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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen
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nimmt Bruce mit, weil die Entführung des Intosh-Jungen eine FBI-Angelegenheit ist. Noch Fragen?«
    »Und dafür jagt man uns Landratten bei diesem Sauwetter über den Fluß, daß einem das Frühstück von vorgestern hochkommt«, knurrte einer der Polizisten. Dabei schaute er durch das vergitterte Fenster hinaus auf die weite Wasserfläche Das Polizeiboot war längst im Dunstschleier verschwunden. Das Boot des Correction Department, das die Polizeibeamten nach Manhattan zurückbringen sollte, machte gerade am Anlegesteg fest.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon auf dem Schreibtisch des Wachhabenden.
    Er lauschte angestrengt in den Hörer.
    »Wen?« fragte er dann, und Erstaunen schwang in seiner Stimme mit.
    Noch einmal lauschte er.
    »Aber Euer Ehren, den hat doch gerade Jerry Cotton vom FBI abgeholt. Ich dachte, die Justizbehörden wüßten das…«, meldete er eifrig.
    Zwei Atemzüge später sank er kraftlos in seinen altertümlichen hölzernen Schreibtischsessel, und der Telefonhörer rutschte ihm aus der Hand.
    Die beiden Beamten der City Police musterten ihn verblüfft. Sie warteten auf eine Erklärung.
    Der Wachsergeant aber sprang unversehens auf und war mit einem Sprung an einem Schaltkasten an der Wand. Er machte eine Handbewegung. Die Alarmsirene heulte auf.
    ***
    Ich stand auf der Straße wie bestellt und nicht abgeholt. Neben dem Streifenwagen standen drei Beamte und schauten mich neugierig an.
    Ich mußte mich erst fassen.
    »Fehlmeldung, was, Sir?« rief mir einer der Sergeants zu.
    Ich schüttelte stumm den Kopf.
    Es war keine Fehlmeldung. Deutlich sah ich in der Grasnarbe die aufgewühlte Erde, in die sich das schwere Motorrad des Streifenwagenpolizisten hineingebohrt hatte. Auf dem hellgrauen Beton, sechs Schritte davon entfernt, hob sich dunkel und glänzend ein Blutfleck ab. Das war alles, was von dem toten Streifenwagenpolizisten übriggeblieben war.
    »Bleiben Sie zurück, bitte!« rief ich den drei Polizeibeamten zu. Sie hatten sich gerade angeschickt, näher zu kommen.
    Sie konnten jetzt hier doch nichts tun. Es war viel wichtiger, die Stelle völlig unberührt zu lassen.
    Plötzlich war mir klar, daß ich nicht mit Zufallsverbrechern zu tun hatte.
    Die Kerle hatten nicht nur mindestens einen Mord verübt, den Mord an dem Polizeibeamten. In einer geradezu mustergültigen Aktion hatten sie auch alle Spuren beseitigt, die überhaupt jemals vorhanden sein konnten. Sie hatten die Leiche des Ermordeten mitgenommen. Ein über zwei Zentner schweres Motorrad. Eine schwarze Ford-Limousine aus Nevada. Und dazu die einzige Zeugin, die es in der ganzen Angelegenheit gegeben hatte.
    Caroline Wymatt. Die nachgemachte Cat Ballou aus dem Wilden Westen, die unterwegs gewesen war, um New York zu suchen. Sie war außer mir der einzige Mensch gewesen, der den toten Streifenwagenbeamten gesehen hatte.
    Vermutlich waren die Gangster zurückgekommen. Sie hatten Caroline Wymatt am Tatort gesehen und kurzen Prozeß gemacht.
    »Was ist jetzt, Sir?«
    Die Stimme des Streifenführers klang ungeduldig. Ich konnte es verstehen. Sie machten sich Sorgen um ihren Kameraden Charly West. Ich war zu ihnen gekommen und hatte ihn angeblich gefunden. Jetzt standen sie mit mir zusammen auf einer leeren Straße und sahen lediglich ein paar schwarze Bremsspuren.
    »Fragen Sie über Funk an, wo…«
    Ich brauchte die Anweisung nicht zu vollenden. In der Ferne bemerkte ich das blinkende Rotlicht eines heranrasenden Polizeifahrzeuges. Der Wagen kam schnell näher. Es war das große Spezialfahrzeug einer Mordkommission.
    Schnell lief ich ihm ein paar Schritte entgegen und dirigierte den Wagen an den Straßenrand, um zu verhindern, daß er irgendwelche Spuren zerstörte.
    Etwa zwanzig Yard vor dem Tatort kam das Fahrzeug der Mordkommission zum Stehen.
    Zuerst stieg ein bulliger Zivilist aus, der mich fast um Haupteslänge überragte.
    »Ich bin Lieutenant Potter von der Secaucus-Mordkommission«, stellte er sich vor.
    »Phil Decker vom FBI New York«, tat ich es ihm gleich.
    Er nickte.
    »Ich habe Sie schon einmal gesehen. Das war vor einigen Monaten, als Sie zusammen mit Ihrem Kollegen Cotton bei unserem Chef waren. Heute sind Sie allein?«
    »Ich kam zufällig vorbei. Das heißt, ich war unterwegs nach New York, als mir eine schwarze Ford-Limousine auffiel, in der ein Mann mit einer Maschinenpistole saß. Gleich darauf kam der Streifenwagenpolizist auf dem Motorrad hinterher. Ich habe mich dann an der Verfolgung beteiligt. An
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