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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis
Autoren: Unbekannt
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wir wollen erst einmal nachsehen, was passiert ist. Die Gefangenen sind schließlich noch im Safe."
    „Aber sie können tot sein", meinte Sorschon.
    Er folgte Kerrosch nur zögernd. Als sie nur noch wenige Schritte vom Safe entfernt waren, zog Sorschon seine Waffe.
    Kerrosch schaute ihn amüsiert an.
    „Wen wollen Sie erschießen?"
    „Die Sache gefällt mir nicht!" Sorschon fuchtelte mit der Waffe herum. „Ich habe ein Gefühl für solche Situationen."
    „Es kann sich nur um einen technischen Versager handeln", erklärte Kerrosch ärgerlich. „Wir werden schnell herausgefunden haben, was los ist. Nötigenfalls müssen wir die Gefangenen freilassen, damit sie nicht sterben." Etwas ruhiger fügte er hinzu: „Wenn sie nicht schon tot sind."
    Sie standen jetzt vor dem stählernen Gefängnis.
    Kerrosch sagte erstaunt: „Da sind Löcher in der Außenfläche.
    Sie sehen aus..."
    Er kam nicht weiter.
    Seine Blicke erfaßten ein paar winzige Wesen, die sich in verschiedenen Löchern des Safes zu verstecken versuchten.
    Trotz ihrer Kleinheit besaßen sie cappinsche Körperformen.
    Kerroschs Augen weiteten sich.
    Ich bin verrückt geworden! dachte er. Das müssen Halluzinationen sein.
    Rasch sah er zu Sorschon. Der untersetzte Cappin schien noch nichts bemerkt zu haben, obwohl er mißtrauisch auf den Safe blickte.
    Kerrosch griff jetzt ebenfalls nach seiner Waffe. Täuschung oder nicht, das Phänomen mußte erklärt werden. Wer oder was diese winzigen Wesen waren - sie schienen damit beschäftigt zu sein, den Safe zu zerstören. Das mußte verhindert werden.
    Kerroschs nächster Gedanke war, daß es sich bei den Zwergen um Roboter handeln könnte. Das ließ ihn die letzten Skrupel vergessen.
    Er deutete in Richtung der winzigen Fremden.
    „Da sind ein paar Roboter am Werk!" rief er Sorschon zu. „Wir müssen sie erledigen."
    Sorschon blickte wild um sich, konnte aber nichts erkennen.
    Ohne an seine eigene Sicherheit zu denken, schwang Kerrosch sich auf den Safe. Er hob seine Waffe und zielte.
    „Was machen Sie da oben?" schrie Sorschon. „Ich werde jetzt Pultor informieren."
    Bevor Kerrosch einen Schuß abgeben konnte, wurde er von sechs siganesischen Desintegratoren unter Beschuß genommen.
    Er stieß einen erstickten Schrei aus und verlor das Gleichgewicht. Er fiel vom Safe - genau auf Sorschon, der nicht rechtzeitig zur Seite springen konnte.
    Sorschon brach unter dem Gewicht seines Begleiters zusammen. Er kroch jedoch hastig unter Kerrosch hervor und untersuchte ihn.
    Kerrosch war tot.
    Sorschon begann vor Furcht zu zittern. Er sprang auf und rannte auf den Ausgang des Hangars zu. Dabei stieß er unartikulierte Laute aus.
    Pultors Stimme klang im Heimlautsprecher Sorschons auf, aber dem Cappin vom Kamos-Clan versagte die Stimme.
     
    *
     
    Dephin stand am Rand des Marsav-Safes und blickte auf den Cappin hinab. Der Takerer hatte sie töten wollen.
    Dephin riß sich vom Anblick des toten Gegners los.
    „Wir haben nicht mehr viel Zeit!" rief er den anderen zu. „Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird es in wenigen Augenblicken hier im Hangar von Cappins wimmeln. Dann sind wir verloren."
    Er schätzte, daß sie noch eine halbe Stunde brauchten, um Danton zu befreien. Es war unvorstellbar, daß ihnen die Takerer noch soviel Zeit lassen würden.
    Dephin konnte nicht ahnen, daß ihnen in diesem Augenblick der Zufall zu Hilfe kam.
     
    *
     
    „Da ist etwas passiert!" rief Pultor alarmiert, als er die Stimme Sorschons hörte.
    Vascalo kümmerte sich nicht um den Kommandanten. Seine Blicke waren auf die Bildschirme gerichtet. Die Flotte der Terraner hatte sich in Bewegung gesetzt.
    Am Ziel der Schiffe gab es keinen Zweifel: Sie wollten die Sammler angreifen!
    „Wir müssen jemand zum Safe schicken!" rief Pultor nervös.
    Vascalo fuhr herum und deutete auf den Bildschirm.
    „Der Safe ist jetzt gleichgültig!" versetzte er. „Sehen Sie sich das an. Die Terraner fliegen in Angriffsformation auf uns zu. Das bedeutet, daß sie an eine Chance glauben."
    Pultor sah ein, daß es jetzt keinen Sinn hatte, mit dem Krummen über den Safe zu sprechen. Der erste gefährliche Zusammenstoß zwischen den Sammlern und den terranischen Schiffen stand bevor. Pultor wußte, daß er sich jetzt ganz auf die beginnende Schlacht konzentrieren mußte.
    Vielleicht fand er später Zeit, sich um das Gefängnis zu kümmern.
     
    10.
     
    Roi Danton konnte jetzt Arme und Beine bewegen, aber um seine Brust und seinen Kopf spannte sich noch das
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