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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia
Autoren: Dämonenkiller
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eingreifen, Dorian?«, fragte Coco.
    »Okay.« Der Dämonenkiller sprang auf. Aber er brauchte nicht einzugreifen. Die beiden lebenden Toten erstarrten für einen Augenblick, dann setzten sie sich in Bewegung. Mit einem Hechtsprung sprangen sie über die Reling ins Meer.
    »Der Dämon, der hinter dem Überfall steckt, hat die Gefahr erkannt«, meinte Dorian befriedigt. »Er wollte nicht, dass Carlo und Maria in Flammen aufgingen. Wahrscheinlich befürchtete er, dass die Jacht Feuer fängt.«
    Lukretia war nicht mehr zu sehen. Statt auf die Jacht zurückzukehren, war sie aufs Meer hinausgeflogen. Plötzlich geriet die Luft auf dem Deck in Bewegung, schien zu flimmern, und für einen Augenblick verschwammen alle Konturen. Ein kleiner Mann stand an Bord.
    »Der Unbekannte aus dem Flugzeug«, sagte Coco.
    Er trug einen braunen Anzug, ein weißes Hemd und eine farbenfrohe Krawatte. Das schwarze Haar lag eng wie eine Kappe um seinen Kopf. Er trug wieder die seltsamen Stulpenhandschuhe aus weißem Rehleder.
    Der Unbekannte blickte kurz in Dorians Richtung, dann wandte er sich ab. Guido Sera sprang aus seinem Versteck: Er ging augenblicklich auf den kleinen Mann los, der sich blitzschnell umdrehte. Seine rechte Faust schoss vorwärts und bohrte sich in Seras Brust. Dieser schrie gequält auf, hob beide Arme und brach zusammen. In diesem Augenblick stieß Lukretia auf den kleinen Mann nieder, schlug ihre Krallen in seinen Rücken und riss ihn einen Meter hoch. Ihre Zähne schnappten nach seiner Kehle.
    Die Gestalt des Mannes war plötzlich in blaues Licht getaucht, das auf die Vampirin übersprang. Sie stieß einen unmenschlichen Laut aus, ihre Krallen lösten sich, und der Mann landete sanft auf dem Deck. Lukretia schlug wild mit den Flügeln, wollte sich in die Luft erheben, doch irgendetwas ließ sie taumeln. Sie prallte gegen die Reling. Ihr Körper verwandelte sich, wurde wieder zu dem einer Frau. Für einen Augenblick hing sie über der Reling, dann stürzte sie in die Tiefe.
    Der Unbekannte hob die Hände, und der Scheinwerfer erlosch. »Sie können aus Ihrem Versteck herauskommen, Miss Zamis und Mr. Hunter.«
    »Gegen diesen Burschen haben wir keine Chance«, sagte Dorian leise und Coco nickte.
    Sie betraten das Deck. Der Unbekannte war nur undeutlich zu sehen. Dorians rechter Fuß verfing sich in Guido Seras Umhang, und der Dämonenkiller wäre fast hingefallen. Von Guido Sera war, so wie von Nadir Shah, nichts übrig geblieben. Die Asche war ins Meer geweht worden.
    »Sie gestatten, dass ich mich vorstelle«, sagte der kleine Mann. »Mein Name ist Abu'l-hawl.«
    »Das ist Ägyptisch«, meinte Coco. »Und es heißt Vater des Schreckens .«
    »Sie sagen es«, erwiderte der Kleine.
    »Sie sehen gar nicht so schrecklich aus, Abu'l-hawl«, bemerkte Dorian.
    Der Dämon lachte. Dorian spürte deutlich seine Ausstrahlung. Er musste ein uralter Dämon sein, der über gewaltige magische Kräfte verfügte.
    »Was ist mit Lukretia?«, erkundigte sich Coco.
    »Sie ist unwichtig«, sagte Abu'l-hawl. »Sie stürzte bewusstlos ins Meer. Irgendein Boot wird sie auffischen oder sie wird irgendwo an Land geschwemmt werden. Ich habe sie nicht getötet, da sie unschuldig in den Kampf zweier Gruppen verwickelt wurde. Wie Sie wissen, hat man sie dazu gezwungen, Ihnen zu helfen. Aber ich würde vorschlagen, wir gehen in den Salon.«
    Der Scheinwerfer flammte wieder auf. Einige Leute betraten das Deck, ganz normale Menschen, die aber unter dem Einfluss des kleinen Dämons standen.
    »Ich wechsle die Besatzung aus«, sagte der Dämon.
    Sie saßen im Salon, und Dorian ließ den Dämon nicht aus den Augen. Lukretias Gegenwart war ihm schon unangenehm genug gewesen, aber Abu'l-hawls Anwesenheit war ihm fast unerträglich.
    »Die Besatzung ist ausgetauscht, und wir können unsere Reise fortsetzen. Zunächst fahren wir nach Basra. Von dort aus geht es per Flugzeug weiter nach Italien.«
    »Nach Italien?«, fragte Dorian überrascht.
    »Und von Italien aus kommen Sie nach London.«
    »Das ist doch alles recht umständlich.«
    »Leider geht es nicht anders. Um es ganz genau zu sagen, ich bringe Sie nach Pozzuoli in der Nähe von Neapel. Es ist die sicherste Reiseroute. Sie können es mir glauben.«
    Dorian schwieg einige Sekunden, dann blickte er den Dämon fest an. »Welche Rolle spielen Sie dabei eigentlich?«
    Abu'l-hawl lächelte. »Ich bin Ihr Begleiter. Ich soll Sie sicher an Ihren Bestimmungsort bringen. Und das werde ich auch tun. Ich kann
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