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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da!
Autoren: Jason Dark
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kleines Labor mit, damit er an Ort und Stelle erste Analysen durchführen konnte.
    Polizeiaufgaben waren ihm ebenfalls zugeteilt worden. Wenn es galt, den einen oder anderen Gesetzesbrecher zu jagen, wurde er eingespannt, weil er die Gegend kannte.
    Manchmal, wenn er besonders gut drauf war, stand er auf, sang die Nationalhymne und sprach davon, daß ihm ganz Wyoming gehöre und daß er diese Freiheit nur in Amerika bekommen konnte.
    »Born in the USA!« hieß sein Lieblingssatz.
    Aber auch die Staaten hatten Schattenseiten. Zum Beispiel in den großen Städten an den Küsten, wo sich die Verbrechen häuften, aber auch die Einsamkeit der Rockies war davon gestreift worden.
    Es hatte plötzlich Tote gegeben!
    Leichen lagen im Schnee, schrecklich zugerichtet, als wären sie von einem wilden Tier angefallen worden.
    Wölfe, Bären, hieß es. Aber auch die Legende von Bigfoot wurde wieder hervorgekramt. Wer den Reportern den Tip gegeben hatte, wußte Dexter Haley nicht, jedenfalls waren sie plötzlich wie die Hyänen in das Land eingefallen und hatten auch ihn interviewt.
    Bigfoot!
    Man sprach in den Wäldern und Bergen nur flüsternd von dem Monstrum. Viele wollten es gesehen haben, doch die Aussagen der Zeugen waren einfach zu unterschiedlich. Für die einen war es ein Gorilla, für die anderen ein aufrecht gehender Wolf, für die dritten alles zusammen.
    Damit konnte niemand etwas anfangen.
    Als Tatsache jedoch blieben die fünf Toten! Und sie bereiteten Dexter Haley Sorgen.
    Natürlich hatte man auch ihn nach dem Bigfoot oder Yeti, wie er in Asien genannt wurde, gefragt, aber er hatte nur abgewinkt. »Nein, an so etwas glaube ich nicht.«
    »Wie erklären Sie sich dann die Tatsache, daß die Leichen so schrecklich zugerichtet sind?«
    »Das war ein Grizzly.«
    »Die sollen doch weiter nördlich leben.«
    »Dann sind sie eben in diesem besonders strengen Winter nach Süden gewandert.«
    »Und die Spuren?«
    »Werden noch untersucht.«
    Die Reporter hatten nur gelächelt und auf ihre Bilder verwiesen, wo Spuren zu sehen waren. Zwar nicht sehr deutlich, weil Schnee über sie hinweg geweht worden war, aber noch zu erkennen.
    »Bärenspuren sind das nicht.«
    »Ich werde der Sache nachgehen.« Dexter Haley ließ sich nicht beirren. Erst der Anruf des Distrikt Commissioner aus Meeteetse brachte ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht. Dexter bekam den Auftrag, das Monstrum zu suchen, zu stellen und zu töten, denn fünf Leichen waren keine Werbung für den Staat und für den Wintersport. Der Gouverneur hatte sich schon eingeschaltet. Er war regelrecht aufgeschreckt worden und verlangte eine möglichst schnelle Aufklärung.
    Sie hatten Dexter zwei Wochen gegeben.
    Seine Frau Doris und er wohnten in Culver, einer kleinen Stadt am Rande der Shoshone Mountains.
    Im Sommer war es hier herrlich, im Herbst noch schöner, doch leider war der Winter so verflucht lang. Für die Touristen natürlich ideal. Sie lebten zwar nicht direkt im Ort, ihre Hotels standen an den Hängen, doch oft genug fielen sie in Culver ein. Davon profitierten natürlich die Wirte, so gab es in der Winter-Saison zwei Bars, die erlebnishungrige Touristen mit allem versorgten, was sie haben wollten.
    Sogar mit leichten Mädchen. Das aber war nicht offiziell zu beweisen, man sprach nur davon.
    Natürlich wußte Doris Dexter auch, welche Aufgabe man ihrem Mann zugeteilt hatte. Er sprach mit ihr über alles, und Doris, die fünfundzwanzigjährige Blondine mit den Wuschelhaaren und der niedlichen Stupsnase, bekam jedesmal Angst.
    »Sei nur vorsichtig, Dexter«, flüsterte sie. »Ich möchte nicht, daß unser Kind ohne Vater aufwächst.« Sie deutete auf ihren kleinen Bauch, denn sie war im dritten Monat schwanger.
    »Nein, nein, das geht schon in Ordnung. Es wäre nicht der erste Grizzly, den ich erledige.«
    »Ist es wirklich ein Grizzly gewesen, Dex?«
    Haley ließ seine Kaffeetasse sinken und schaute die ihm gegenüber sitzende Frau scharf an. »Was hast du denn gedacht?«
    »Die Zeitungen schreiben etwas anderes.«
    »Das ist Unsinn. Oder glaubst du den Quatsch?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß nur, daß ich eine große Angst in mir spüre.«
    »Unsinn, Mädchen.« Der dunkelhaarige Mann mit den buschigen Augenbrauen und der gebräunten Gesichtshaut grinste verwegen. »Du mußt das anders sehen, Doris. Ich habe hier eine Aufgabe bekommen, verstehst du? Eine richtige Aufgabe. Wenn ich die löse, bin ich fein raus.«
    »Ich weiß
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