Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0478 - Der Friedhof der Lebenden

0478 - Der Friedhof der Lebenden

Titel: 0478 - Der Friedhof der Lebenden
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zusammenschaltung mit einem zweiten Amulett hervorrufen könnte.«
    »Du träumst.«
    »Nein, im Ernst«, beharrte die Französin. »Es ist doch schon vorgekommen, daß mehrere der Sterne von Myrrian-ey-Llyrana zusammengeschaltet wurden. Nicht zuletzt unser Freund Sid Amos hat uns das einige Male vorexerziert.«
    »Sicher«, räumte Zamorra ein. »Aber das waren die ›unteren‹ Amulette. Das hier ist das Haupt des Siebengestirns.«
    »Ja und?« entfuhr es Nicole. »Warum versuchen wir nicht einfach, ob sich nicht diese Kraft auch noch verstärken läßt?«
    Zamorra hob die Schultern. »Na schön. Und wo kriegen wir ein anderes Amulett her?«
    »Mein Bruder!« stieß Angelique hervor.
    Zamorra schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, daß es klatschte. »Natürlich. Bloß entwickelt dein Bruder immer wieder eine herzliche Abneigung dagegen, in magische Aktionen hineingezogen zu werden.«
    »Ich werde versuchen, ihn zu überreden«, versprach Angelique. »Es geht um Julian.«
    Uschi Peters sah Zamorra beschwörend an. Der Parapsychologe hob die Brauen.
    »Probieren wir’s aus«, sagte er. »Ich bin wirklich gespannt, ob diese verrückte Idee funktioniert!«
    ***
    Astardis zeigte sich in der Gestalt, in welcher Julian ihn zuletzt gesehen hatte. »Damit hast du wohl nicht gerechnet«, sagte er. »Jetzt habe ich dich verdammten Bastard endlich in meiner Gewalt.«
    »Was soll das alles?« stieß Julian hervor. »Hast du den Verstand verloren, Dämon?«
    Astardis lachte spöttisch. »Oh, ich war noch nie so sehr bei Sinnen wie jetzt. Hast du kleines Ungeheuer schon vergessen, wie lächerlich du mich in der Silbermondweit machtest? Wie du mich gedemütigt hast? Glaubst du, so etwas lasse ich ungestraft? Du bist kein Fürst der Finsternis mehr, die Hand LUZIFERs kann dich nicht mehr schützen. Und deshalb werde ich mich jetzt für das rächen, was du mir angetan hast.«
    Julian verzog die Lippen. Sein Unterarm schmerzte immer noch, aber das spielte jetzt kaum noch eine Rolle.
    »Was hat deine Rache mit dieser Frau zu tun?« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung seiner Tante. »Was hast du mit ihr angestellt?«
    »Ich? Gar nichts!« behauptete der Erzdämon. »Es war ein glücklicher Zufall, der meine Diener auf sie stoßen ließ. Nun haben diese hier ihr Leben getrunken. So hat sie, die immer auf der feindlichen Seite stand, am Ende ihres Weges doch noch einen uns nützlichen Zweck erfüllt.«
    Julian stürmte vorwärts, um Astardis die Zähne einzuschlagen - und schaffte es nicht, weil die Totenkopfmänner ihn immer noch wie mit Stahlklammern festhielten. Außerdem hätte es ihm ohnehin nicht viel genützt. Astardis war unangreifbar, er hatte natürlich wieder nur seinen Doppelgänger ausgesandt.
    Die Inkarnation des Erzdämons lachte höhnisch auf.
    »Wo ist nur deine Macht, Träumer?« spottete er. »Deine überragende Stärke, mit der du dich zwischendurch sogar zum Fürsten aufgeschwungen hattest? Oh, du armseliger Narr. Hier nützen deine Träume dir nichts. Dieser Bereich ist auf dem parapsychischem Sektor absolut tot. Dafür sorgte der Kreis meiner Diener. Und nun werden sie auch dein Leben trinken.« Er wies auf Monica Peters. »Bindet sie los und fesselt diesen jungen Narren an den Baum. Ich will sehen, wie er stirbt und einer der lebenden Toten wird! Ich werde mich vermutlich noch in einer Million Jahren an ihm ergötzen.«
    Die Totenkopfmänner zerrten Julian zu dem Baum. Zwei von ihnen lösten Monica Peters’ Fesseln; sie stürzte haltlos zu Boden. Ein heißer Schmerz durchfuhr Julian, und er wünschte sich nichts brennender, als ihren Tod rächen zu können. Aber seine Fähigkeiten versagten total.
    Sie banden ihn fest.
    Dann traten sie zurück. Astardis grinste höhnisch. Der Kreis der lebenden Toten formte sich erneut und begann nun, Julians Lebensenergie in sich aufzunehmen.
    »Du weißt nicht, was du tust!« schrie Julian. »Wenn du mich tötest, erlischt mein Traumfeld, das den Silbermond einhüllt, und das bisher vermiedene Zeitparadoxon tritt ein!«
    Astardis lachte. »Ich wußte es, daß du um dein Leben wimmern würdest«, sagte er. »Aber ich habe beschlossen, daß du stirbst.«
    ***
    Julian schloß die Augen. Er dachte an alles, was er in seinem kurzen Leben falsch gemacht hatte. Er dachte an das, was er versäumt hatte. Nicht einmal seine Eltern, denen er seit langem regelrecht ausgewichen war, würde er noch einmal Wiedersehen. Seine Tante lag vor seinen Füßen, und das Dämonenreich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher