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0478 - Der Friedhof der Lebenden

0478 - Der Friedhof der Lebenden

Titel: 0478 - Der Friedhof der Lebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwelche besonderen Merkmale, auffällige Kleidung, besonderes Aussehen?«
    Nicole verneinte. Sie glaubte Totenschädel gesehen zu haben, war sich ihrer Sache aber nicht völlig sicher. Doch das glaubte ihr wahrscheinlich niemand.
    Der andere Polizist kam heran. »Ein paar Zeugen behaupten, die Kidnapper hätten Totenkopfmasken getragen«, sagte er.
    »Das haben Sie nicht gesehen?« fragte Nicoles freundlicher Polizist etwas unfreundlicher.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen«, erwiderte Nicole.
    »Hier, Lady.« Der Cop händigte Nicole ihren Paß aus - natürlich hatte er während ihrer Bewußtlosigkeit überprüft, mit wem er es zu tun hatte. »Bitte verlassen Sie die Stadt vorläufig nicht; Sie werden das Protokoll unterschreiben müssen. Außerdem werden wir vermutlich die State Police einschalten müssen, möglicherweise FBI. Halten Sie sich bis auf Weiteres bitte zu unserer Verfügung.«
    »Aber weiterfahren darf ich doch, oder?«
    »Sicher, Lady. Aber nicht mit diesem Wagen. Den brauchen wir für die Spurensicherung. Die Kollegen von der Kriminalpolizei müssen jeden Moment eintreffen und die Angelegenheit übernehmen.«
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie dachte an die entführte Monica. Wer waren die Entführer, was steckte dahinter? Und warum hatte man sie, Nicole, zurückgelassen? Wenn es sich um eine magische, respektive dämonische Aktion handelte, wäre es logischer gewesen, Nicole zu kidnappen und Monica zurückzulassen! Wenn es aber andererseits die Aktion »normaler Krimineller« sein sollte, stellte sich die Frage, woher die Entführer wußten, daß Monica Peters für die TI eine wichtige Hintergrundfigur war. Tendykes Privatleben war recht geheim. Nicole wurde daraus nicht schlau; hier stimmte etwas nicht.
    Sie schaffte es, sich zurückzuziehen und ein Taxi zu ordern, das sie erst einmal zu Cascal beziehungsweise Zamorra bringen sollte. Zamorra konnte mit dem Amulett am ehesten verfolgen, wohin die Entführer verschwunden waren.
    Alles andere war jetzt unwichtig geworden.
    ***
    »Er ist da«, murmelte der Erzdämon Astardis. »Ich habe es geahnt. Er ist gekommen. Nun denn - so soll die Falle zuschlagen.«
    Vor einiger Zeit hatte er sie vorbereitet und die Basis geschaffen, von der aus seine menschlichen Diener operieren konnten. Er hatte keinen bestimmten Zweck damit verfolgt. Die düstere Machtkonzentration sollte einfach nur vorhanden sein, für den Fall, daß sie einmal benötigt wurde.
    Und jetzt war es plötzlich soweit. Unerwartet ergab sich die Möglichkeit zum Einsatz.
    Jener, dem Astardis Rache geschworen hatte, war da. Es galt, eine Niederlage wettzumachen.
    Deshalb erteilte Astardis jetzt seine Befehle. Er wußte, der Überraschungseffekt war auf seiner Seite. Und nur mit einer Überraschung konnte er seines Feindes Herr werden. - Die Falle war vorhanden; sie brauchte nur noch aufgespannt zu werden, um zuschnappen zu können. Und es sah gerade so aus, als wäre diese Falle sogar ein Selbstspanner…
    ***
    Dem Taxi, das kam, um Professor Zamorra und Uschi Peters abzuhofen, entstieg Nicole Duval. »Moment, warten Sie bitte ein wenig«, forderte sie den Fahrer auf. Erwartungsvoll sah sie die beiden anderen an. »Nun, wie sieht es bei euch aus?«
    »Ich bin froh, dich zu sehen«, gestand Zamorra und schloß sie eng in seine Arme. »Wir wissen, wo Julian steckt, bei Ombre ist alles beim alten, aber was zum Teufel ist euch beiden passiert? Was ist mit Monica?«
    »Ihr wißt schon davon?« - Ach ja. Die zwei, die eins sind, gab Nicole sich selbst die Erklärung. So gut wie möglich schilderte sie den Überfall. »Ein schwarzer Lincoln also«, folgerte Zamorra. »Dein Freund und Helfer, der Polizist, hat recht - Lincolns wachsen nicht wie Schilfrohre am Teich. Der Wagen muß zu finden sein.«
    »Auch ohne das passende Kennzeichen?«
    »Angeblich« dozierte Zamorra, »soll sich die Erfindung des Computers mittlerweile selbst bis zu den US-amerikanischen Polizeibehörden durchgesetzt haben. Wetten, daß sie ihn finden?«
    »Es sei denn, es handelt sich um ein Geisterauto«, gab Nicole zu bedenken. »Darf ich dich an die schwarzen Cadillacs und Jaguars der ›Männer in Schwarz‹ erinnern? Die sind auch nirgends registriert.«
    »Wichtig ist auf jeden Fall, daß wir herausfinden, wohin Monica gebracht worden ist«, sagte Uschi. »Wenn wir an den Tatort fahren und Zamorra mit Merlins Stern einen Blick in die Vergangenheit tut, können wir sie doch verfolgen, auch wenn sie sich, wie du sagtest,

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