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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela
Autoren: Jason Dark
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des Vampirs war bleich wie der Mond. Er fühlte sich satt, er hatte das Blut des jungen Mädchens getrunken und konnte von diesem »Mahl« eine Weile zehren.
    Die Gräber der Ahnen und der Sumpf waren das Gelände, in dem er sich wohl fühlte. Er würde des öfteren zurückkehren, um es zu kontrollieren. Zunächst einmal wollte er sich verstecken, weil er bereits zuviel Aufsehen erregt hatte. Die Menschen in den umliegenden Dörfern waren mißtrauisch geworden. Unruhe hatte das Land erfaßt. Fremden gegenüber war man sehr skeptisch.
    Und er war fremd.
    Verlassen konnte er das Gebiet auch nicht. Wenn es soweit war, wenn er endlich kam, dann sollte nicht nur Angela da sein, auch Romain wollte ihn sehen und ihm dienen.
    Leider konnte er nicht in die Zukunft schauen und die genaue Zeit angeben. Das Buch des Schicksals war zu verschlüsselt. Da wurde viel berichtet, aber wenig Genaues gesagt. So mußte er sich auf die lange Wartezeit gefaßt machen, die viele Jahrhunderte dauern konnte. Eines war sicher.
    Er würde kommen!
    Der Blutsauger wandte sich ab. Er wollte nicht länger seinen trüben Gedanken nachhängen. Es war jetzt wichtiger, das Gebiet zu verlassen. Sein Pferd wartete im Wald.
    Romain Bloch ging den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Er passierte auch die Quelle und glaubte, aus ihrem Murmeln Stimmen zu hören.
    Dieses geheimnisvolle Wasser hatte ihn schon des öfteren beschäftigt. Niemand wußte, wo es entsprang, vielleicht im Felsen, möglicherweise auch tief in der Erde oder in einer anderen Dimension.
    Jedenfalls war es etwas Besonderes.
    Wie ein Schatten tauchte er in die tiefe Dunkelheit zwischen dem Unterholz und den Stämmen der Bäume ein. Dieser Wald war sehr dicht, manchen Leuten auch nicht geheuer. Des Nachts traute sich kaum jemand hinein, und selbst die Köhler hatten ihre Hütten am Rand des Waldes errichtet. Es gab Stellen, wo die Natur so gewuchert war, daß es kein Durchkommen gab. Umgestürzte Bäume versperrten die Wege ebenso wie ein Wirrwarr von losgerissenen Zweigen und Ästen.
    Auf sein Reittier konnte sich der Vampir verlassen. Das Pferd graste noch immer, schnaubte zur Begrüßung auf und schüttelte sich unwillig, als es der Vampir herumzog.
    Geschmeidig schwang er sich in den Sattel. Noch einmal warf er einen Blick über die Lichtung, bevor er dem Tier die Hacken in die Flanken drückte. Es sprengte fort und wurde langsamer, als der Wald auftauchte.
    Wieder ritt er in die Düsternis hinein, die ihn umfing wie ein pechschwarzer Tunnel.
    Zielsicher fand das Tier den Weg. So konnte sich der Vampir seinen düsteren Gedanken hingeben.
    Seine Aufgabe hatte er erfüllt. Wie aber würde es weitergehen? Breiteten auch in Zukunft die schwarzmagischen Kräfte ihre Arme schützend wie Schwingen über ihn aus?
    Er fand keine Antwort, schaukelte im Rhythmus der Gangart und wurde aufmerksam, als das Tier plötzlich schnaufte und sich dabei heftig der Kopf bewegte.
    Sofort faßte Bloch nach den Zügeln und zog sie straff. Irgend etwas hatte das Tier erschreckt. Wenn es so reagierte, wollte es seinen Reiter warnen.
    Durch Schenkeldruck brachte der Untote es zum Stehen. Er blieb im Sattel sitzen, ohne sich zu rühren. Als Vampir sah er in der Dunkelheit besser als jeder Mensch. Doch auch das half ihm nichts.
    Die Finsternis war zu dicht. Sie stand zwischen den Bäumen. Was sich dort bewegte, waren nur Zweige und Blätter, die der leichte Wind streichelte.
    »Weiter!« flüsterte er und beugte sich dabei zu den Ohren des Tiers hinunter.
    Das Pferd wollte nicht. Es scharrte mit den Vorderhufen. Erst als der Druck stärker wurde, setzte es sich in Bewegung, und dies nur sehr unwillig.
    Romain Bloch blieb wachsam. Er drehte seinen Kopf nach rechts und links, schaute auch mal zurück und war stets bereit, von einer Sekunde auf die andere aus dem Sattel zu springen.
    Es passierte wenig später und traf ihn völlig überraschend. Unter den Vorderhufen des Pferdes gab der Boden plötzlich nach, so daß das Tier einknickte und einen Satz nach vorn machte.
    Es sackte einfach weg.
    Eine Fallgrube, dachte der Vampir noch, als er vor sich das Brechen der dünnen Zweige hörte. Dann schleuderte es ihn schon vom Pferderücken in die Tiefe. Er wollte sich noch an den Zügeln festhalten, aber das Leder rutschte ihm aus der Klaue, weil sich das Pferd so hektisch bewegte, um sich irgendwie zu fangen.
    Es gelang ihm auch, denn der schwere Tierkörper fiel auf die rechte Seite.
    Der Vampir aber prallte auf die
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