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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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die Staubwolke ins freie Gelände hinausgewirbelt worden war; sie senkte sich gerade herab. Der Kommissar hielt und sah den Dämonenkiller fragend an. Dorian hob die Schultern, stieg aus und musterte den Wagen von außen. Dort, wo der Staub ihn getroffen hatte, wölbte sich der Lack in kleinen und großen Brandblasen. Ein Gluthauch schien den Wagen getroffen zu haben. Kommissar Roth erschien neben Dorian und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Wenn Sie einverstanden sind, werde ich weiterfahren«, schlug Dorian vor. »Könnte sein, dass noch weitere Überraschungen auf uns warten.«

    Coco war verzweifelt. Die Sehkraft ihrer Augen ließ von Minute zu Minute nach. Sie sah alles nur noch wie durch dichte Gaze. Sie befand sich jetzt in ihrem Zimmer, lag auf dem Bett und war froh, dass sie allein war. Der ziehende und bohrende Schmerz in ihrem Körper war noch stärker geworden. Sie wunderte sich, dass sie ihr Zimmer überhaupt noch hatte erreichen können. Dorian war unten in der Gaststube zurückgeblieben. Sie hörte, dass die Tür geöffnet wurde, und richtete ihren Oberkörper mühsam auf.
    »Ich will dich holen«, sagte eine Frauenstimme. »Ich weiß, dass du auf mich gewartet hast.«
    Die alte Martha hatte sich in das Zimmer geschoben und blieb am Fußende des Bettes stehen. Ihr Gesicht zeigte einen triumphierenden Ausdruck. Sie sah bannend auf die junge, jetzt hilflose Frau herab. Für einen Augenblick bäumte Coco sich auf. Tödliche Gefahr umgab sie. Das Böse war im Raum, hüllte sie ein. Coco wollte ihre Abwehrkräfte aktivieren, fiel jedoch sofort wieder in die Lethargie zurück. Seit die Sehkraft ihrer Augen nachgelassen hatte, war sie mehr und mehr zu einem hilflosen Opfer geworden. Sie erhob sich, tastete suchend umher, doch sie hatte jede Orientierung verloren.
    »Hier ist meine Hand«, hörte sie die alte, etwas brüchig wirkende Stimme der Frau.
    Coco zuckte zusammen, als sie die eiskalte Hand spürte, die sich um ihr linkes Handgelenk schloss.
    »Ganz ruhig!«, sagte die Stimme. »Bald wirst du keine Schmerzen mehr haben. Komm jetzt!«
    Coco leistete keinen Widerstand. Sie ließ sich aus dem Zimmer führen und merkte zu ihrer Überraschung, dass ihr jeder Schritt Erleichterung brachte. Die Schmerzen wurden schwächer, wenn auch nur um Nuancen. Sie hatte nur noch den einen Wunsch, weitergehen zu dürfen. Wie sie die Treppe hinter sich gebracht hatte, wusste sie nicht. Sie sah nun absolut nichts mehr, spürte aber auf ihrer Gesichtshaut die kühlere Luft. Die alte Martha führte sie durch einen zweiten Ausgang, durch die große Scheune, die an den Gasthof anschloss. Sie kannte den Weg genau, war schlau, sorgte dafür, dass keine Spuren hinterlassen wurden.
    Sie schritten auf das weite Wiesengelände zu, das mit Sträuchern und Büschen bewachsen war. Schon nach wenigen Minuten waren die beiden Frauen im unübersichtlichen Gelände nicht mehr zu sehen. Coco folgte der Alten wie ein hilfloses blindes Kind. Einen eigenen Willen besaß sie längst nicht mehr, und sie genoss es förmlich, dass die Schmerzen mit jedem Meter, den sie hinter sich brachte, immer schwächer wurden. Wie ein williges Opfer ließ sie sich zur Schlachtbank führen.

    »Coco!«
    Dorian stand in der geöffneten Tür und sah auf das leere Bett. Angst stieg in ihm auf. Er lief in das Nebenzimmer, fand seine Gefährtin auch hier nicht und begriff, dass man sie entführt hatte. Er jagte die Treppe hinunter, durch den langen Korridor, hinüber in den Hinterhof und suchte nach Spuren.
    Walter Dünhofen kam aus der Küche. Er sah, dass etwas nicht stimmte.
    »Haben Sie sie gesehen?«
    »Nein«, gab Walter zurück, der sofort verstanden hatte. »Ich hole den Kommissar.«
    »Auf keinen Fall!« Dorian schüttelte energisch den Kopf. Der Kriminalbeamte wäre jetzt keine Hilfe gewesen. Mit seiner fortwährenden Skepsis würde der Kommissar nur eine Belastung sein.
    »Ich werde seinen Wagen nehmen«, sagte Dorian. »Lenken Sie ihn ab! Erfinden Sie irgendeine Erklärung!«
    Walter Dünhofen nickte und lief in die Küche zurück. Dorian rannte um das Haus herum, hoffte, Coco hier vielleicht doch noch finden zu können und stand dann vor dem Dienstwagen des Kommissars. Es war eine Kleinigkeit für ihn, die Zündung kurzzuschließen. Dazu brauchte er weniger als eine halbe Minute. Sobald der Motor heulte, legte Dorian den ersten Gang ein und preschte los.
    Olivaro hatte zugeschlagen. Auf irgendeine Art und Weise war es ihm gelungen, Coco in seine Gewalt
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