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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia
Autoren: Dämonenkiller
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seine Handgelenke mit einer dünnen Schnur, dann drehten sie ihn wieder auf den Rücken.
    Coco wehrte sich, als zwei der Männer auf sie losgingen. Sie schnatterten in einer Sprache, von der Coco kein Wort verstand. Einer der Männer zeigte auf ihren geschwollenen Bauch und lachte. Ein anderer packte ihre linke Hand und versuchte sie auf den Rücken zu drehen. Coco versuchte die Hand abzuschütteln, doch der Griff war zu fest. Plötzlich stand ein weiterer Mann vor ihr, und bevor sie ausweichen konnte, schoss eine geballte Faust auf sie zu. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach.
    »Bewegen Sie sich nicht«, sagte einer der Männer in gut verständlichem Englisch, »sonst schlagen wir Sie.«
    Coco wusste, dass sie keine Chance hatte. Sie blieb stehen, versuchte wieder ihre magischen Kräfte zu mobilisieren, doch auch diesmal gelang es ihr nicht. Sie wehrte sich nicht, als ihr die Hände auf den Rücken gefesselt wurden.
    »Was habt ihr mit uns vor?«, fragte Coco, als der Schmerz etwas nachgelassen hatte. Doch sie bekam keine Antwort. Angstvoll blickte sie zu Dorian, der sich noch immer nicht bewegte. Doch er atmete. Sie waren in eine Falle geraten, stellte Coco fest. Und in welchem Auftrag die sechs Männer handelten, war klar. Sie hoffte, dass die Männer nicht die Anweisung hatten, sie sofort zu töten. Einer von ihnen blieb vor ihr stehen. Er hielt ihr den Dolch vors Gesicht.
    »Mund aufmachen!«, befahl er. Coco gehorchte. Der Tätowierte bückte sich, schnitt ein Stück Stoff aus ihrem Rock und knebelte sie damit. Dann riss er einen weiteren Streifen ab, band ihn ihr über den Mund und verknotete ihn. Zwei der Männer entfachten ein kleines Feuer, zu dem sie Coco schleppten. Sie warfen sie zu Boden. Einer kniete neben ihr nieder und schnitt ihr das Kleid auf. Zwei Dolche wurden in das Feuer gelegt. Coco strampelte mit den Beinen und wollte sich aufrichten, aber zwei der Männer hielten sie fest. Sie wandte den Kopf. Dorian bewegte sich. Er drehte sich zur Seite und öffnete die Augen. Coco sah, wie sie sich vor Entsetzen weiteten. Er wollte sich aufrichten – da trat ein Mann hinter ihn und schlug ihn mit der rechten Handkante ins Genick. Dorian brach wieder zusammen.
    Einer der Männer holte einen Dolch aus dem Feuer. Die Klinge glühte dunkelrot. Er blieb vor Coco stehen. Sein Gesicht war zu einem bösartigen Grinsen verzerrt. Langsam kniete er nieder. Coco erstarrte. Sie schloss die Augen. Sie wusste, was der Mann vorhatte. Ich muss ruhig sein , dachte sie, ganz ruhig. Nur so habe ich vielleicht die Möglichkeit, meine Kräfte zu wecken.
    Sie hörte einen unmenschlichen Schrei und riss die Augen auf. Einen Augenblick lang war der Mond von einem riesigen Geschöpf verdeckt, das rasch näher kam. Es war eine Vampirfledermaus mit gewaltigen Flügeln und einem halbmenschlichen schwarzen Körper. Die scharfen Krallen des Vampirs schlugen sich in den Rücken des Mannes, der den glühenden Dolch hielt. Sie rissen den Mann hoch, der Dolch entfiel seinen Händen, und dann hörte man das Krachen zersplitternder Knochen. Das war die versprochene Hilfe der Oppositionsdämonen, dachte Coco erleichtert.
    Die Männer versuchten zu fliehen, doch es gelang ihnen nicht. Die riesige Fledermaus war nicht allein. Sie hatte einen Begleiter bei sich. Ein hominides, bleiches Geschöpf, das höchstens 1,50 Meter groß sein konnte und unglaublich dürr war. Sein Gesicht hatte den typisch blassen Teint eines Vampiropfers. Coco wandte sich schaudernd ab, als der Zwerg über einen der Männer herfiel. Lautes Geschrei war zu hören. Nach einigen Minuten war es still.
    Coco öffnete die Augen und blickte sich um. Um das Feuer lagen die sechs Männer, die sie und Dorian gefangengenommen hatten. Alle sechs waren tot. Von dem Vampir und seinem Begleiter war nichts zu sehen. Coco setzte sich mühsam auf. Sie war erleichtert, als sie sah, dass Dorian wieder bei Bewusstsein war. Er hatte sich ebenfalls aufgesetzt und blickte zu ihr herüber. Coco fragte sich, wohin der Vampir verschwunden war.
    Dann hörte sie die Schritte und wandte mühsam den Kopf. Eine hochgewachsene Frau kam rasch näher. Sie blieb neben dem Feuer stehen, sah zuerst Coco an, dann wandte sie sich Dorian zu. Langes Haar hüllte sie wie ein Schleier ein … im ersterbenden Schimmer des Feuers schien es glutrot zu funkeln. Sie trug einen schwarzen Umhang, der mit einem dünnen Lederriemen um den Hals befestigt war. Sie hatte den Umhang zurückgeschlagen. Ihr Körper
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