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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt
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gearbeitet hast. Und weitere zehn dürfte der Profit betragen, den du in dieser Zeit herausgewirtschaftet hast.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Okay, dann geben wir dir eine Woche.«
    Coco und der Dürre erhoben sich. »Laß die Wagen Vorfahren«, sagte der Weißhaarige. »Die Angelegenheit ist für uns beendet.«
    »Wartet noch zehn Minuten. Morelli hat noch nie versagt!«
    »Nein, und vergiß nicht, du wirst dich vor dem Großrat verantworten müssen. Wer unglücklich operiert, muß die Konsequenzen tragen.«
    Boro telefonierte. »Die beiden Wagen«, sagte er nur und hängte sofort ein.
    Coco und der Dürre verließen das Zimmer, ohne sich von Boro zu verabschieden. Boro wußte, was das bedeutete. Seine Tage waren gezählt, wenn es ihm nicht gelang, den Coup zu einem erfolgreichen Ende zu führen.
    Er verließ ebenfalls das Hotel, durch einen Seitenausgang, zu dem ihn der Etagenkellner führte. Er gehörte zum Syndikat.
    Boro stieg in einen bereitstehenden Wagen und fuhr zu seiner Villa am Stadtrand. Der breite Parkweg war hellerleuchtet, denn seine Frau gab eine Party.
    Der Butler empfing ihn in der Diele. »Die Stimmung ist ausgezeichnet, Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Soll ich der gnädigen Frau Bescheid sagen, daß Sie gekommen sind?«
    »Nein«, wehrte der Dicke hastig ab. »Mir ist nicht ganz wohl, ich möchte allein sein.«
    Der Butler verneigte sich stumm.
    Boro ging in sein Arbeitszimmer und setzte sich in einen tiefen Ohrensessel. Als das Telefon klingelte, fuhr er auf.
    »Wer spricht?« fragte er heiser.
    »Arturo«, klang es zurück. »Die Aktion ist gescheitert. Wir werden liquidieren müssen.«
    »Komm her.«
    »Zu dir, in dein Haus?« klang es ungläubig zurück.
    »Ja, ich erwarte dich im Pavillon.«
    Boro legte auf. Er griff in die Schublade des Schreibtisches, nahm eine Pistole heraus und prüfte sie. Nachdem er einen Schalldämpfer aufgesetzt hatte, steckte er sie in die Tasche. Erst dann griff er wieder zum Telefon.
    Eine Frauenstimme meldete sich. »Hier Gasthof Tempura.«
    »Ich möchte den Wirt sprechen«, sagte Bofo.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich meldete. »Costello hier. Wer will was von mir?«
    »Boro.«
    Am anderen Ende blieb es eine Zeitlang still, ehe sich der Wirt gefaßt hatte. »Ja, Chef?« sagte er.
    »Ich brauche Jim und Fatty. Ich habe Arbeit für sie. Sie sollen im .Golden Ship‘ auf Nachricht warten.«
    »Okay, Boß.«
    Boro hängte ein. Er stand auf, ging zum Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Von irgendwo drang gedämpfte Musik zu ihm herüber. Boro lächelte verächtlich. Er schob die Fenster zur Seite und schwang sich über die Brüstung.
    Niemand sah ihn, als er den Pavillon betrat.
    ***
    Ich rannte auf die Veranda. Auf dem Kiesweg sah ich die Rücklichter des Polizeiwagens verschwinden. Kostbare Sekunden vergingen, denn die Kriminalbeamten wollten mich unbedingt festnehmen.
    »Hier ist mein Ausweis«, sagte ich. »Mr. Decker wird Ihnen Auskunft geben. Ich muß hinter dem Mann her, dem Sie so einen eleganten Abgang verschafft haben!«
    »Aber wir wußten doch nicht…«
    Ich winkte ab. »Erzählen Sie das alles Mr. Decker!«
    Sie blickten mir nach, als ich hinter dem Haus verschwand, um die Garage zu erreichen. Ich wußte, daß Miß June dort einen schnittigen Sportwagen stehen hatte. Vielleicht steckte sogar der Zündschlüssel, sonst mußte ich ihn eben kurzschließen.
    Ich hatte Glück, der Zündschlüssel steckte tatsächlich. Und der Wagen war Extraklasse, ein deutscher Porsche 911, mindestens ebenso schnell wie mein Jaguar. Mit diesem Flitzer mußte ich den Mann einholen, denn es gab nur eine Straße, die von Rickerbys Grundstück wegführte.
    Ein Gefühl sagte mir, daß nur Mike Morelli der Schütze gewesen sein konn-, te. Morelli, der Killer!
    Ich ließ den Motor an, stieß aus der Garage und fegte den Weg hinunter. Vor dem Tor drehte ich voll auf. Die Tachometernadel kletterte höher und höher und blieb schließlich kurz vor dem Anschlag stehen.
    Es war eine Höllenfahrt, aber der Wagen lag wie ein Brett auf der Straße und gehorchte der kleinsten Steuerkorrektur wie ein sensibles Rennpferd.
    Ich mochte knapp sechs oder sieben Meilen zurückgelegt haben, als ich in einiger Entfernung rote Rücklichter auftauchen sah. Sofort ging ich mit dem Tempo herunter. Ich wollte Morelli nicht stellen. Mich interessierte viel mehr, was er vorhatte und zu wem er fahren würde.
    Als die ersten Häuser von Charleston auftauchten, rückte ich näher
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