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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
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noch schlammiger als vorher. »Was heißt erkannt, Sir. Sie wissen ja, wie schnell so ein Wagen vorbei ist. Es war ja auch dunkel, ziemlich dunkel jedenfalls. Erkannt? Nein. Das heißt…«
    »Was?«, fragte ich gespannt.
    Er winkte ab. »Nichts, Sir. Sie wissen ja,früher…«
    »Was denn, Mountry?«, drängte ich ihn.
    »Wissen Sie, Sir, früher, da hatten wir Gaslaternen. Das war so ein schönes stimmungsvolles Licht. Heute hängen überall diese Jodlampen. Alles ist so bleich. Früher, da waren die Generäle…«
    Leider konnte ich mir nicht mehr anhören, was nach Mountrys Meinung früher mit Generalen los war. In meinem Jaguar quäkte das Rufzeichen der Funkanlage. Ich hörte es, obwohl der Wagen rund 30 Yard entfernt stand.
    Mit einigen Sprüngen war ich dort.
    »Ich verbinde«, sagte mir der Mann in der Zentrale.
    Es knackte und knisterte.
    »Jerry.« Es war Mr. High.
    Ich meldete mich und sagte ihm schnell, dass ich vermutlich einen Zeugen für die Winnaccer-Sache hatte.
    »Gut, Jerry, bleiben Sie dran. Leider muss ich meinen Plan ändern - ich kann mit der Presse nicht in Verbindung treten. Irgendeine Stelle in Washington hat eine Nachrichtensperre angeordnet. Im Moment sind uns also die Hände in dieser Richtung gebunden. Ich habe sofort bei unserem obersten Chef interveniert. Der Direktor hat mir zugesagt, sich an den Justizminister zu wenden. Aber, wie gesagt, im Moment muss ich schweigen. Schade. Für Sie bedeutet das jedoch, dass Sie noch mehr Druck hinter die Sache machen müssen. Sie wissen ja, was uns bevorsteht, wenn die andere Seite handelt. Ich fürchte, dass es dort keine Nachrichtensperre gibt.«
    »Das fürchte ich auch, Chef«, antwortete ich betroffen. »Ist wieder etwas von dem Gangsterkrieg bekannt geworden?«
    »Nein, Jerry. Gerade eben habe ich mit Hywood gesprochen. Seit dieser Chinatown-Sache ist es still.«
    »Merkwürdig«, sagte ich.
    »Ja, merkwürdig. Übrigens, Neville hat etwas für Sie. Ich verbinde Sie…«
    Wieder knackte und knisterte es.
    »Ey, Jerry«, klang mir Nevilles Stimme entgegen. »Wir haben mal unsere Kartei durchgeblättert. Du weißt doch, gestern Nachmittag in Daddys Place …«
    »Die drei erschossenen Gangster? Oder die Mörder?«
    »Die Opfer«, sagte Neville. »Zwei davon haben uns nicht weitergebracht. Aber der dritte. Chris Baker hieß er. Er war ein ziemlich schwerer Junge - vom Raubüberfall bis zum Totschlag steht alles auf seiner Karte. Über den haben wir aus Scotty Rock noch etwas herausbekommen. Der kennt ihn. Chris Baker arbeitete zuletzt…«
    »Für Nero«, vermutete ich, »denn er wurde ja von Busatos Leuten, unter anderem von diesem Ernie, erschossen.«
    »Jerry, du wirst mich jetzt für verkalkt halten - aber Baker war ein Busato-Mann.«
    »Das gibt es doch gar nicht.«
    »Doch. Es stimmt. Vielleicht trieb er ein Doppelspiel, vielleicht wurde er umgebracht, weil sich die Killer beider Syndikate in den weit verzweigten Unternehmen selbst kaum noch auskennen - wer weiß. Auf jeden Fall steht fest, dass Chris Baker Vorarbeiter oder so was Ähnliches in einer Bauunternehmung Namens Fitch war. Diese Bauunternehmung gehört, über einen Strohmann, John Busato.«
    »Danke, Neville«, sagte ich und war plötzlich müde und beinahe mutlos. Jetzt dachten wir eine Spur zu haben; dachten, anhand des Gangsterkrieges zwei Syndikaten auf den Leib rücken zu können - und dann kam dieses. Praktisch bedeutete Nevilles Mitteilung, dass alle Spuren falsch waren.
    »Was ist, Jerry?«, fragte Neville, als ich so lange schwieg.
    »Nichts, Neville - ich bin nur müde. Du weißt ja, was deine Ermittlungen bedeuten?«
    »Allerdings. Aber es ist nun mal so. Tut mir leid, Jerry.«
    Ich wollte das Gespräch schon beenden, da fiel mir noch etwas ein. »Du hast doch immer einen so sicheren Griff, wenn du an unsere Kartei gehst.«
    »Immer? Das ist übertrieben«, lachte er.
    »Gut, meinetwegen ›meistens‹. Kennst du zufällig einen Luftwaffengeneral, der gar keiner ist und dafür ein auffallend blasses Gesicht hat?«
    Neville lachte meckernd. »Mit einem General kann ich dir leider nicht dienen, Jerry. Aber ein Mann mit einem auffallend blassen Gesicht, das ist schon etwas anderes. Da habe ich einen gewissen - nein, das kann nicht wahr sein.«
    »Was?«, fragte ich. »So rede doch.«
    »Der Kerl heißt Fitzgerald Racky. Er wird Fitz genannt und ist Geschäftsführer, Manager oder auch - um es offen zu sagen - Vormann bei Picky Nero. Nicht vorbestraft, nach außen hin
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