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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis
Autoren: Unbekannt
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großen Roboter eingreifen."
    Tifflor wunderte sich ebenfalls und sagte: „Vielleicht sind die Cappins von unserer Schlagkraft überrascht."
    „Unter diesen Umständen werden wir die Initiative ergreifen", entschied Bull.
    Tifflor schaute den Staatsmarschall forschend an.
    „Was haben Sie vor, Bully?"
    Bull deutete auf den Panoramabildschirm.
    „Wir greifen die Mutterschiffe des Gegners an!"
     
    *
     
    Vascalo glaubte längst nicht mehr daran, daß es ihm gelingen würde, einen leichten Sieg zu erringen. Tifflors Vermutung, daß der Gegner von den Möglichkeiten der terranischen Schiffe überrascht worden war, bestätigte sich.
    Der Krumme beobachtete den Verlauf der Schlacht in einer Schaltzentrale jenes Sammlers, in dem er sich seit dem Start in Gruelfin aufhielt. Pultor und ein paar Spezialisten standen zusammen mit dem INPETOK vor den Bildschirmen.
    „Ich war nicht besonders überrascht, daß die Terraner die zuerst ausgeschleusten Vasallen so schnell erledigen konnten", sagte Vascalo. „Aber jetzt greifen wir mit zwanzigfacher Verstärkung an, ohne nennenswerte Erfolge erzielen zu können."
    „Was sollen wir tun?" fragte der Kommandant. „Ich schlage vor, daß wir uns zunächst zurückziehen und auf den Hauptverband warten."
    Vascalo winkte ab.
    „Unsinn! Vergessen Sie nicht, welche moralische Wirkung jetzt ein Rückzug haben würde. Die Terraner würden triumphieren und sich zu weiteren großen Leistungen anstacheln lassen."
    „Ich werde einen Dakkarkomspruch an den Taschkar abstrahlen lassen", kündigte Pultor an.
    Fast hätte Vascalo die Beherrschung verloren, doch er entgegnete mit erzwungener Ruhe: „Sie wissen, daß Ginkorasch genug Schwierigkeiten in Gruelfin hat. Wir dürfen ihm nicht zumuten, sich jetzt auch noch um uns zu kümmern."
    Pultor dachte nach. Schließlich nickte er widerwillig.
    „Wir werden mit den Terranern fertig", sagte Vascalo zuversichtlich.
    Das Gesicht des Kommandanten leuchtete auf.
    „Greifen wir jetzt mit den Sammlern ein?"
    „Sobald die letzte Welle der Vasallen in den Kampf geworfen wurde", entgegnete Vascalo ausweichend.
    Er wollte hier im Wega-System unter keinen Umständen eine Niederlage erleiden.
     
    *
     
    Die Siganesen hatten sich im Hohlraum vor der Bauchschleuse versammelt. Jeder trug zwei Desintegratoren.
    „Wir nehmen den kürzesten Weg direkt nach oben!" befahl Dephin. „Jeder von uns schafft sich einen eigenen Tunnel. Wir können uns jetzt erlauben, die Desintegratoren auf stärkste Streuung einzustellen, denn ich bin sicher, daß sich im Moment weder Vascalo noch jemand anders um uns kümmern wird."
    Er wandte sich an Hulos.
    „Haben Sie sich soweit erholt, daß Sie es schaffen können?"
    Der Gunner nickte.
    „Nehmen Sie auf mich keine Rücksicht, Sir. Ich bin in Ordnung.
    Außerdem habe ich schon Erfahrung im Tunnelbau."
    Dephin entfernte sich von den anderen und suchte sich einen geeigneten Platz. Er feuerte seine Waffen ab. Seiner Schätzung nach würde es eine knappe halbe Stunde dauern, bis sie die Oberfläche des Safes erreichten. Dann erst würden sie ihr größtes Problem zu bewältigen haben: Dantons Befreiung.
    Dephin arbeitete verbissen und kroch langsam durch den schräg nach oben verlaufenden Schacht. Ab und zu schaute er zu den anderen. Ein paar Zentimeter von ihm entfernt war Drof Retekin auf dem Weg nach oben. Dephin wußte, daß ihr Ausbruch mit einem großen Risiko verbunden war. Jeder falsche Schuß konnte das Lebenserhaltungssystem des Safes beschädigen. Die Siganesen brauchten eine solche Entwicklung nicht zu fürchten, denn sie trugen ihre Schutzanzüge. Anders war es mit Roi Danton. Er würde sofort sterben, wenn die Versorgungsanlage des Safes ausfiel.
    Dephin achtete darauf, daß er nicht zu nahe an die zahlreichen Schlauchöffnungen und Spalten herankam, die zum Versorgungssystem gehörten.
    Vielleicht konnten sie den Safe von außen öffnen, ohne Gewalt anwenden zu müssen. Dann konnten sie außer Danton auch den Paladin herausholen.
    Dephin überlegte, wie sie vorgehen sollten, wenn sie Danton wirklich befreien konnten. Irgendwo an Bord des Sammlers standen die Beiboote der Takerer in den Hangars. Wenn sie eines davon erreichen und damit starten konnten, hatten sie vielleicht eine Chance.
    Im Grunde genommen waren ihre Aussichten gering. Doch es war besser, etwas zu unternehmen, als tatenlos das Ende abzuwarten.
    Dephin ließ sich durch diese Überlegungen nicht von seiner Aufgabe ablenken. Zentimeter um Zentimeter
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