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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlagen«, meinte er kauend. »Du kannst beruhigt sein. Niemand wird dich verpfeifen.«
    Ich grinste. »Ich bin schon darüber hinweg. Und du?«
    »Ich? Wieso ich?« Er starrte mich kurz an, dann erwiderte er mein Grinsen. »Ach so, wegen meiner Quatscherei in der Kneipe. Das hat nichts zu bedeuten. Ich sage dir ja, daß die Polizei davon nichts erfahren wird!«
    »Ich glaube, ich habe mir die richtige Gegend ausgesucht«, meinte ich.
    »Hast du irgendwelche Pläne?«
    »Hm, ein paar schon«, sagte ich vieldeutig.
    »Laß mal hören«, meinte Farris. »Vielleicht kann ich dir einen Tip geben.«
    Ich musterte ihn aus schmalen Augen. »Deshalb bin ich gekommen, Farris.« Sein Grinsen vertiefte sich. »Das waf mir gleich klar, als ich dich vor der Tür stehen sah. Also los… was gibt es?«
    »Ich brauche jemand, der vor nichts zurückschreckt. Vor nichts, verstehst du?«
    Farris nickte. Er kaute langsamer. Auch seine Augen waren schmal geworden. »Was springt dabei heraus?«
    »Eine ganze Menge für jeden. Mindestens fünfzigtausend.«
    »Das hört sich nicht übel an.«
    »Für dich springt ein Tausender heraus, wenn du mir den richtigen Mann verschaffst.«
    »Warum wendest du dich ausgerechnet an mich?« fragte er lauernd.
    »Du kennst dich in der Gegend aus. Oder etwa nicht?«
    »Klar, aber es ist nicht so, daß hier in jedem Haus ein Killer wohnt. Hast du dir das etwa eingebildet?«
    »Ich habe nicht von Killern gesprochen«, sagte ich ruhig.
    Er lachte kurz. »Du brauchst keinen Rückzieher zu machen. Ich begreife sehr genau, was du willst.«
    »Um so besser. Kannst du mir helfen?«
    Er schob das Tablett zurück, holte eine Schachtel Camel aus der Tasche und zündete sich langsam eine Zigarette an. Ich merkte, wie es in ihm arbeitete. Er inhalierte einige Male tief und meinte dann: »Ein Tausender ist eine feine Sache, aber fünfzigtausend sind besser. Warum drehen wir das Ding nicht gemeinsam? Wenn der Job soviel abwirft, wie du behauptest, kannst du auf mich bauen!«
    Ich lächelte nachsichtig. »Vielen Dank für den guten Willen, Farris, aber ich fürchte, das ist nichts für dich.«
    »Was soll das heißen?« fragte er stirnrunzelnd.
    »Mach dir nichts draus, Farris… aber du bist zu jung dafür. Dir fehlt die Erfahrung. Man braucht starke Nerven und viel Routine für einen solchen Job. Immerhin riskiert man dabei Kopf und Kragen.«
    »Routine und Nerven!« knurrte er. »Wer sagt dir, daß ich nicht beides habe?«
    »Du bist jung, mein Freund. In deinem Alter traut man sich fast alles zu«, sagte ich, noch immer mit einem Unterton milder Nachsicht. »Vor allem dann, wenn fünfzigtausend Dollar dabei herausspringen. Aber blindes Selbstvertrauen allein genügt nicht, mein Junge.«
    »Hör auf, mich wie ein Kind zu behandeln! Bist du etwa so eisenhart?« fragte er mich beinahe wütend. »Wenn es stimmt, was du uns erzählt hast, warst du wegen einer Rauschgiftgeschichte im Knast. Ich kann nicht behaupten, daß mich das vor Ehrfurcht umwirft!«
    Ich lachte. »Ich weiß ja schließlich, daß ich für einen harten Job nicht das Zeug habe. Deshalb suche ich einen, der diese Arbeit für mich erledigt!«
    »Wie steht es mit der Vorauskasse?«
    »Nicht zu machen«, meinte ich kopfschüttelnd, »aber die Sache ist ein todsicherer Tip.«
    »Laß mal hören, worum es geht.«
    »Na komm, Farris!« sagte ich lächelnd. »Erwartest du im Ernst, daß ich den Tip des Jahres ausplaudere? Du kennst meine Bedingungen. Ich zahle dir tausend Dollar, wenn du mir den richtigen Mann vermittelst.«
    »Und der kriegt dann fünfzigtausend?«
    »Immer vorausgesetzt, daß er seine Arbeit richtig macht.«
    »Ich übernehme diese Arbeit!«
    Ich beugte mich nach vorn, sehr ernst. »Es geht darum, ein Menschenleben auszulöschen. Ich sage das, weil es keine Zeugen gibt und weil ich jederzeit einen Rückzieher .machen kann, falls es dir einfallen sollte, meinen Besuch auszuplaudern…«
    »Hör auf damit!« knurrte er ärgerlich »Was soll dieses alberne Gerede? Du bist in der Brickstone Road! Wie oft soll ich dir noch versichern, daß hier keiner verpfiffen wird? Fünfzigtausend Dollar kämen mir gerade recht, Alter. Wann kann es losgehen?«
    »Hast du eine Pistole?«
    Er grinste. »Das überlasse ruhig mir.«
    »Sorry, Farris«, sagte ich kopfschüttelnd. »Ich bin für das Gelingen des Unternehmens verantwortlich. Das bedeutet, daß ich mich auch um das kleinste Detail kümmern muß. Die Ausführung des Planes verlangt

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