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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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kitzelten.
    »John!« rief sie und fiel mir in die Arme.
    Auch ich drückte sie an mich, spürte ihren weichen Körper, wie er sich bewegte, und ich dachte an unser letztes Venedig-Abenteuer, wo es uns gepackt hatte und wir Janes schlimme Vergangenheit endgültig abschütteln konnten.
    »Was ist los?« fragte ich sie nach einer Weile.
    »Nichts, John, gar nichts.«
    Sie wollte sich abwenden. Ich bekam ihr rechtes Handgelenk zu fassen und hielt sie fest.
    »Doch, du bist anders. Da stimmt etwas nicht.«
    Sie hob die Schultern.
    »Hängt es mit Venedig zusammen?«
    »Nein, das nicht. Obwohl ich noch öfter daran denke. Komm erst mal rein. Außerdem hast du andere Sorgen, als dir meine Klagen anzuhören.«
    »Es gibt sie demnach?«
    »Natürlich gibt es sie«, sagte Sarah Goldwyn, die unsere letzten Worte mitbekommen hatte. »Jane soll keinen Unsinn erzählen. Auch mir gefällt sie in der letzten Zeit nicht.«
    Ich betrat das Haus. »Was ist denn passiert?«
    »Guten Tag erst einmal, Mr. Sinclair.«
    Ich lächelte und breitete die Arme aus. »Entschuldige, Lady Sarah, aber ich war überrascht.«
    »Das kostet eine Versöhnung.«
    »Sicher.« Ich hauchte ihr einen Kuß auf die Wange. Die Horror-Oma strahlte. »So etwas tut immer gut, mein Junge. Du kommst viel zu selten.«
    »Jetzt bin ich hier.«
    »Und der Tee ist auch fertig.«
    Ich kannte mich in Lady Sarahs Haus aus. Sie führte mich in den unten und rechts neben der Tür liegenden Wohnraum, wo es schon nach Tee duftete. Das Zimmer war plüschig eingerichtet, nicht jedermanns Geschmack, aber mir gefiel es, weil es eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlte, in der ich mich geborgen fühlte.
    Jane hatte sich bei mir eingehakt. Lady Sarah dirigierte uns auf die Couch, wo wir schließlich wie zwei frisch Verliebte saßen, ohne allerdings Händchen zu halten.
    Die Horror-Oma schenkte den Tee ein. Das ließ sie sich nicht nehmen. Sie trug an diesem Tag ein schickes helles Kleid, und natürlich baumelten zahlreiche Perlenketten um ihren Hals. Sie schimmerten in verschiedenen Farben.
    Wir tranken den Tee, den ich entsprechend lobte. Zwischendurch zündete ich mir eine Zigarette an.
    »Und nun komm mal zur Sache«, sagte Lady Sarah.
    »Ja, das ist mein Problem. Man hat Glenda vor meinen Augen entführt.«
    »Wo war das?« fragte Jane.
    »Bei Mario und Franco's in der Mittagspause. Das ist kaum vorstellbar, aber eine Tatsache.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Wie war das möglich?«
    »Darüber denke ich auch nach.«
    »Womit können wir dir helfen?« erkundigte sich die Horror-Oma.
    »Es ist nur ein Versuchsballon, den ich starte, aber dieser Entführer hat sich als der Rächer des Schwarzen Tods bezeichnet.«
    Die beiden Frauen waren sprachlos. Selbst Lady Sarah sagte vorerst nichts, statt dessen fragte Jane:
    »Ist das denn möglich, John? Der Rächer des Schwarzen Tods?«
    »Ja. Ich habe den Schwarzen Tod vernichtet, und dieser mir noch Unbekannte ist sein Rächer.«
    »Ist er ein Mensch oder ein Dämon?«
    Ich hob die Schultern. »Ich tippe eher auf eine Mischung. Ein Mensch mit dämonischen Kräften und Fähigkeiten.«
    »Bisher redest du nur um den heißen Brei herum«, sagte Lady Sarah. »Komm doch zur Sache.«
    »Gern, meine Liebe.« Ich berichtete den beiden in allen Einzelheiten, was vorgefallen war, und ging auch sehr genau auf die Beschreibung des Entführers ein. »Das lag mir am Herzen«, sagte ich zum Abschluß. »Obwohl ich den anderen sehr deutlich gesehen habe, kann ich mit seiner Gestalt nichts anfangen. Ich bin zu dir gekommen, Lady Sarah, weil du ja in bestimmten Dingen und über gewisse Sachen mehr weißt als ich. Dieser Mann, auf den meine Beschreibung paßt, hat er einen Namen? Ist er in der, wie man so schön sagt, Szene bekannt?«
    Die Horror-Oma hatte ihre Stirn in Falten gelegt und dachte nach. Plötzlich nickte sie. »Ich glaube schon.«
    »Du kennst ihn?«
    Sie wiegte den Kopf. »Das ist eigentlich zuviel gesagt, aber ich kenne jemand, auf den die Beschreibung passen würde. Zumindest habe ich von ihm gehört.«
    »Wer ist es?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Die Enttäuschung war mir am Gesicht abzulesen, Lady Sarah aber machte mir Mut. »Keine Sorge, John, wir werden das Kind schon schaukeln, darauf kannst du dich verlassen. Ich muß nur nachdenken. Jedenfalls kann ich dir versichern, daß es eine Gestalt gab, von der du berichtet hast.«
    »Also lebt er nicht mehr?«
    »Das ist möglich. Aber er kann auch gestorben sein und lebt trotzdem
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