unter seinen Füßen noch Platz schaffen!" erkannte Hulos. Das wird schnell gehen, denn wir brauchen nicht besonders aufzupassen."
    Innerhalb weniger Minuten hatten die Thunderbolts unter den Füßen Dantons eine Höhlung freigeschossen. jetzt konnte der Terraner ein Stück nach unten rutschen. Sein Kopf kam endgültig frei. Die letzten Überreste vermochte Danton mit seiner Körperkraft wegzubiegen.
    Die Thunderbolts brachen in Jubelgeschrei aus.
    Dephin dämpfte die Begeisterung seiner Freunde.
    „Wir müssen schnell von hier verschwinden und ein Beiboot der Takerer finden."
    Wie Danton erwartet hatte, fiel es ihm schwer, sich zu bewegen. Sein Körper mußte sich erst wieder an die neuen Begebenheiten gewöhnen.
    „Versteckt euch!" rief er den Siganesen zu. „Ich komme jetzt ohne eure Hilfe zurecht."
    Dephin
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