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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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weiter.«
    »Ein Zombie«, sagte Jane leise. Ich gab ihr recht.
    Sarah Goldwyn stand auf. Wir schauten ihr nach, als sie das Zimmer verließ. »Ich muß nachdenken«, sagte sie an der Tür stehend. »Es dauert nicht lange.«
    »Ist gut.«
    Ich fühlte Janes Hand auf der meinen und sah ihr bedrücktes Gesicht. »Was stimmt nicht mit dir?«
    »Vieles«, antwortete sie und schaute dabei ins Leere. Sie hielt noch immer meine Hand. Auf ihr sammelte sich der kühle Schweiß. »Es sind die Alpträume, die mich seit einiger Zeit verfolgen. Zuerst habe ich gedacht, sie seien normal, aber das stimmt nicht. Sie sind nicht normal. Sie werden gezielt eingesetzt.«
    »Von wem?«
    »Wenn ich das wüßte.«
    »Aber es gibt einen Rufer und Locker im Hintergrund?«
    »Ja, eine furchtbare Gestalt. Sie will mich wieder zurückholen in mein früheres Leben. Die Hexen rufen mich…«
    »Und was tust du dagegen?«
    Sie hob die Schultern. »Nichts, ich kann nichts tun, verstehst du? Es ist nicht greifbar. Ich weiß nur, daß ich auf der Liste stehe. Sie haben mich nicht aufgegeben.«
    »Hast du mit Sarah darüber gesprochen?«
    »Selbstverständlich. Auch sie weiß keinen Rat. Sie will mich nur nicht aus den Augen lassen.«
    Ich atmete durch die Nase ein. »Das sieht in der Tat nicht gut aus«, murmelte ich. »Glaubst du denn, daß du stark genug sein wirst, um den Kräften widerstehen zu können?«
    »Ich weiß es nicht. Manchmal habe ich den Eindruck, überhaupt kein richtiger Mensch zu sein, John.«
    »Aber das ist doch Unsinn.«
    »Wieso? Ich lebe mit einem künstlichen Herzen, ich habe eine schreckliche Vergangenheit hinter mir…«
    »Nicht nur schrecklich, Jane.«
    »Mein erstes Leben kommt mir so weit weg vor. Aber lassen wir das. Irgendwie komme ich schon klar, und es ist auch nicht dein Problem, John. Du mußt dich um Glenda kümmern.«
    »Natürlich.«
    »Du weißt, wie ich früher zu dir gestanden habe, daß ich eifersüchtig war. Diese Zeiten sind vorbei. Ich gönne dir von ganzem Herzen, daß du sie findest.«
    »Im Reich der Toten?«
    »Das kann eine Redewendung sein. Vielleicht hat man ihr dies auch vorgesprochen.«
    »Das nehme ich auch an.«
    Vom Flur her hallten Schritte durch die offene Tür. Lady Sarah kehrte zurück. Ich hatte erwartet, sie mit einem Buch zu sehen, in dem wir gemeinsam nachschlagen konnten, aber sie kam mit leeren Händen, nahm Platz und schaute mich an.
    »Nun?«
    »John, ich weiß, von wem du geredet hast. Mir ist es wieder eingefallen.«
    »Sag schon.«
    »Der Mann, der so gekleidet die Stadt unsicher gemacht hat, hieß damals Mr. Blake…«
    ***
    Ich gab der Horror-Oma keine Antwort. An meinem Gesicht las sie ab, daß ich mit dem Begriff nichts anfangen konnte. »Kennst du ihn nicht?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Und wie ist es mit dir, Jane?«
    »Ich habe auch nichts von ihm gehört.«
    Lady Sarah hob die Schultern. »Das ist ungewöhnlich. Er war damals sehr bekannt.«
    »Was heißt damals?«
    »Um die Jahrhundertwende. Heute würde man ihn als einen Illusionisten oder Magier bezeichnen. Damals ließ er sich unter dem Begriff Zauberer feiern.«
    »Und dann ist er gestorben?«
    »Ja, nach all den Taten.«
    »Was heißt das nun schon wieder?«
    Lady Sarahs Lippen zuckten. »Er selbst hat sich als Teufel bezeichnet. Er war auch ein Teufel in Menschengestalt, denn die Polizei entlarvte ihn als Massenmörder. Es war sogar Scotland Yard, deine damaligen Kollegen.«
    »Man hat ihn gehängt, wenn ich mich nicht irre.«
    »Du irrst dich nicht, John. Der Henker von London nahm sich seiner an. Mehr weiß ich auch nicht. Aber du könntest es herausfinden, denn in eurem Archiv wird man die alten Unterlagen bestimmt verwahrt haben.«
    »Das glaube ich auch. Allerdings stellt sich die Frage, was dieser Mr. Blake mit dem Schwarzen Tod zu tun hatte und weshalb er sich jetzt als dessen Rächer aufspielt.«
    »Vielleicht ein Trick.«
    »Das glaube ich nicht so recht. Jedenfalls ist er zurückgekehrt. Ich habe ihn schließlich gesehen.«
    Nach dieser Antwort warf ich einen Blick auf die Uhr. »Es wird Zeit für mich, wenn ich noch was herausbekommen will. Kann ich mal dein Telefon benutzen?«
    »Sicher.«
    Ich rief Suko im Büro an, der schon auf meine Stimme gewartet hatte. »Hast du Erfolg gehabt?«
    »Ja. Ich habe den Namen. Mr. Blake.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Meine ich auch. Aber es könnte noch mehr werden. Sprich mit dem Archiv und laß dir heraussuchen, was wir über diesen Fall gespeichert haben. Er liegt
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