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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela
Autoren: Jason Dark
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gelogen. Sie war wiedergekehrt, um ihn in Empfang zu nehmen.
    Böse sah er aus, beinahe teuflisch.
    Er verströmte ein Fluidum des Grauens und der Gewalt. Zwar hatte er ein breitflächig wirkendes Kindergesicht, doch es zeigte bereits die Züge eines Erwachsenen. Vom Alter her war er kaum zu schätzen. Er hatte die Größe eines Kleinkindes, sein Körper wirkte gedrungen. Um den breiten Mund, der wie ein umgedrehter Halbmond wirkte, wuchsen und zitterten helle Bartfransen. Seine Augen leuchteten wie zwei Karfunkelsteine, und seine Stirn war breit genug, um aus ihr zwei gebogene Hörner wachsen zu lassen.
    Der Oberkörper war nackt. Er trug eine dunkle, pumpig wirkende Hose. Seine Haut zeigte einen dunklen Schimmer, als würden die Haare auf ihr wachsen wie ein dünnes Fell.
    Die breiten Hände waren so gedreht, daß die dunklen Flächen nach außen zeigten, als wollte er nach irgendeinem Gegenstand greifen. Er ging weiter und sah sich dabei um.
    Es bewegten sich nur die Augen, nicht der Kopf. Sie rollten und zeigten dabei immer einen anderen Glanz. Jede Einzelheit saugte er auf, starrte die Horror-Reiter an, wandte seinen Kopf, und der Blick pendelte sich auf Angela ein.
    Ein Mensch hätte sich abgewendet und möglicherweise fluchtartig die Umgebung verlassen.
    Nicht die Vampirin. Sie blickte ihm entgegen, ihr Mund lächelte, und sie ließ sich in dem feuchten Gras auf die Knie fallen, das über ihre Beine streichelte.
    Breitbeinig blieb sie knien, die Arme ausgestreckt, um Baphometh zu locken.
    Der Kind-Dämon wußte Bescheid. Er hielt den Mund auch weiterhin offen. Über seine Lippen drang ein Geräusch, das an eine Mischung zwischen Lachen und Fauchen erinnerte. Er war freudig erregt, das Böse und die Boshaftigkeit begleiteten ihn.
    Baphometh war wiedergeboren worden, um von denen verehrt zu werden, die es schon damals getan hatten.
    Stumm und bewegungslos hockten die vier AEBA-Dämonen auf ihren pechschwarzen Pferden und beobachteten die weiteren Vorgänge. Auch Baphometh hatte man informiert. Er ging den direkten Weg, der ihn auf die wartende Vampirin zuführte.
    Sie nickte.
    Der Kind-Dämon ging weiter.
    Schritt für Schritt näherte er sich, streckte seine kleinen Arme aus, die trotzdem muskulös wirkten und auf die Kraft hindeuteten, die in ihm steckte.
    Er war nicht nur gefährlich, er besaß auch Macht, die ihm von der Hölle eingegeben worden war.
    Baphometh war gekommen, um zu siegen. Er wollte die Templer führen, die ihn, wie in alter Zeit, anbeteten und ihm dienten.
    Auch Angela hatte die Arme ausgestreckt. Die Hände hielt sie gespreizt, sie wollte den Kind-Dämon so in Empfang nehmen, wie es ihm gebührte.
    Er kam immer näher. Seine Augen funkelten und glänzten. Sie bewegten sich zudem facettenartig, und selbst die krummen Hörner hatten einen matten Glanz angenommen.
    Dann legte er seine Hände auf die Handflächen der Amme!
    Obwohl Angela als Vampir selbst eine Grabeskälte abstrahlte, waren die Hände Baphomeths noch kälter. Gleichzeitig aber auch warm, fast heiß, denn die Vampirin durchströmte ein Gefühl der Kraft, das sie seit ihrer Wiederkehr noch nicht erlebt hatte.
    Für einen Moment rührte sie sich nicht. Es war ihr plötzlich klargeworden, welch eine Verantwortung man ihr übertragen hatte. Das Wesen vor ihr gehörte zum engen Verbund der Hölle. Es war gekommen, um zu herrschen und seine Diener zu holen.
    Und Baphometh ging weiter. Er bewies der Blutsaugerin, daß er sie mochte und sich unterordnen würde. Dabei ließ er Angela nicht los. Seine Hände lösten sich zwar aus ihren Handflächen, blieben jedoch in Kontakt und glitten an ihren Armen hoch, um die Schultern zu erreichen.
    Wenig später preßte er sich an sie. Es war ein Bild, als würde eine Mutter ihr Kind umarmen. Nur trug dieses Kind zwei aus der Stirn wachsende, gebogene Hörner, die über den Kopf der dunkelhaarigen Blutsaugerin hinwegwuchsen.
    Sie kniete, er stand.
    Beide nahmen zum erstenmal richtigen Körperkontakt auf, und die Kraft des einen ging über auf die Amme. Kälte und Hitze wechselten sich ab, das Böse drang noch tiefer in sie ein und brannte dort wie eine Flamme.
    Kaltes, unsichtbares Höllenfeuer hatte er mitgebracht und übertrug es auf sie.
    Unbeweglich blieben sie in dieser Haltung, stumm beobachtet von den vier Horror-Reitern und geisterhaft umweht von dünnen Nebelschwaden, die sie einhüllten wie bleiche Tücher und ihnen Schutz gaben.
    Baphometh war es gelungen, seine relativ kurzen Arme um
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