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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen
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Tatort. Sie benachrichtigen umgehend Ihre Mordkommission und schicken sie nach. Der Tatort befindet sich am Highway 20, etwa in der Mitte zwischen der Kreuzung und der Abzweigung der Moonachie Road. Er ist an sich nicht zu verfehlen. Ich werde aber dafür sorgen, daß der Streifenwagen das Rotlicht blinken läßt.«
    »Sir…« wollte er zu einer Frage ansetzen.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Später, Captain, jetzt müssen wir uns beeilen, wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen, die Kerle zu fassen.«
    Dann fiel mir noch etwas ein.
    »Benachrichtigen Sie bitte auch meine Dienststelle und veranlassen Sie in meinem Auftrag eine Dreistaatenfahndung nach einer schwarzen Ford-Limousine, einem Fairlane. Das Fahrzeug hat vermutlich eine zertrümmerte Rückscheibe. Geben Sie mit durch, daß mindestens einer der Insassen — die Zahl ist nicht bekannt — mit einer Maschinenpistole bewaffnet ist.«
    Der grauhaarige Captain saß noch immer wie gelähmt hinter seinem Schreibtisch.
    »Schnell, Captain, ich brauche den Streifenwagen.«
    »Ja, selbstverständlich, sofort!«
    Er sprang auf, rannte an mir vorbei und riß die Tür auf.
    »Jonk!«
    »Captain?«
    Einer der draußen aufgeregt diskutierenden Beamten kam näher.
    Der Captain gab seine Anweisungen.
    Sergeant Jonk gab die Anweisungen weiter. Wenige Sekunden später standen die drei Beamten des Streifenwagens für mich bereit.
    Ich winkte dem Captain kurz zu. Dann ging ich hinter den drei Beamten her.
    Nach wenigen Schritten blieb ich noch einmal stehen.
    »Übrigens, geben Sie bitte bei dem Fahndungsersuchen mit .durch, Captain, daß die schwarze Ford-Limousine mit einem Wildwest-Girl am Steuer und einer Nevada-Nummer unverdächtig ist. Das ist die einzige schwarze Ford-Limousine, die ungehindert weiterfahren darf.«
    Der Captain schaute mich verwundert an.
    »Dieses Wildwest-Girl steht zur Zeit am Tatort und wartet darauf, daß ich zurückkomme«, erklärte ich ganz kurz.
    Nach dieser Erklärung ging ich endgültig nach draußen.
    Meinen VW ließ ich jetzt hier bei der Polizei stehen. Ich setzte mich neben dem Beamten am Steuer des Streifenwagens.
    »Highway 20, Sie wissen sicher besser Bescheid als ich.«
    Er nickte wortlos. Inzwischen hatte er wohl auch begriffen, was geschehen war.
    Ebenso wortlos schaltete er Rotlicht und Sirene ein. Schlagartig kam der Verkehr in der Kleinstadt zum Erliegen, und wir hatten freie Bahn.
    Wie im Zeitraffer flog die Landschaft an mir vorbei. Es kam mir unendlich schneller vor als die Fahrt in meinem Käfer-VW. Sekunden schienen nur vergangen zu sein, bis wir die Kreuzung erreichten. Viel länger dauerte es auch nicht, bis wir uns dem Tatort näherten.
    Angestrengt schaute ich nach vorn.
    »Langsamer, bitte,« ermahnte ich den Uniformierten am Steuer.
    Er ging etwas mit dem Gas zurück. Die Geschwindigkeit des Streifenwagens verringerte sich.
    »Ich sehe noch nichts, Sir«, sagte der Fahrer.
    Ich sah auch noch nichts. Es wunderte mich. Eigentlich müßten wir schon ganz in der Nähe des Tatortes sein.
    Weit und breit war nichts zu sehen.
    Ein grimmiger Gedanke stieg in mir hoch.
    Sollte mich das Wildwest-Girl tatsächlich im Stich gelassen haben?
    Ich wußte nicht, was ich davon halten sollte.
    Unwillkürlich gab der Beamte am Steuer wieder etwas mehr Gas.
    Im gleichen Moment sah ich es.
    Die Bremsspuren auf dem hellgrauen Beton waren unübersehbar.
    »Stop!« brüllte ich.
    Der Fahrer reagierte sofort.
    Wieder radierte Gummi schreiend auf der rauhen Betonfahrbahn. Nach fünfzig Yard stand das Fahrzeug. Schon vorher hatte ich die Tür geöffnet. Mit einem Sprung war ich draußen und hetzte auf dem Grasrand zu der Stelle, an der sich die Bremsspuren befanden.
    Es bestand kein Zweifel. Es war die Stelle.
    Es war die Stelle, an der ich Caroline Wymatt in ihrem schwarzen Ford mit der Nevada-Nummer zurückgelassen hatte. Zusammen mit einem toten Streifenwagenbeamten und einer zertrümmerten Polizei-Streifenwagenmaschine.
    Jetzt war nichts mehr da, außer den schwarzen Bremsspuren.
    Caroline Wymatt, der tote Polizist, der Ford und das Motorrad waren verschwunden.
    ***
    Der böige Nordwestwind peitschte einen Regenschauer über den East River, der mit seiner Fläche in Höhe des Rikers Island Channel einem Binnensee durchaus Konkurrenz machen kann.
    Die hochgehenden Wellen trugen weiße Schaumkronen.
    Unruhig lag das große Motorboot des Correction Department auf dem Wasser. Es brauste mit voller Kraft dem Landungssteg
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