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0476 - Die Hölle auf Erden

0476 - Die Hölle auf Erden

Titel: 0476 - Die Hölle auf Erden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erinnerungsfetzen durchzuckten ihn. Der Silbermond, der durch ein wahrscheinlich von Merlin hervorgerufenes Zeitparadoxon vor der Zerstörung bewahrt worden war -aus welchem für Zamorra unverständlichen Grund auch immer. Der Meegh-Spider, der plötzlich auftauchte, Zamorra und Gryf an Bord »fischte« und sie zu geistigen Sklaven zu machen versuchte. Zamorra hatte Gryf paralysieren müssen; die vorübergehende Schocklähmung war die einzige Mög-I ichkeit gewesen, den Druiden zu retten.
    Dann - die Zentrale des Spiders, die Zamorra zu erobern trachtete. Die große Bildprojektion, die den blauschimmernden, um seinen Mittelpunkt rotierenden Ring zeigte, der aus den Weltraumtiefen heranschoß und überfallartig das Feuer eröffnete. Die nahezu sofort erfolgende Explosion…
    Gryf war tot? In Atome zerfetzt, verglüht als Bestandteil der künstlichen Mini-Sonne, in die der Spider sich verwandelt hatte, um seine Energie in einem einzigen Aufblitzen zu verstrahlen?
    »Wenn Gryf umgekommen ist, tut es mir leid, Zamorra. Aber wir wußten nichts von seiner Anwesenheit. Die Detektoren haben ihn nicht gespürt. Wir entdeckten nur Sie und waren ziemlich überrascht, daß Sie noch existieren. Seit Ihrem spurlosen Verschwinden im Jahr 1992 hat niemand jemals wieder etwas von Ihnen gehört. Ebenso überrascht hat uns das Auftauchen dieses Kleinstplaneten im Sonnensystem. Deshalb kamen wir eigentlich nur her. Daß wir Ihre mentale Aura feststellten, war eher ein freudiger Zufall.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Mit dem Kleinstplaneten war der Silbermond gemeint, anders konnte es nicht sein.
    Er sah den Ewigen an. Dessen Worte hallten in Zamorras Gedächtnis nach. Der Ewige hatte von Gryf gesprochen wie von einem alten Bekannten. Riker dagegen hatte sich erst durch Rückfrage versichern müssen, wer Gryf war.
    Der Ewige und Gryf kannten sich!
    »Wer sind Sie?« fragte Zamorra leise. »Wir kennen uns, nicht wahr?«
    Der Ewige nickte. »Im vorigen Jahrhundert waren wir erbitterte Feinde«, sagte er. »Aber jetzt werden wir zusammenarbeiten müssen, auf Gedeih und Verderb - obgleich es wahrscheinlich weder Ihnen noch mir sonderlich gefallen wird, Zamorra.«
    Jetzt endlich nahm auch er Helm und Maske ab.
    Er hatte sich in der langen Zeit nicht verändert, er sah immer noch so aus wie damals, als Zamorra ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Damals stand er im Rang eines Omikon. Es mußte lange gedauert haben, bis er sich zum Alpha-Rang hinaufarbeiten konnte, um damit erst die Chance zu erhalten, ERHABENER zu werden.
    »Yared Salem«, murmelte Zamorra überrascht. »Sie sind der ERHABENE? Damit habe ich niemals gerechnet. Sie waren doch nicht so ganz mit der Agressions- und Expansionspolitik der Dynastie einverstanden! Sie haben doch mit uns und Ted Ewigk zusammengearbeitet! Wie kommen Sie darauf, daß wir erbitterte Feinde waren? Da muß Ihre Erinnerung Sie wohl im Stich lassen. Es freut mich, daß Sie jetzt an der Spitze stehen.«
    »Oh, ich glaube, es wird Sie gar nicht freuen, Zamorra, wenn ich Ihnen sage, daß meine Erinnerung mich überhaupt nicht im Stich läßt. Was Sie sehen, ist eine Hülle, die ich zu meinem Körper erwählt habe. Ich bin Ihr ganz spezieller Freund Magnus Friedensreich Eysenbeiß.«
    ***
    Janet rannte um ihr Leben.
    Der Jäger war schon dicht hinter ihr. Er kam immer näher heran, besaß die größeren Kraftreserven und die bessere Ausdauer. Sie wußte, daß sie keine Chance mehr hatte, ihm zu entgehen, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Aber Wunder - die gab’s schon lange nicht mehr. Seit die Schatten des Todes wie Mörderklauen über der ganzen Erde schwebten, regierten Chaos und Terror.
    Sie hatte einen Fehler begangen. Sie hatte sich an die Oberfläche gewagt, ohne sich vorher zu vergewissern, daß kein Jäger in der Nähe war. Jetzt war er hinter ihr her, und über kurz oder lang würde er sie einholen. Und dann war sie schon zu erschöpft, um sich noch einigermaßen wehren zu können.
    Vielleicht erschlug er sie nicht einmal. Vielleicht verschleppte er sie nur zu den Schatten des Todes, die sie zur Sklavin machen würden. Manchmal brauchten sie Sklaven für irgendwelche Zwecke. Aber auch Sklaven lebten nie lange.
    Janet stolperte, fing sich wieder. Keuchend hastete sie an einer brennenden Hausruine vorbei. Das Haus brannte seit mehr als 24 Stunden, und niemand war in der Lage, es zu löschen - niemand durfte sich auf die Straße hinaustrauen, während die Jäger schwärmten. Das Feuer war eine
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