Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Bestien aus Feuer und Asche

048 - Bestien aus Feuer und Asche

Titel: 048 - Bestien aus Feuer und Asche
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bitterer Geschmack zurück.
    ***
    Ich tippte kurz auf die Hupe, doch nicht Marra, die weiße Hexe, erschien, sondern Daryl Crenna alias Pakka-dee, der Gründer des
    »Weißen Kreises.«
    Außer mir saßen Vicky Bonney und Mr. Silver im Peugeot. Daryl kam zu uns, grüßte und sagte: »Marra ist gleich fertig.«
    »Es hieß 19 Uhr 30«, sagte ich. »Und es ist 19 Uhr 30.«
    »Sie möchte heute abend besonders schön sein«, entgegnete Daryl Crenna. »Schließlich will sie auf Vicky Bonney und Mr. Silver einen guten Eindruck machen. Wollt ihr nicht reinkommen und drinnen auf sie warten?«
    »Lieber nicht«, sagte ich schmunzelnd. »Sonst läßt sich Marra noch mehr Zeit.«
    »War sehr leichtsinnig von ihr, uns zum Dinner einzuladen«, sagte Mr. Silver grinsend.
    »Hast du nicht ein Stück altes Brot für ihn, damit sich sein Appetit in Grenzen hält?« fragte ich den Mann aus der Welt des Guten amüsiert.
    Wir vernahmen trippelnde Schritte, und dann erschien Marra. Sie war eine Wucht. Sie trug ein Kleid aus weißer Seide, das sie ungemein anziehend machte. Das kupferfarbene Haar floß in weichen Wellen sanft auf die Schultern, die von einem weißen Pelzcape bedeckt waren.
    Ich stieg aus und begrüßte sie. Sie umarmte mich und küßte mich auf die Wangen.
    »Vorsicht, Vicky sieht zu«, sagte ich grinsend.
    »Tut mir leid, daß ihr warten mußtet«, sagte Marra. »Ich gelobe, mich zu bessern.«
    Ich machte sie mit Vicky Bonney und Mr. Silver bekannt. Sie setzte sich neben den Ex-Dämon, Daryl Crenna wünschte uns einen unterhaltsamen Abend, ich schwang mich wieder hinter das Lenkrad und brauste los.
    Wir aßen in einem erstklassigen Restaurant am Trafalgar Square.
    Vicky Bonney und Mr. Silver verstanden sich auf Anhieb mit der schönen Marra, und es wurde der wundervollste Abend seit langem. Er ließ mich sogar die Enttäuschung darüber, daß es uns nicht gelungen war, den Dämonenlaser zu vernichten, vergessen.
    Die Stimmung war großartig, locker und gelöst. Nach zwei Stunden schlug ich vor, eine Bar aufzusuchen, die sich »Rote Hölle«
    nannte.
    Niemand hatte etwas dagegen. Marra verlangte die Rechnung, und ich setzte gleich fest, daß alles, was von nun an konsumiert werden würde, auf meine Rechnung ging.
    »Na schön, einverstanden«, sagte Marra lachend.
    Als wir das Restaurant verließen, hängte sich Vicky Bonney links bei mir ein und Marra rechts, was Mr. Silver – natürlich – als ungerecht empfand.
    Er sagte das auch, und so schob Marra ihre andere Hand unter seinen Arm, und wir bildeten eine Kette aus vier Gliedern.
    Da es nicht weit bis zur »Roten Hölle« war, ließen wir den Wagen stehen und gingen zu Fuß.
    Das Lokal, das wir wenig später betraten, machte seinem Namen alle Ehre. Blutrot war die dominierende Farbe. Ich erinnerte mich unwillkürlich an unser Abenteuer in der Feuerwelt. Dort hatte es so ähnlich ausgesehen.
    Um dem Ganzen einen schaurigen Touch zu verleihen, hingen an den Wänden echte alte Foltergeräte, die der Wirt mühsam aus Schlössern und Burgen zusammengetragen hatte.
    Ich wandte mich händereibend meinen Freunden zu und bemerkte lächelnd: »Willkommen in der ›Roten Hölle‹.«
    Vicky Bonney machte mich auf einen freien Tisch in der Ecke des Lokals aufmerksam, und ich steuerte ihn sogleich an. Mir fiel auf, daß Marra und Vicky bewundernde Blicke ernteten, und ich sonnte mich im Glanz dieser beiden Mädchen.
    Sobald wir Platz genommen hatten, erschien ein Kellner, der, wie könnte es anders sein – einen roten Anzug trug.
    »Ich finde, in diesem Lokal kann man nur Borwein trinken«, sagte Vicky Bonney schmunzelnd.
    Nachdem ich das Einverständnis der anderen eingeholt hatte, bestellte ich eine Flasche Bordeaux.
    »Auf unsere Freundschaft«, sagte Mr. Silver, als der Rotwein in unseren Gläsern funkelte. »Möge sie lange dauern und stets so angenehm wie heute sein.«
    »Dem habe ich nichts hinzuzufügen«, sagte Vicky Bonney.
    »Ich auch nicht«, bemerkte ich, und dann stießen wir alle mit Marra an, ohne zu ahnen, daß dieses attraktive, sympathische Girl nur noch wenige Augenblicke zu leben hatte.
    ***
    Als ich den Lichtpunkt auf Marras Stirn sah, dachte ich, mich wurde der Schlag treffen. Es war schon einmal in meinem Beisein passiert.
    Die Erinnerung an die grauenvollen Ereignisse war noch ganz frisch.
    Und nun geschah es wieder.
    Ich kann nicht beschreiben, wie schrecklich mir zumute war. Das Entsetzen lähmte mich.
    Warum? schrie eine Stimme in mir.
    Es war Pater
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher