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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen
Autoren: Jason Dark
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die besten Karten von Tibet. Der Geheimdienst hat sie herausgerückt. Wir werden das Land datenmäßig erfassen und vergleichen. Ich erwarte morgen die ersten Ergebnisse.«
    »Haben Sie große Hoffnungen, Sir?«
    »Die habe ich tatsächlich, Suko. Wenn wir jetzt nichts erreichen, dann nie mehr.«
    »Und Kerengas Leute?« fragte Yakup.
    »Vergessen Sie die. Sie waren nur Mitläufer, aber keine Eingeweihten. Sie führten Befehle aus, töteten, mordeten, sie wußten aber nichts. Außerdem sind sie ziemlich verstockt. Die Sache, die in Tibet läuft, war Kerengas Werk.« Sir James stand auf.
    »Dann können wir fahren?« fragte ich.
    »Ja, bleiben Sie erreichbar.«
    »Wir werden zunächst etwas essen, dann zu mir fahren.« Ich grinste schief. »Warten, nichts als warten. So ein verdammter Bockmist.«
    »Es hat schon Leute gegeben, die gerade durch das Warten sehr erfolgreich geworden sind«, gab mir Sir James zum Abschied mit auf den Weg und entfernte sich nickend.
    Dafür kam Glenda. Schon locker angezogen, in ihren weiten Jeans mit dem breiten Gürtel und der duftigen, bunten Bluse. »Möchte noch jemand Kaffee?« fragte sie.
    Wir dankten..
    »Außerdem werden wir fahren«, sagte Suko.
    »Wohin?«
    »Erst etwas essen, danach zu John. Willst du mit, Glenda?«
    »Nein, danke. Ich mache meine Frühjahrskur. Viel Spaß.« Sie ließ die Tür noch offen und sagte:
    »Außerdem habe ich eine Verabredung.«
    Selbst der letzte Satz riß mich nicht aus meiner miesen Stimmung. Suko schlug mir auf die Schulter, daß es krachte. »Los, Alter, reiß dich zusammen! Wir werden die Sache schon schaukeln.«
    »Das hatte ich bei der Versteigerung auch gedacht.«
    Yakup war an der Tür. »Wo wollt ihr denn essen?«
    »Du kannst wählen«, sagte Suko.
    Yakup grinste. »Italienisch. Ich möchte mal wieder eine Pizza verschlingen.«
    Wir waren einverstanden.
    Da wir am Rande von Soho wohnten, konnten wir uns die Lokale praktisch aussuchen.
    In ein Nobel-Restaurant gingen wir nicht. Yakup war auch mit einer einfachen Pizzeria zufrieden.
    Nicht nur er bestellte diesen italienischen Pfannkuchen, auch Suko und ich nahmen einen. Ich trank dazu ein Bier, die anderen beiden Wasser.
    Die Pizza war dünn und gut belegt. Sie schwamm auch nicht so sehr in Öl, wie ich es schon öfter erlebt hatte. Wir sprachen nicht sehr viel, nur Suko meinte einmal: »Etwas haben wir noch vergessen, Freunde. Das ist Shao.«
    »Rechnest du mit ihr?« fragte ich.
    Suko ließ sein Besteck sinken. »Ja, sie hat sich nicht umsonst gemeldet. Irgendwie muß sie in dem Fall mit drinhängen. Vielleicht weiß sie sogar mehr.«
    »Sie wird Shimada unter Kontrolle behalten«, meinte Yakup.
    »Was ja nicht schlecht wäre«, sagte Suko.
    Ich war ebenfalls der Meinung, nahm ein Schluck Bier und sagte: »Mich wundert es nur, daß sie noch nichts von sich hat hören lassen. Sie hätte es eigentlich tun müssen.«
    »Genau das ist das Problem.« Suko hob die Schultern. »Manchmal denke ich auch an eine Halluzination. Daß ich mir alles nur eingebildet habe, versteht ihr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dann hätten wir gemeinsam diese Einbildung gehabt.«
    »Was ist unmöglich, John?«
    Ich gab Suko darauf keine Antwort, denn eine Handvoll Jugendlicher betrat das Lokal und breitete sich aus. Der Lärm störte jede Unterhaltung. Wir beglichen die Rechnung und fuhren weiter.
    Die Wohnung war leer. Durch die Sonnenstrahlen hatten sich die Räume aufgeheizt. Ich öffnete ein Fenster. Mein Blick fiel über Soho und in einen klaren Himmel, der ein frühlingshaftes Blau zeigte, das nur hin und wieder von dicken, weißen Wolken unterbrochen wurde.
    Suko telefonierte mit dem Yard. Ich hörte, daß er Sir James an der Leitung hatte.
    »Sie sind dabei«, sagte er. »Ja, sie sind dabei, den Plan zu untersuchen.« Er lachte leise. »Sir James berichtete mir, wie sehr die Leute geflucht haben.«
    »Und ein Ergebnis?« fragte ich.
    »Nicht vor dem morgigen Tag. Vielleicht in der Nacht noch, dann aber sehr spät.«
    »Vielleicht sollten wir uns ein wenig ausruhen«, schlug Yakup vor. »Die Reise nach Tibet wird, wenn wir sie tatsächlich antreten, kein Vergnügen.«
    »Ich kann nicht schlafen.«
    »Und du, Suko?«
    »Leg du dich ruhig hin.«
    »Okay, das mache ich auch.«
    »Du kannst in mein Bett gehen«, sagte ich.
    »Wenn etwas ist, weckt mich.« Yakup nickte uns zu und verschwand.
    Suko und ich hatten es uns in den Sesseln bequem gemacht und saßen uns gegenüber. Natürlich sprachen wir nur über
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