Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman
Autoren:
Vom Netzwerk:
mal wieder eine schöne Sache auszubaden!«
    »Hallo, James«, antwortete der Kommandoführer auf der Landseite. »Ich wüßte was Schöneres. Eine Frage: Könnt ihr unter Wasser fotografieren?«
    »Natürlich, aber das kostet Zeit!«
    »Macht nichts. Es kommt auf eine Viertelstunde nicht an!«
    Von seinem Standort aus konnte McPhearson sehen, daß Captain Bleachout inzwischen schon einen Befehl erteilt haben mußte. Ein Mann kam aus der Kajüte, und das Kommandoboot glitt langsam näher an die Ufermauer heran.
    »Neal! Ich schicke einen Taucher mit einer Polaroidkamera hinunter. Er hat ein Spezial-Blitzgerät dabei. Sofort nach seinem Wiederauftauchen kannst du dir die Bilder schon anschauen.«
    »Thanks, James«, gab der Lieutenant zurück und unterstrich seine Worte mit einem freundlichen Zigarrenwinken.
    »Gern geschehen!«
    »Was nimmt denn dein Taucher in die Hand? Ist das eine Mine? Will der das ganze Becken sprengen?« fragte McPhearson interessiert.
    Aus dem Lautsprecher kam das Lachen des Captain. »Nein, Neal, das ist das Unterwassergehäuse für die Kamera und das Blitzgerät!«
    »Funktioniert das?«
    Knapp zehn Minuten später konnte sich der Leiter der Mordkommission selbst davon überzeugen, wie leistungsfähig die Kameras seiner Kollegen in den Fluten des Hudson waren. Ein Beiboot kam vom Kommandoboot zum Baggerprahm, wo einer von McPhearsons Leuten über den Steg dem Mann von der Hafenpolizei entgegeneilte.
    Dann hielt der Lieutenant das Unterwasserfoto in der Hand.
    »Eindeutig Mord«, sagte er schon nach dem ersten Blick zu Donnegan, der ihm über die Schulter blickte. »Seine Beine sind richtiggehend einbetoniert worden. Vermutlich ein Gangster, der von seinen Kumpanen beseitigt wurde.«
    »Vermutlich«, bestätigte Donnegan, »bei denen ist diese Methode ja üblich. Wenn der Betonklotz nicht wäre…«
    Donnegan streckte die Hand nach dem Foto aus. McPhearson gab ihm das Bild.
    Der Sergeant betrachtete das Foto sehr genau.
    »Kennen Sie ihn?« fragte der Lieutenant.
    »Ich weiß es nicht. Das Bild ist zwar für eine Unterwasseraufnahme sehr gut, aber doch nicht so, daß ich jetzt eindeutig ja oder nein sagen kann. Aber eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden und die Umstände…«
    »Welche Umstände?«
    »Ich fahre mit meinem Wagen immer zu einer Tankstelle bei uns oben in der Bronx, gleich bei mir um die Ecke. Zu dieser Tankstelle gehört auch eine kleine Werkstatt. Darin arbeitet ein gewisser Abelson. Ein Autoschlosser. Tüchtiger Kerl, nur leider etwas leichtsinnig. Vorstrafe wegen Umfrisierens gestohlener Wagen, in den letzten drei Jahren jedoch straffrei. Dieser Abelson…« Donnegan unterbrach sich und schaute noch einmal auf das Bild'.
    »Los, Donnegan«, sagte der Lieutenant ungeduldig. »Was ist mit Ihrem Abelson?«
    »Der ist seit fast sechs Wochen verschwunden. Von Miller, das ist der Tankstellenbesitzer, weiß ich, daß Abelsons Frau etwas von einer Blondine geredet hat.«
    »Sechs Wochen?« wunderte sich McPhearson. »So sieht der Mann auf diesem Bild aber nicht aus.«
    Captain Bleachout meldete sich wieder über Sprechfunk und fragte an, ob die Bergung beginnen könne. McPhearson hob seine Zigarre wie einen Signalstab. Auf dem Rüstboot war alles vorbereitet. Der Taucher stieg über die Leiter ins Wasser. Ein Kran schwenkte aus, und das Werkzeug folgte dem Taucher.
    Wortlos starrte McPhearson auf die trübe Wasserfläche, aus der in regelmäßigen Abständen Luftblasen hervorstiegen. Drüben auf dem Kommandoboot stand Captain Bleachout und hielt einen Telefonhörer ans Ohr.
    »Wie sieht es aus?« fragte er den Taucher.
    »Ich habe es jetzt noch einmal versucht. Allein schaffe ich es nicht. Wir müssen einen der Gitterstäbe herausschweißen, der Körper des Toten hat sich festgeklemmt. Es sieht so aus, als wenn der Mann durch den Entwässerungskanal gekommen wäre.«
    »Verstanden!« bestätigte Bleachout. »Kommen Sie vorerst rauf, bis wir den zweiten Mann und das Schweißgerät soweit haben!«
    »Aye, aye, Captain!«
    Beachout gab die notwendigen Anweisungen, reichte dann den Telefonhörer weiter und nahm das Funksprechgerät. Kurz informierte er den Lieutenant von der Kriminalpolizei.
    »Durch den Entwässerungskanal?« fragte der zurück. »Nach dem Foto liegt er doch im Hudsonschlamm!«
    »Eben nicht«, gab der Captain zurück. »Er ist offenbar durch das Gitter gerutscht und dann hängengeblieben. Andernfalls hätte man ihn kaum gefunden. Der Hundsonschlamm vor der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher