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0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin
Autoren: Unbekannt
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Waffen."
    „Damit wäre der Sinn unserer Zurückhaltung verfehlt", erwiderte Rhodan. „Wir wollen Florymonth die Möglichkeit geben, sich alles zu besorgen, was er haben will. Ovaron und ich glauben, daß innerhalb seines Körpers etwas entsteht, was er unbedingt benötigt."
    „Dieser Vermutung widerspreche ich nicht", sagte der Arkonide, „Ich bin jedoch im Gegensatz zu dir nicht der Ansicht, daß in Florymonth unbedingt etwas Positives entsteht."
    Rhodan wußte, daß er sich in einer Zwangslage befand. Einerseits wollte er Florymonth nicht an seiner Entfaltung hindern, andererseits mußte er auch an die erregte Besatzung denken.
    „Wir müssen ihn in Ruhe lassen", drang Ovarons Stimme in Rhodans Gedanken. „Es steht für mich fest, daß Florymonth nicht bösartig ist. Wenn er verschiedene Geräte an sich nimmt, handelt er unter einem bestimmten Zwang. Wir wissen, daß er ein Homunkulus ist. In seinem Körper befanden sich schon technische Geräte, als er an Bord ankam.
    Offenbar muß er jetzt seine Inneneinrichtung vervollkommnen."
    „Was, glauben Sie, könnte dieser Riese sein?"
    erkundigte sich Waringer. „Wer hat ihn geschickt?"
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen darauf antworten.
    Es ist nicht ausgeschlossen, daß Florymonth von jener Zentralstation geschickt wurde, die auch die Sammler befehligt. Vielleicht soll er mit uns verhandeln."
    „Er besitzt aber eine komische Art, sein diplomatisches Handwerk auszuüben", spottete Gucky. „Es wird Zeit, daß wir ihm seine Grenzen klarmachen."
    Rhodan wußte, daß fast alle Besatzungsmitglieder so dachten wie der Mausbiber.
    „Gucky hat recht", grollte Korom-Khan. „Es gefällt mir nicht, daß der Fremde im Schiff herumspaziert und sich nimmt was er will. Das gibt noch Schwierigkeiten."
    Atlan lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.
    „Du bist überstimmt, Perry!"
    „Trotzdem werden wir vorläufig nichts gegen ihn unternehmen. Danton trägt einen Zellaktivator und ist kräftig genug, dem Riesen auch weiterhin durchs Schiff zu folgen. Das gilt auch für Kase, der eine robuste Konstitution besitzt. Beide haben sich an Florymonth bereits gewöhnt. Es wäre psychologisch unklug, sie durch andere Männer zu ersetzen."
    Gucky sagte boshaft: „Vielleicht wirst du munter, wenn er dir den Sessel unter deinem Hinterteil wegstiehlt."
    „Schon möglich", gab Rhodan zu.
    Er sprach noch einmal über Interkom zur Besatzung und erneuerte seinen Befehl, daß niemand auf Florymonth schießen dürfe. Er forderte die Raumfahrer auf, geduldig zu sein.
    Noch während er sprach, ruinierte der Aggregateklau die Klimaanlage von Deck 16 und stahl drei Kondensatoren aus dem hydroponischen Garten.
     
    3.
     
    Mason Grammick gähnte hinter vorgehaltener Hand. Er griff in die Tasche und zog ein Nahrungskonzentrat hervor.
    „Ja", sagte Sergeant Stevart mitleidig, „es sieht so aus, als müßten Sie hier noch ein paar Stunden warten. Mercedes hat offenbar viel zu tun."
    Grammick lächelte säuerlich, schob das Konzentrat auf die Zunge und wartete, bis es vom Speichel aufgelöst wurde.
    Stevart rührte andächtig in einem Napf mit Suppe, die er sich auf einem Mikrokonverter angerichtet hatte. Wie die meisten Sergeanten besaß auch Stevart zahlreiche Freiheiten und Vorteile. Grammick oder einem anderen Offiziersanwärter wäre es im Traum nicht eingefallen, Suppe zu kochen.
    „Ich kenne das", behauptete Stevart, während er seine Suppe schlürfte. „Mercedes hat Sie völlig vergessen. Er hilft Effret und Vancek mit Sicherungsmaßnahmen. Deck 14 soll einen eventuellen Besuch des Fremden unbeschadet überstehen."
    Grammick schluckte die breiige Masse, in die sich das Konzentrat verwandelt hatte, mit Widerwillen hinunter und warf einen neidischen Blick auf Stevarts Plastiknapf.
    „Ich schlage vor, daß Sie in Ihre Kabine zurückkehren und Folly hier zurücklassen. Das kann ich dem Captain gegenüber vertreten."
    Grammick maß ihn mit einem entrüsteten Blick.
    „Ich gehe nur, wenn Folly mitkommt!"
    Stevarts Körper wurde von lautlosem Lachen geschüttelt. Er verschüttete Suppe. Mit der freien Hand deutete er auf den unvollendeten Roboter.
    „Das Ding ist. Ihre Anstrengungen nicht wert."
    Grammick war böse. Er antwortete nicht.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Captain Vancek stürmte herein.
    „Sie?" stieß er hervor, als er Grammick erkannte.
    „Warum sind Sie nicht an Ihrem Platz?"
    „Ich ... ich ... „stotterte Grammick verlegen.
    „Schon gut!"
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