Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
Autoren:
Vom Netzwerk:
untadelig, aber nach unseren Informationen ein ganz gefährlicher Bursche. Vielleicht sogar gefährlicher als Picky Nero selbst. Nachzuweisen ist ihm allerdings nichts. Es sei denn, du hast inzwischen etwas gefunden.«
    »Haben wir diesen Picky in unserer Sammlung? Haben wir ein Foto von ihm?«, fragte ich gespannt.
    »Ich weiß es nicht, Jerry. Das müsste ich erst nachprüfen. Wenn du mich fragst, so haben wir in New York keine Unterlage über ihn. Das heißt, außer einer Aktennotiz. Es könnte natürlich sein, dass Washington mehr über ihn vorliegen hat.«
    »Schade, ich habe nämlich hier einen Mann, der ihn möglicherweise als falschen General identifizieren könnte. Um das zu tun, müssen wir ihn allerdings erst finden. Mir fällt noch etwas ein. Du sagtest, er arbeitet für Picky Nero.«
    »Daran besteht kein Zweifel, Jerry.«
    Mir wurde plötzlich glühend heiß. Zwar war es draußen nasskalt, und der Aufenthalt im Garten des Polizisten Mountry hatte dafür gesorgt, dass mir das kalte Regenwasser in den Mantelkragen gelaufen war. Trotzdem fieberte ich fast. Aber es war keine Erkältung. Es war der Gedanke, der mir in diesem Moment gekommen war. Nach Scotty Rocks Aussage musste John Busato das Ding haben, das von den Gangstern als H-Bombe angesehen wurde. Racky hingegen, als rechte Hand von Busatos größtem Konkurrenten Picky Nero, war möglicherweise an der Entführung des Majors Winnaccer beteiligt. Das aber konnte nur eines bedeuten.
    »Neville, hältst du es für möglich, dass Busato und Nero Zusammenarbeiten?«
    Neville schnaufte aufgeregt. »Mensch, Jerry - von allen in diesem Fall möglichen Theorien ist das die am wenigsten wahrscheinliche. Natürlich ist sie nicht unmöglich. Aber vergiss bitte nicht, dass diese beiden Unterweltbosse sich bis gestern Abend noch gegenseitig ihre Leute umbringen ließen. Glaubst du, das die in den letzten zwölf. Stunden Versöhnung gefeiert haben?«
    Neville hatte recht. Ich sagte es ihm auch.
    »Wo steckst du eigentlich?«, fragte er noch.
    »Zurzeit bin ich in Mt. Vernon, dort, von wo dieser Major Winnaccer verschwunden ist.«
    »Hoffentlich kommst du dort ein Stück weiter, Jerry«, wünschte' Neville. »Und wenn du gar nichts Besseres vorhast, dann kannst du ja einmal diese Bauunternehmung Fitch besuchen.«
    »Wie kommst du auf die Idee, Neville?«
    »Es liegt ja beinahe auf dem Weg. Du findest die ›Fitch Construction‹ in North Pelham. Wenn du dort die Lincoln Avenue entlangfährst, geht es links ab zum Glenwood Lake. Etwa fünfhundert Yard hinter den letzten Häusern hat Fitch seinen Bauhof. Der Laden ist nicht zu übersehen. Ich war einmal dort, aber das ist jetzt schon einige Jahre her. Vielleicht ist es ganz gut, wenn die dort einmal wieder merken, dass wir sie nicht vergessen haben.«
    »Vielleicht Neville«, sagte ich. Dann ging ich zurück in den Garten.
    Teddy Mountry erzählte immer noch oder schon wieder von seiner Begegnung mit dem General. »Doch«, sagte er gerade, »wenn ich es mir genau überlege, der General war tatsächlich sehr blass. Es waren nicht nur die modernen Lampen.«
    Ich fasste den Entschluss ganz plötzlich. »Mountry, kennen Sie Fitchs Bauunternehmen?«
    Er stutzte. »Haben die Kerle etwa damit etwas zu tun?«
    Seinem Gesicht sah ich an, dass er auf die Firma Fitch offenbar nicht besonders gut zu sprechen war. Ich fragte ihn direkt danach.
    »Ich will nichts verallgemeinern, Sir. Aber einige von diesen Fitchleuten sehe ich immer lieber von hinten als von vorne. Da sind einige üble Typen dabei.«
    »Danke, Mountry - für heute haben wir Sie genug in Anspruch genommen. Möglicherweise haben Sie uns viel geholfen.«
    Der Captain klopfte seinem dienstältesten Beamten anerkennend auf die Schultern. Dann ließen wir Mountry in seinem Garten zurück.
    »Kann ich noch etwa für Sie tun, Mr. Cotton?«, fragte mich Captain Thyr.
    »Ja, Sie können mich noch auf einem kleinen Ausflug begleiten.«
    Er schaute mich ziemlich ungläubig an. »Ausflug?«
    »Ich möchte mir einmal die Firma Fitch ansehen. Sie können mir den Weg zeigen.«
    ***
    »Also«, keuchte John Busato, und sein asthmatischer Atem ging pfeifend.
    Busato saß wieder auf dem gleichen Stuhl, den er innegehabt hatte, als es zu der ersten Aussprache mit seinem Konkurrenten Nero gekommen war.
    Picky Nero stand am Fenster und starrte hinaus in den regenverhangenen Park.
    »Also, was soll jetzt werden?«, keuchte John Busato erneut.
    Picky Nero drehte sich langsam herum.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher