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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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kümmerte sich um Carol, die für wenige Minuten bei Bewußtsein war. Sie hatte hohes Fieber, doch Jeff konnte ihr nicht helfen. Er gab ihr etwas Wasser zu trinken, trank selbst einen Schluck und aß den Rest der Hirschkeule auf. Sekunden später war er eingeschlafen. Doch er konnte kaum zwei Stunden geschlafen haben, als er wach wurde. Sofort stieß er das Boot ab und fuhr weiter.
    Er hatte unerträgliche Schmerzen, jede Bewegung war eine Qual. Die Nacht zog sich zurück, und es wurde rasch hell. Jeff hatte keine Ahnung, wo er sich befand, aber er hoffte, daß er nicht weit von einer Ansiedlung entfernt war.
    Er merkte nicht, wie ihm das Paddel entfiel und wie er zusammensackte und einschlief. Das Boot drehte sich langsam im Kreis und glitt den Fluß hinunter.
     

     

Er wurde einmal für Sekunden wach, hörte Stimmen um sich, war aber zu schwach, um den Kopf zu heben. Sofort schlief er wieder ein.
    Als er wieder erwachte, war es Nacht. Er lag in einem Bett in einem weißen Zimmer. Er hob den Kopf und sah sich um. Neben seinem Bett stand ein anderes. Jeff setzte sich auf und sah auf das Nebenbett. Im schwachen Licht, das durch das Fenster drang, erkannte er Carol. Sie schlief.
    Er versuchte aufzustehen, doch er war zu schwach dazu. Er ließ sich zurückfallen und blieb liegen. Wir schafften es doch, dachte er, dann schlief er wieder ein.
    Er erwachte, als es hell geworden war, und sah in das faltige Gesicht eines uralten Mannes. Die Unterhaltung gestaltete sich ziemlich schwierig, da Jeff nicht Portugiesisch sprach und der Alte nur einige wenige Brocken Englisch verstand.
    Doch nach und nach begriff Jeff was geschehen war. Er war von einem Fischerboot entdeckt und in das Dorf gebracht worden. Es bestand nur aus ein paar Häusern, die Bewohner waren unsagbar arm, und es gab natürlich keinen Arzt.
    Jeff stand auf. Er konnte sich kaum bewegen, sein Körper schmerzte noch immer. Er merkte, daß seine Wunden verbunden worden waren. Er setzte sich zu Carol aufs Bett. Sie sah wie eine Tote aus. Ihr Gesicht war gelb, die Wangen eingefallen und die Haut schlaff.
    „Sie braucht einen Arzt“, sagte Jeff.
    Er wandte sich an den Alten und sprach längere Zeit mit ihm. Endlich hatte der Alte begriffen. Jeff wollte, daß man ihn und Carol nach Aporema brachte. Er griff nach seinem Gürtel, der neben dem Bett lag, und öffnete ihn. Er zog ein Bündel Banknoten heraus und hielt sie dem Alten hin. Der Anblick des Geldes machte ihn lebendig.
    Eine Stunde später fuhren sie los. Carol war in Decken gehüllt. Sie lag auf dem Boden des Bootes. Zwei jüngere Männer begleiteten Jeff, der sich neben Carol setzte und gedankenverloren über den Fluß starrte.
    Gegen Abend erreichten sie Aporema, eine kleine Stadt, die über ein Spital verfügte, in das sie Carol brachten. Jeff ließ sich von einem Arzt untersuchen, der seine Wunden fachmännisch verband. Jeff verabschiedete sich von den beiden Männern, die ihn nach Aporema gebracht hatten, und gab ihnen noch ein Bündel Banknoten. Im einzigen Hotel der Stadt nahm er sich ein Zimmer und meldete ein Ferngespräch mit Dave Bonnier an.
    Er ließ sich etwas zu essen bringen, dann setzte er sich in die Halle des Hotels und wartete ungeduldig auf die Verbindung mit New York. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Er mußte mehr als vier Stunden warten, bis er Dave Bonnier an den Apparat bekam. Die Verbindung war schlecht.
    „Dave, hier ist Jeff“, brüllte er in die Muschel.
    „Bist du es, Jeff“, hörte er Bonniers Stimme ganz leise.
    „Ich bin es“, schrie er. „Verstehst du mich?“
    „Ja, ich verstehe dich, aber sehr schlecht.“
    Jeff gab seinen Bericht schreiend durch. Nach wenigen Minuten hatte er sich heiser gebrüllt. Dave hörte ihm schweigend zu.
    „Das ist vielleicht ein Ding“, sagte Dave, als Jeff geendet hatte.
    „Was soll ich jetzt unternehmen?“ fragte Jeff. „Soll ich die Polizei verständigen?“
    „Keine Polizei“, sagte Bonnier. „Du bleibst in deinem Hotel. Ich schicke Leute zu dir, die den Affen fangen werden.“
    „Bist du übergeschnappt, Dave?“ brüllte Jeff. „Du willst den Affen fangen?“
    „Na klar“, sagte der Chefredakteur. „Das wird ein Knüller. Ich veranlasse alles Notwendige. Bis später, Jeff.“
    „Aber …“ Jeff starrte den Hörer wütend an. Dave hatte aufgelegt.
     

     
    Am nächsten Tag besuchte er Carol. Es ging ihr etwas besser. Das Fieber war schwächer geworden, und sie war wach, als er ins Zimmer trat. Sie
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