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0490 - System der tausend Fallen

Titel: 0490 - System der tausend Fallen
Autoren: Unbekannt
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stets grauenhaft. Patulli dachte daran, wie er früher einmal zu einem Schiff gehört hatte, das die Mannschaft eines verunglückten Springerschiffes retten wollte. Zehn Minuten lang hatten sie damals in den Heimempfängern die Schreie der verbrennenden Springer gehört ...
    Im Heimempfänger war das Stöhnen von Lord Zwiebus. Der Neandertaler litt demnach auch unter der Vorstellung, was sich an Grauenhaftem in den getroffenen Schiffen abspielte.
    Nach und nach setzten sich die takerischen Schiffe ab und versuchten zu fliehen. Die Ganjasen stießen unerbittlich nach, für sie bedeutete jedes ausgefallene feindliche Schiff, daß die künftigen Kämpfe ihnen weniger Opfer abverlangten, denn natürlich ließ sich mit einem einzigen Sieg noch kein galaktischer Krieg gewinnen.
    Der Kamashite stutzte, als der Nahortungsschirm einen sich nähernden Reflex anzeigte. Er unterrichtete Penka Manishe, doch da meldete sich das anfliegende Schiff bereits. Es war ein ganjasisches Kleinraumschiff, ein Beiboot der POYCARA, und sein Kommandant teilte mit, daß er im Auftrag des Ganjos fünf tragbare Dakkarkome überbringen sollte, außerdem zwei ganjasische Kosmonauten.
    Manishe schaltete den Anti-Ortungsschirm ab und unterstützte das Annäherungsmanöver. Eine Viertelstunde später jagten beide Schiffe Bordwand an Bordwand durch den Raum. Mittels Traktorstrahl wurden zuerst die fünf Dakkarkome an Bord genommen, dann die beiden Ganjasen. Danach trennten sich die Schiffe wieder.
    Patulli Lokoshan holte die Ganjasen in der Schleusenkammer ab. Sie stellten sich als Irvansul und Nanchota vor, ihre Ränge in der ganjasischen Flotte entsprachen denen terranischer Captains. Dem Kamashiten waren die hochgewachsenen, braunhäutigen Männer mit den blauen Augen sofort sympathisch.
    Als er mit ihnen in der Steuerkanzel eintraf, wandte Penka Manishe sich um und sagte: „Wir befinden uns auf dem Rückflug, Major Lokoshan. Ich denke, mehr brauchen wir nicht mit anzusehen. Weisen Sie unseren Gästen Plätze zu!"
     
    *
     
    Während des Rückflugs zur MARCO POLO nahm Oberstleutnant Manishe seinen Kugelhelm ah und gestattete das gleiche auch dem Kamashiten. Nur Lord Zwiebus mußte Kampfanzug und Helm geschlossen lassen. Der Neandertaler sprach kein Wort, aber seinem Gesicht war anzusehen, welche Qualen er ausstand.
    Patulli Lokoshan hatte seine unbedachte Verwünschung längst bereut, aber er konnte Zwiebus nicht eher helfen, als bis er wieder bei Lullog war.
    Um sich abzulenken, unterhielt er sich mit den beiden ganjasischen Kosmonauten. Sie erklärten ihm, daß der Ganjo sie ausgewählt hätte, weil sie das Bythalon-System bereits kennengelernt hätten. Allerdings wären sie nur zweimal im Randgebiet der Asteroidenwolke gewesen, um im Auftrag der Urmutter zwei Moritatoren an ein Schiff der Wesakenos zu übergeben.
    Penka Manishe hörte ebenfalls aufmerksam zu, sagte aber nicht viel. Er achtete nicht einmal darauf, seine Frisur in Ordnung zu bringen, obwohl er dafür bekannt war, daß er seinen akkuraten Mittelscheitel mit der gleichen Gründlichkeit pflegte wie seine Waffen. Offenbar war ihm der Anblick der Raumschlacht auf die Nerven gegangen.
    Nachdem die Space-Jet wieder in die MARCO POLO und in die CMP-21 eingeschleust worden war, forderte Manishe den Neandertaler auf, sich schnellstens unter eine Desinfektionsdusche zu stellen. Patulli wollte sich ebenfalls entfernen, um Lullog zu veranlassen Zwiebus von seiner Plage zu befreien, doch der Oberstleutnant bestand darauf, daß er die beiden Ganjasen zusammen mit ihm zu Rhodan begleitete.
    Der Großadministrator saß mit Atlan und seinem Sohn am Kartentisch der Kommandozentrale. Er erhob sich, als Manishe und Lokoshan mit den beiden Ganjasen eintraten.
    „Sir...", sagte Irvansul, „ ... der Ganjo hat uns Ihnen für die Dauer der ‘Operation Wespennest’ unterstellt."
    Perry Rhodan lächelte.
    „Willkommen an Bord der MARCO POLO! Unser Freund Ovaron hat, denke ich, die treffende Bezeichnung für unser Vorhaben gewählt. Ich hoffe, daß wir gut miteinander auskommen werden. Nehmen Sie bitte Platz. Später lasse ich Ihnen Ihre Unterkünfte zuweisen."
    Er sah Penka Manishe fragend an.
    Der Oberstleutnant räusperte sich und sagte mit spröder Stimme: „Auftrag erfüllt, Sir. Die Flotte des Taschkars wurde von den ganjasischen Verbänden zerschlagen. Meine Techniker bauen gerade die Meß- und Aufzeichnungsgeräte aus, sie dürften in einer halben Stunde zur Verfügung stehen."
    Ein Schatten
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