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0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin
Autoren: Unbekannt
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schimpften um die Wette, so daß Danton es vorzog, möglichst wenig mit ihnen zu sprechen.
    Wenn Florymonth überhaupt merkte, daß er ständig verfolgt und beobachtet wurde, dann ließ er sich nicht stören. Sein Weg durch das Schiff war nicht vorherzubestimmen. Er wechselte willkürlich von Deck zu Deck, ließ wichtige Korridore und Hallen unbeachtet und bewegte sich mehrmals im Kreis. Müdigkeit schien er nicht zu kennen, ebensowenig besondere Eile. Er stampfte auf seinen tonnenförmigen Beinen durch das Schiff, beteuerte immer wieder, daß er friedliebend und liebenswert sei und ließ ab und zu einen Gegenstand zwischen den Speckfalten seines Körpers verschwinden.
    Die Besatzung der MARCO POLO begann unruhig zu werden. Immer mehr Offiziere und Mannschaftsangehörige forderten, daß man Florymonth festhalten sollte.
    Die Situation, die für viele etwas Belustigendes hatte, wurde bedrohlich, als Florymonth sechs Stunden nach seinem Auftauchen an Bord in der Feuerleitzentrale erschien.
     
    *
     
    Major Pecho Cuasa, Erster Feuerleitoffizier der MARCO POLO, zog seinem Kopf so schnell zurück, daß er ihn fast gegen das offenstehende Schott gerammt hätte.
    „Er ist oben im Korridor angelangt", erklärte er grimmig. „Offensichtlich kommt er hierher."
    Cuasa schlug das Schott zu und verriegelte es.
    „Stellt die fahrbaren Schirmfeldgeneratoren auf!"
    befahl er. „Der Chef hat zwar befohlen, daß wir den Riesen nicht angreifen sollen, aber es war nicht davon die Rede, daß wir uns alles gefallen lassen müssen."
    Die Gunner Morrison und Heskeyns rollten zwei Generatoren auf das Schott zu.
    „Einschalten!" befahl Cuasa.
    Vor dem Schott entstand eine Energiebarriere.
    Cuasa nickte befriedigt. Wenn es Florymonth gelang, das Schott zu öffnen, würden ihn die Energieschirme an einem Eindringen in die Feuerleitzentrale hindern.
    Der Zweite Feuerleitoffizier, Crabben Tonties, schaltete die Bildschirme ein, über die der Korridor beobachtet werden konnte. Die Männer in der Feuerleitzentrale sahen gespannt zu, wie der Aggregateklau heranstampfte. In sicherem Abstand folgte Roi Danton, dann kamen Kase und seine Helfer mit ihren Meßgeräten. Kase fuchtelte mit Kabelenden herum und redete pausenlos auf seine Assistenten ein.
    Vor dem verschlossenen Schott hielt Florymonth an.
    „Ich habe es geahnt!" stieß Cuasa hervor. „Aber diesmal hat der Bursche Pech."
    Seine Augen traten hervor, als Florymonth das Schott scheinbar ohne jede Kraftanstrengung öffnete.
    Die Männer in der Feuerleitzentrale konnten die riesige Gestalt des Fremden jetzt deutlich hinter der Energiebarriere sehen.
    „Er hat das Schott geöffnet!" sagte Tonties beinahe ehrfurchtsvoll.
    „Na und?" knurrte Cuasa. „Die Schirme halten ihn auf."
    Als wollte er die Worte des Ersten Feuerleitoffiziers widerlegen, schritt Florymonth auf die Energiebarriere zu. Um seinen Körper entstand eine hellblaue Aura zuckender Flämmchen. Dann war er hindurch.
    Im Eingang erschien jetzt Danton.
    Morrlson und Heskeyns schalteten hastig die Generatoren ab. Der Schirm brach in sich zusammen.
    „Was willst du hier?" schrie Cuasa Florymonth an.
    „Wage nicht, hier etwas zu entwenden."
    Der Aggregateklau fuhr beide Augen aus und richtete sie auf den nur 1,63 Meter großen Feuerleitoffizier.
    „Verschwinde!" rief Cuasa. „Hier gibt es für dich nichts zu holen."
    „Ich bin dein Freund!" schrillte Florymonth mit einer Lautstärke, die Cuasa zurückweichen ließ. „Ich habe dich lieb. Du darfst mir nichts tun."
    Cuasa fuhr zu Danton herum.
    „Ich weiß nicht, was ich tue, wenn er irgend etwas anrührt, Sir!"
    Danton lehnte neben dem Schott und lächelte matt.
    „Lassen Sie sich zu nichts hinreißen, Major!"
    Zähneknirschend sah Cuasa zu, wie Florymonth unschlüssig in der Feuerleitzentrale auf und ab ging, als wüßte er nicht, was er entwenden sollte.
    Die Gunner hockten mit finsteren Gesichtern auf ihren Plätzen. Sie, die ihre Zentrale als eine Art Heiligtum ansahen, mußten dulden, daß ein Fremder hier herumlief, als ginge er über einen Jahrmarkt, auf dem billige Waren angeboten wurden.
    „Ich kann für meine Männer nicht garantieren", sagte Cuasa dumpf.
    Kase zwängte sich fluchend und stöhnend mit den drei Antigravscheiben herein und warf Kabel auf die Erde.
    Danton sah ihn mit widerwilliger Bewunderung an.
    „Sie werden dieser Sache wohl nie überdrüssig?"
    Kase schwenkte ein winziges Notizblatt, auf das er ein paar Daten gekritzelt hatte.
    „Bei diesem
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