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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter
Autoren: Jason Dark
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worden. Das müssen Hunderte von Millionen sein, wenn nicht Milliarden.«
    »John, deine Zukunft sieht düster aus.«
    »Ich bin nur Realist.«
    »Versuch mal, ob du dich aufrichten kannst!« flüsterte Suko. »Bei mir klappt es nicht.«
    Ich strengte mich an, aber ich schaffte es nicht, »Sorry, Alter, das ist nicht drin.« Ich holte tief Atem. »Wenn ich diese Wirtin noch mal zwischen die Finger bekommen sollte, mache ich aus ihr einen Kleiderständer, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, und ich hänge sie auf.«
    Unser Gespräch versickerte. Ich spürte allmählich die Kälte in den Knochen, und auch die Härte unter mir machte mir zu schaffen. Es wurde Zeit daß sich etwas tat.
    Und das geschah.
    Suko vernahm es zuerst. Er warnte mich mit seiner flüsternden Stimme. »John, da kommt etwas auf uns zu.«
    »Schritte?«
    »Ja und nein. Es ist mehr ein Schleichen, aber es wird lauter.«
    Mein Freund schwieg, so daß auch ich mich konzentrieren konnte und ebenfalls stark lauschte.
    Suko hatte sich nicht getäuscht. In der Tat kam da etwas auf uns zu. Wir hörten es, wir sahen es nicht, und unsere Spannung wuchs.
    Ich schielte wieder in die Höhe und sah über mir eine Bewegung und auch an der Stelle, wo meine Füße lagen und der Sarg aufhörte.
    Eine Gestalt erschien.
    Sie tauchte wie ein unheimliches Gespenst aus der Dunkelheit des Friedhofs auf. Sie war groß, wuchtig, konnte sich trotzdem lautlos bewegen und erinnerte an ein Monster aus Stein.
    Suko sah das gleich, und er gab auch den Kommentar ab. »John, es sind die Wächter!«
    Ja, daran bestand kein Zweifel. Wir hatten Besuch von denen bekommen, die eigentlich hätten in der alten Templer-Kirche mitten in Soho liegen müssen.
    Die alten Templer-Ritter!
    Eine Gänsehaut rann über meinen Rücken. Ich lag wehrlos vor diesem Unheimlichen, der sich am Fußende meines Sargs aufgebaut hatte. Suko starrte ebenfalls auf eine dieser Gestalten, und über mein Gesicht huschte ein Schatten.
    Da wußte ich, daß sie sich auch ans Kopfende der Totenkiste begeben hatte und dort Wache hielten.
    Stumm blieben sie stehen.
    Obwohl die Finsternis über dem Friedhof lag, konnten wir die Wächter gut erkennen. Sie hoben sich vom Hintergrund ab, aber sie sahen anders aus als in der alten Kapelle. Zwar noch so groß und hoch, aber längst nicht mehr so steinern.
    Irgend etwas war mit Ihnen geschehen.
    Ich sprach Suko darauf an. »Was meinst du? Sind das die gleichen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du hast also auch Zweifel?«
    »Ein wenig. Allerdings darfst du nicht vergessen, daß wir in der Kirche nur ihre Gräber gesehen haben und nicht sie selbst. Sie lagen in den Gräbern versteckt, und die Figuren dienten praktisch nur als Verzierung. Das hier sind die echten.«
    Noch war alles ein wenig durcheinander, aber Suko hatte im Prinzip recht. Diese Wächter waren nicht mit den Steinfiguren identisch, die in der Templer-Kirche lagen.
    Aber was hatten sie mit uns vor? Standen sie auf der Seite Baphomeths und damit auch auf der Vincent van Akkeren?
    Sicher war ich mir nicht, denn ich ging davon aus, daß man in der Kirche die alten Templer-Ritter begraben hatte, die vor Jahrhunderten im Kampf gefallen waren. Dabei kam es immer darauf an, auf welcher Seite sie gestanden hatten. Gehörten sie dem Ur-Orden an, so konnte ich sie schlecht als Feinde bezeichnen.
    Ich betrachtete sie mir genau. Sie rührten sich zwar nicht, dennoch wirkten sie nicht so steinern wie irgendwelche Grabfiguren, die man auf einem Friedhof findet. Mir kamen sie vor wie Menschen, die sich lange, grüne Kutten übergestreift hatten und wie Mönche wirkten, die darauf warteten, in ihre Kirche treten zu können, um sich zum Morgengebet hinzuknien. Von den Gesichtern sah ich nichts, weil die über die Köpfe gestreiften Kutten sie völlig verdeckten. Sie schienen weder Mund, Augen noch Nase zu besitzen, waren gesichtslose Wesen, die dennoch lebten und von einer fremden, magischen Kraft geleitet wurden.
    »John, du kannst denken, was du willst. Ich rechne sie mehr zu Baphomeths Seite.«
    »Und weshalb?«
    »Weil sie an dem Tag erschienen sind, an dem auch Baphometh geboren wurde. Ganz einfach.«
    »Da könntest du recht haben.«
    »Mach dir also keinerlei Illusionen, was ihre Funktion angeht. Die sind eher Gegner als Helfer.«
    Mir reichte Sukos Pessimismus, deshalb hielt ich sicherheitshalber den Mund.
    Und wieder verging Zeit. Die Kälte nahm zu, unsere Bewegungsunfähigkeit aber blieb.
    Weder Baphometh noch van
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