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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo
Autoren: Unbekannt
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geht röchelnd.
    „Ich will dir sagen, was ich jetzt tun werde", murmelte er mit blutleeren Lippen. „Du sollst wissen, wie ich fliehen werde, denn es wäre unerträglich für mich, wenn du zufrieden sterben würdest." Er schüttelt wild den Kopf, so daß seine langen weißen Haare fliegen.
    „Du sollst mit. dem Bewußtsein sterben, daß ich noch einige Zeit am Leben sein werde, um meine Pläne zu verwirklichen."
    „Geh weg!" bringe ich hervor.
    Sein Gesicht nähert sich dem meinen.
    „Dein Plan ist fehlgeschlagen. Hast du vergessen. daß du ein Nichts bist? Ich werde ungestört durch den Transmitter gehen.
    Du wirst mich nicht daran hindern können."
    Ich drehe den Kopf zur Seite, aber sein Gesicht folgt mir.
    Er richtet sich endlich wieder auf und fingert am Komudak-Gürtel herum.
    „Damit", erklärt er, „kann ich diesen Transmitter steuern. Er wird mich in die Arrivazone tragen. Aber dort werde ich nicht bleiben.
    Ich werde durch den Giganttransmitter gehen und mich in die Terrosch-Rotwolke absetzen."
    Ich verstehe kaum noch etwas von dem, was er jetzt sagt.
    Vielleicht belügt er mich. Es kann auch sein, daß es die Fieberphantasien eines alten Mannes sind. Tief in meinem Innern bin ich jedoch überzeugt davon, daß er die Wahrheit spricht.
    „In der Terrosch-Rotwolke werde ich mir mit Hilfe dieses Gürtels einen der Sammler aneignen und mit ihm davonfliegen", fährt Guvalasch fort.
    Ich schließe die Augen. Er quält mich mit Hieben und Tritten, bis ich die Augen wieder öffne.
    „Was sagst du dazu?" will er wissen. „Wie gefällt dir das, daß ich fliehen werde, während du hier stirbst?"
    Selbst wenn ich wollte, hätte ich nicht die Kraft, um ihm zu antworten.
    „Du bist weniger als ein Nichts", sagt Guvalasch. „Aber du hast geglaubt, daß du dich dagegen auflehnen kannst."
    Er biegt meinen Kopf gewaltsam zur Seite, so daß ich in Richtung des Transmitters blicken muß. Dann zieht er sich lachend von mir zurück. Ich sehe, daß er sich wieder mit den Schaltknöpfen des Gürtels beschäftigt. Täusche ich mich, oder ist in die Schnalle des Gerätes sogar ein Bildschirm eingelassen?
    Der Transmitter ist sendebereit. Guvalasch braucht nur zwischen den Torbogen zu treten.
    „Siehst du?" schreit er mir zu. „Ich kann gehen, wann es mir paßt. Niemand ist da, um mich aufzuhalten."
    In meinem Gehirn formt sich der Plan, ihn so lange aufzuhalten, bis die Soldaten des Tetmans hier sind, um ihn gefangenzunehmen. Ich reiße mich zusammen.
    „Warte!" stöhne ich.
    Er beugt sich interessiert vor. Seine Augen werden größer. Er wird keine Gelegenheit vergehen lassen, um mich zu quälen. Es ist ihm nicht gleichgültig, daß ausgerechnet ich mich gegen ihn aufgelehnt habe. Vielleicht versteht er nicht, warum ich auf ihn geschossen habe. Ich begreife, daß ich ihn aus dem Gleichgewicht gebracht habe.
    „Was willst du?" fragt er mit heiserer Stimme.
    „Nehmen Sie - mich - mit."
    Meine Stimme ist leise. Er muß zu mir zurückkommen, um mich zu verstehen. Ich wiederhole meine Bitte.
    „Soll ich? Soll ich dich mitnehmen?" Er tut, als würde er angestrengt nachdenken. Ich lasse ihn nicht aus den Augen. Er soll glauben, daß ich seiner Entscheidung entgegenfiebere.
    Endlich fragt er: „Wie soll ich dich zum Transmitter schaffen?
    Ich bin ein alter Mann. Du bist zu schwer für mich." Sein Gesicht bekommt jenen verschlagenen Ausdruck, den ich bereits kenne. „Kannst du kriechen?"
    „Nein!"
    „Du mußt es versuchen. Los, krieche zum Transmitter, dann nehme ich dich mit."
    Ich muß es versuchen. Nur dann kann ich ihn noch länger aufhalten. Unendlich langsam wälze ich mich herum. Als ich endlich auf dem Bauch liege, werde ich bewußtlos. Ich komme jedoch schnell wieder zu mir. Guvalasch kniet neben mir und schüttelt mich.
    „Los!’ schreit er. „Kriech zum Transmitter!"
    Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Umgebung sehe ich nur noch durch einen dichten Nebelschleier.
    Guvalasch zerrt an mir.
    „Versuch es!"
    Ich stemme mich auf die Arme, die jedoch sofort einknicken.
    Meine Beine spüre ich nicht, ich kann sie nicht benutzen. Es gibt jetzt keine Möglichkeit mehr, den Alten noch länger aufzuhalten.
    Völlig erschöpft lasse ich auch den Kopf sinken.
    Guvalasch versetzt mir einen letzten Tritt.
    „Du bist zu schwach. Du schaffst es nicht. Ich hätte dich sowieso nicht mitgenommen."
    Seine schlurfenden Schritte werden erneut hörbar. Er entfernt sich von mir.
    „Ich hoffe, daß du nicht zu
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