Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High
Autoren:
Vom Netzwerk:
Anwalt wird Sie vor der verdienten Strafe bewahren können.«
    Pratt wandte sich an Laura. »Sagen Sie doch etwas, los, sprechen Sie!«
    Laura blickte mir unverwandt in die Augen. »Haben Sie wirklich alles gehört?«
    »Genug, um einen Haftbefehl gegen Sie und Pratt zu erwirken«, sagte ich.
    Lauras Hände verkrampften sich um das Leder der Handtasche, die sie vor sich auf dem Schoß liegen hatte. »Darf ich Ihnen ein Geschäft vorschlagen?« fragte sie.
    »Bedaure, mit Ihnen machen wir keine Geschäfte.«
    »Es wäre aber für Sie sehr von Vorteil.«
    »Für mich persönlich?«
    »Für das FBI«, erwiderte sie. »Für das Prestige dieser Organisation.«
    »Sie sind in rührender Weise um unseren Ruf besorgt«, spottete ich.
    »Wäre es nicht blamabel, wenn herauskäme, wie leicht es war, Ihren Chef zu entführen?« fragte sie.
    »Es ist kein Kunststück, einen unbewaffneten Mann auf der Straße zu überrumpeln. Wichtig ist nur, ob und wie es uns gelungen ist, den Fall aufzuklären. Sie werden zugeben müssen, daß wir dazu nicht viel Zeit gebraucht haben. Von einer Blamage kann also nicht die Rede sein. Wir haben prompte Arbeit geleistet.«
    Lauras Lippen zuckten. »Die Dinge sind unserer Kontrolle ein wenig entglitten«, sagte sie wie entschuldigend. »Aber deshalb sind Papa, seine Freunde und ich noch keine Verbrecher…«
    »Ich fürchte, da muß ich Ihnen widersprechen«, unterbrach ich Laura.
    Das Mädchen errötete. »Wir haben nicht aus Geldgier gehandelt. Für uns war es ein Abenteuer, ein Spiel!«
    »Ich glaube, daß der Richter und die Geschworenen darüber ganz' anderer Meinung sein werden«, sagte ich. »Immerhin handelt es sich um einen Fall vollendeter Entführung. Um versuchte Erpressung und sogar um Mord!«
    »Ich habe nicht verlangt, daß Hugh getötet wird«, behauptete Laura. »Ich bin doch nicht verrückt! Mr. Pratt hatte lediglich die Weisung erhalten, ihn für ein paar Wochen außer Gefecht zu setzen. Ich wollte Hugh vorübergehend aus der Schußlinie haben, das ist alles.«
    »Sie lügt, sie lügt wie gedruckt!« stieß Pratt hervor und ballte die Fäuste. Er schaute Laura an. »Auf diese Weise kannst du dich nicht rein waschen! Du wolltest, daß er stirbt! Das war dein Auftrag, klipp und klar!«
    »Haben Sie dafür einen Zeugen?« fragte Laura kühl.
    Pratt schluckte. Er wandte sich fast hilfesuchend an uns. »Dieses Weibsbild!« keuchte er. »Jetzt versucht sie mir die ganze Schuld anzuhängen! Sie lügt!«
    »Ja, sie lügt«, sagte ich ruhig. »Sie kämpft um ihren Hals. Aber sie wird es aufgeben, sobald sie einsieht, daß sie keine Erfolgschancen hat. Gehen wir!«
    »Wohin?« fragte Laura.
    »Sie werden uns zu Mr. High bringen.«
    »Was geschieht, wenn ich es tue? Werden Sie sich dafür dankbar zeigen?«
    »Nein«, sagte ich und blickte sie an. »Es wäre unfair, Ihnen etwas vorzumachen. Sie können mit vielen Dingen rechnen… aber nicht mit Dank.«
    Laura zuckte die Schultern. Sie stand auf. »Vielleicht ist das gut so«, meinte sie. »Ich möchte keinem Menschen gegenüber zu Dank verpflichtet seih. Und schon gar nicht einem FBI-Mann. Ich hasse es, danke schön zu sagen!«
    ***
    Es klingelte.
    Shearon durchquerte die Halle. Er blickte auf die Uhr, ehe er die Tür aufschloß. Es war zehn Minuten nach Mitternacht. Normalerweise öffnete ein Butler den Besuchern, aber Shearon hatte ihn für eine Woche in Urlaub geschickt, um die Entführungspläne nicht zu gefährden.
    Draußen stand Bill Stone. Er trug einen sehr hellen, auffälligen Anzug. Die Hände hatte er in die Jackettaschen geschoben.
    »Ich habe Sie erwartet«, sagte Shearon ruhig. »Treten Sie ein.«
    Stone folgte der Aufforderung. Er wartete, bis Shearon die Tür geschlossen hatte. »Allein?« fragte Shearon. »Wo ist denn Ihr Kollege?«
    »Ganz in der Nähe«, erwiderte Stone. »Nur so, für alle Fälle, wissen Sie?«
    »Ich verstehe. Kommen Sie mit.«
    Stone blieb abrupt auf der Schwelle des Arbeitszimmers stehen, als er sah, daß ein Mann am Kamin stand. »Das ist Mr. White«, stellte Shearon vor. »Wir sind miteinander befreundet.«
    Stone blinzelte. Er grinste unsicher. Offenbar wußte er nicht, wie er sich verhalten sollte. Shearon schloß hinter ihm die Tür. »Mr. White weiß Bescheid«, sagte er. »Setzen wir uns.«
    Stone blieb stehen. »Ich bin nur hier, um zu hören, ob Sie bereit sind, unsere Forderung zu akzeptieren. Das ist alles.«
    Shearon nahm auf dem Sofa Platz. Er legte einen Arm auf die Rückenlehne und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher