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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben. Ich brauche eben einen Parapsychologen.«
    »Parapsychologen gibt es viele auf der Welt. In Europa, aber auch in den USA, aus denen Sie doch stammen, nicht wahr?«
    Beaucasser nickte.
    »Weshalb kommen Sie dann ausgerechnet auf mich?«
    Der Blonde lächelte. »Nun, ich habe mich erkundigt. Ich will keinen Durchschnitt. Ich will den Besten. Und der sind nun mal Sie, Professor.«
    Zamorra verzog das Gesicht. »Zu viel der Ehre.«
    »Sorry, Prof. Sie sind wirklich der Beste, und mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden. Ich will Sie. Ist Ihnen das Honorar zu niedrig?«
    Nicole war es, die mit den Fingern schnipste. »Verdoppeln Sie's«, verlangte sie.
    Beaucasser zuckte nicht mal mit den Wimpern. »Wenn Ihr Chef einschlägt, geht das klar.«
    »Und wenn ich nun das Dreifache verlangt hätte?«
    »Haben Sie aber nicht«, schmunzelte Beaucasser. »Ihr Pech. Weitere Verhandlungsversuche sind fruchtlos. Dreitausend pro Tag sind eine Menge Geld. Einverstanden, Professor?« Er streckte die Hand aus.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich muß mir das überlegen«, sagte er.
    »Das verstehe ich«, erwiderte Beaucasser. »Wieviel Zeit brauchen Sie, Erkundigungen über mich einziehen zu lassen?«
    Nicole sog scharf die Luft ein. Zamorra lachte leise.
    »Nicht lange. Kann ich Sie telefonisch erreichen?«
    »Das ist zu unsicher. Ich kann Ihnen hier und jetzt nicht sagen, ob und wann ich in welchem Funknetz zu erreichen bin. Halten Sie drei Tage für angemessen? Dann bitte ich Sie in Ihrem Château besuchen zu dürfen. Ihre ab heute entstandenen oder entstehenden Kosten gehen auf meine Rechnung, ganz gleich in welcher Höhe - bis wir in drei Tagen zu einem Abschluß kommen oder auch nicht.«
    »Ist Ihnen klar, daß wir Ihr großzügiges Angebot annehmen, ohne uns verpflichtet zu fühlen? Haben Sie Geld zu verschenken?«
    »Ich verschenke nicht, ich investiere«, sagte Beaucasser.
    »Was ist, wenn wir ablehnen?« fragte Nicole.
    »Dann war es eine Fehlinvestition und mein Pech.«
    »Und wenn wir zustimmen?«
    »Dann fliegen Sie mit mir am gleichen Tag nach Ghana. Zeit«, Beaucasser grinste, »ist Geld.«
    »Warum so eilig?«
    »Damit mir niemand zuvorkommt. Ich habe schon eine Menge Geld in das Unternehmen gesteckt, und es gibt andere, die mir das Schiff vor der Nase wegschnappen wollen. Vielleicht haben die das Gerücht vom Spuk in die Welt gesetzt, um meine teilweise recht abergläubischen Leute zu irritieren. Deshalb brauche ich eben einen renommierten Psi-Wissenschaftler, wie Sie einer sind.«
    Zamorra seufzte. »Das klingt so furchtbar nach riesigen Verlusten«, sagte er. »Ich denke, Sie können in 24 Stunden mit unserer Antwort rechnen. Darf ich Sie dann auf Château Montagne willkommen heißen?«
    »Gern«, sagte Beaucasser. »Ich denke, auf dieses Vor-Ergebnis sollten wir einen guten Schluck genießen. Was halten Sie von einem 71er D.O.M. Perignon?«
    »Viel, wenn's den hier gibt…«
    Es gab ihn. Vermutlich hatte Beaucasser, als er das Restaurant mietete, entsprechende vorsorgliche Anweisungen getroffen.
    Der Mann ließ sich sein geplantes Unternehmen eine Menge kosten…
    ***
    Nicole, die diesmal »das Los getroffen« hatte und die deshalb dem 79er Pomerol und dem Champagner fast gar nicht zugesprochen hatte, fuhr den BMW heimwärts. Zamorra suchte sein Arbeitszimmer auf und gab die Rufnummer seines Freundes Ted Ewigk in Rom ins Telefon ein.
    Erstaunlicherweise dauerte es nicht besonders lange, bis der Reporter sich meldete.
    »Ted, kennst du einen Mike Beaucasser?«
    »Moment«, erwiderte der Mann, der schon in jungen Jahren eine Traumkarriere hinter sich gebracht hatte und jetzt nur noch als Reporter aktiv wurde, wenn er Spaß an der Sache hatte. »Laß mich mal überlegen… meinst du den Beaucasser aus St. Louis?«
    Zamorra nickte und fügte ein »Ja« hinzu, als ihm einfiel, daß Ted ihn durch die Telefonleitung nicht sehen konnte.
    »Was weißt du über ihn Ted?«
    Der Reporter lachte leise. »Sag nicht, er wäre dir auf die Füße getreten. So was kommt vor. Was hast du mit ihm zu tun?«
    »Ein Geschäft.«
    »Dann laß die Finger davon, Zamorra. Ich würde mit Beaucasser keine Geschäfte machen. Der Mann ist zu glatt. Ein moderner Pirat, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Er ist ein Schatzräuber, so etwas wie ein moderner Pirat. Jeder ernsthafte Archäologe auf diesem Planeten verflucht ihn in den tiefsten Abgrund der Hölle, bloß will der Teufel ihn wohl auch nicht haben. Sein Vermögen hat er auf Goldfeldern
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