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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schüttelte den Kopf. »Wir haben auch schon versucht, ihn davon abzubringen. Mit dem Resultat, daß er sich in sein Zimmer verkroch und uns die Tür vor der Nase zuknallte.«
    »Trotzdem«, beharrte Zamorra, »sollten wir es versuchen. Vielleicht hört er ja wenigstens auf uns.«
    »Dein Wort in Merlins Lauschknorpel«, brummte Gryf.
    Inzwischen traf Dembowsky mit dem Regelwerk ein. Gryf lächelte, als Zamorra ihm einen finsteren Blick zuwarf. »Das nächste Mal, wenn du eigenmächtig eine Datei anlegst, informiere uns bitte darüber«, verlangte er.
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Wieso? Du kannst froh sein, daß du den Kram im Speicher hast. Was würdest du jetzt ohne dieses Regelwerk machen?«
    »Fluchen«, gestand Zamorra. »Woher weißt du überhaupt von diesem Spiel?«
    »Mein Geheimnis«, sagte Gryf. »Ach was - es ist einfach nur eine zu lange Geschichte, als daß ich sie euch jetzt erzählen könnte oder wollte. Das verschieben wir auf später, ja? Jetzt möchte ich erst einmal wissen, worum es hier überhaupt geht und was dieses Mörderspiel mit der Rede zu tun hat.«
    Nicole informierte die beiden Druiden. Derweil las sich Zamorra in das Regelwerk ein. Es war recht verworren und kompliziert; kein Wunder, daß selbst ein Computer da nicht durchblickte. Man mußte wirklich aus der Sicht eines Wahnsinnigen daran gehen, um das System verstehen zu können - oder, wenn es erst einmal bekannt war, einfach nur rechnen.
    Schließlich nickte Zamorra. Er entfaltete die Moskau-Karte. »Hier«, sagte er. »Hier schlagen sie wieder zu. Am Kalininprospekt. Und wenn ich mich nicht ganz schwer verrechnet habe, dürfte es in nicht ganz zwei Stunden geschehen.«
    »Also unrnitterlbar vor Sonnenuntergang«, sagte Gryf. »Na gut, dann haben wir ja ein wenig Zeit uns darauf vorzubereiten.«
    ***
    Per zeitlosem Sprung brachten die Druiden Zamorra, Nicole und die beiden Russen zum Eingang der Metro-Station. Nicht ganz ohne Stolz wies Saranow die anderen auf den von hier aus sichtbaren Kreml hin, über dem das »Symbol der Befreiung« wehte, wie er es nannte. Die weiß-blau-rote Flagge Rußlands, welche nach der Auflösung der Sowjetunion die seit 1917 dort hängende rote Fahne der UdSSR abgelöst hatte.
    Sie begaben sich nach unten. Zamorra sah sich in der Station um. Er überprüfte noch einmal seine Rechnung. Wenn die Metro-Phantome sich wirklich an die Regeln des Mörderspiels hielten, mußten sie an einer ganz bestimmten Stelle erscheinen und zuschlagen. Aber warum sollten sie es nicht tun? Zamorra hatte auch den am Mittag erlebten Angriff nachgerechnet, welchen der Computer noch nicht hatte berücksichtigen können - er paßte in dieses tödliche System.
    »Ohne eure Anwesenheit hätten wir uns wirklich etwas einfallen lassen müssen«,, seufzte Nicole. »Weder Amulett noch Dhyarra-Kristall wollen richtig funktionieren… Wir hätten lediglich versuchen können, das Tor, durch das sie erscheinen, mit dem Kristall zu verschließen, um wenigstens Zeit zu gewinnen. Aber damit hätten wir das Problem an sich noch lange nicht gelöst.«
    Teri schüttelte den Kopf. »Du bist sehr optimistisch, Nicole. Wer sagt dir, daß wir es schaffen? Halte den Kristall lieber trotzdem bereit, um die Öffnung zu verschließen.«
    »Eigentlich brauchten wir Ted Ewigk mit seinem. Machtkriställ«, sagte Gryf. »Der ist um ein Vielfaches stärker. Aber…«
    »Wir dürften kaum, noch genügend Zeit haben, um ihn herzuholen. Das könnten wir immer noch tun, wenn dieser Versuch fehlschlägt.«
    »Noch etwa eine Minute«, sagte Zamorra nach einem Blick auf seine Armbanduhr.
    Und dann war es soweit…
    ***
    Von einem Augenblick zum anderen entstand eine punktförmige, schwarze Öffnung, die sich blitzartig vergrößerte, und aus dieser Öffnung glitten die Metro-Phantome hervor, diese in Lumpen gehüllten, vermodernden Gestalten. Der Dhyarra-Kristall in Nicoles Hand glühte auf. Seine Energien faßten nach der schwarzen Öffnung, um sie zu blockieren oder gar zu vernichten. Sekundenlang schob sich etwas anderes hinter den Skeletten her. Etwas, das auf die Dhyarra-Energien reagierte, gegen sie anzukämpfen versuchte. Farbige, wirbelnde Strukturen und eine bizarre Gitterkonstruktion in tiefstem Schwarz, die sich durch die Öffnung zu schieben versuchte und der sich die bläulich flirrende Dhyarra-Energie, sichtbar werdend, einfach verfing…
    Nicole hatte Mühe, ihr Entsetzen zu unterdrücken und sich weiter auf den Kristall zu konzentrieren, also sie
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