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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela
Autoren: Jason Dark
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hatte, und ihr fielen auch wieder seine Worte ein.
    »Wenn du erwachst, wird er geboren sein!«
    Aber wer war er?
    Angela überlegte. Er deutete auf ein männliches Wesen hin. Da gab es viele, nur konnte sie sich nicht vorstellen, wer genau mit dem Begriff er gemeint war.
    Vielleicht derjenige, der über allem thronte und die Fäden des Bösen in den Händen hielt.
    Das war der Teufel…
    Angela verließ den Sumpf. Ihr Kleid war naß und schmutzig. Das brackige Wasser rann über ihre Gestalt. All das berührte sie nicht mehr. Sie wollte alles daransetzen, um ihn zu finden.
    Und noch etwas kam hinzu.
    Sie brauchte Blut…
    ***
    Mein Gegenüber lächelte mich an, während er gleichzeitig nickte. »Jetzt sind wir also wieder zusammen, John. Hätte nicht gedacht, daß es so schnell gehen würde.«
    Ich lächelte zurück. »Wenn man so viele Gemeinsamkeiten hat wie wir beide, Abbé, ist das ganz natürlich, daß wir uns des öfteren sehen. Wir bekämpfen beide die gleichen Gegner und kommen eben immer wieder zusammen. Das liegt auf der Hand.«
    »Leider sind es keine frohen Stunden.« Abbé Bloch lehnte sich zurück. Der alte Stuhl knarrte, als wollte er sich beschweren, weil der Abbé ihn so stark malträtierte.
    Wir beide kannten uns recht gut. Dennoch wußte ich nicht, wie alt der Abbé nun war. Er ließ sich auch schlecht schätzen. Er konnte 50, aber auch 60 sein. Sein Haar hatte einen grauen Schimmer, aber graue Haare haben auch schon manchmal Dreißigjährige. Das Gesicht wirkte glatt, fast asketisch. Die Augen waren sehr hell, obwohl sie manchmal auch einen dunklen Schimmer annehmen konnten.
    Weshalb mich der Abbé nach Frankreich gerufen hatte, wußte ich nicht.
    Angeblich ging es um seine Person, aber auch mich würde der Fall berühren. Bloch war allein gekommen und hatte auf seine Templer-Brüder verzichtet. Wie fast immer trug er seine dunkle Kleidung. Äußerlich war ihm nicht anzusehen, welcher Bruderschaft er angehörte, daß er zudem ein Gejagter war, auch nicht.
    Eine andere Templer-Gruppe, die Diener Baphomeths, wollte die Vereinigung der positiven Templer vernichten und jagte deshalb hinter ihnen her wie der Teufel hinter der Seele. Gelungen war es ihnen bisher noch nicht, aber die Templer um Abbé Bloch hatten schon Niederlagen einstecken müssen. Bei der letzten war ich dabeigewesen. Weder der Abbé noch ich hatten die Geburt oder Wiedergeburt Baphomeths verhindern können. Zudem stand dieser Kindteufel unter dem Schutz der vier mächtigen Horror-Reiter, und gleichzeitig deckte ihn ein ebenfalls gefährlicher Gegner von uns.
    Vincent van Akkeren, der Grusel-Star.
    Der Grund seines Kommens hatte etwas mit der einen oder anderen Sache zu tun, dessen war ich mir sicher.
    Wir saßen uns im Zimmer eines kleinen Hotels am Rande der Vogesen gegenüber, auf der französischen Seite des Rheins. Von hier aus sollte es nicht mehr weit bis zum Zielort sein, hatte mir der Abbé erklärt. Am anderen Tag wollten wir hinfahren.
    »Und du hast deine Leute tatsächlich nicht als Rückendeckung mitgebracht?« fragte ich ihn.
    Bloch schüttelte den Kopf und schaute auf den Gewürztraminer, der im Weinglas schimmerte.
    »Nein, diese Sache geht nur mich allein etwas an.«
    »Dennoch bin ich hier!«
    »Ja, ich wollte meine Freunde damit nicht behelligen, weißt du. Irgendwo hat jeder Mensch einen gewissen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit.«
    Ich blickte gegen das kleine Fenster mit den karierten Vorhängen an den Seiten. »Und du hast deinen herausgefunden?«
    »Nein nicht meinen. Mit mir persönlich hat das nichts zu tun.«
    »Mit wem dann?«
    Die Augen des Abbé verdunkelten sich. Er stand auf, ging zum Fenster, wandte mir den Rücken zu und starrte durch die Scheibe auf die schneebedeckten Berge der Vogesen. Ich unterstellte dem Abbé bei seiner Haltung keine Absicht, wahrscheinlich brauchte er Zeit, um sich zu sammeln.
    »Du, John, bist einer der wenigen, die mein Problem verstehen können.«
    »Und wie lautet das?«
    »Ich habe Ahnenforschung betrieben.«
    Da lag er genau richtig. Ahnenforschung interessierte mich tatsächlich, denn ich war ein Mensch, der schon einige Male gelebt hatte. Unter anderem als Hector de Valois, der einstmals ein Führer der Templer war, mein Kreuz besessen hatte und jetzt als silbernes Skelett in der Kathedrale der Angst lag. Er hatte sein Leben lang versucht, das Rätsel des Dunklen Grals zu lüften, hatte auch einiges erreicht, war aber nie zum Ziel gelangt.
    Ich zündete mir eine
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