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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers
Autoren: A.F.Morland
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Obergeschoß plötzlich Glas. Ein Fenster wurde zertrümmert.
    Marra und ich hoben den Kopf und sahen etwas Rotes in die Dunkelheit schießen.
    Es schien zu glühen, und nach wenigen Metern verglühte es. Ich spürte, wie sich meine Kopfhaut spannte, denn mir kam ein schrecklicher Verdacht.
    Dieses rote, wirbelnde Etwas… Ich wußte, was das war. Ich hatte schon einmal damit zu tun gehabt. Für mich stand fest, daß die Fensterscheibe von einem Höllentornado durchbrochen worden war.
    Das konnte nur eines bedeuten: Die Tornadobrüder hatten die Fronten gewechselt, waren zurückgekehrt auf die schwarze Seite und griffen die Mitglieder des »Weißen Kreises« an.
    Da komme ich gerade zurecht, um zu helfen, schoß es mir durch den Kopf.
    Marras Gepäck fiel mir aus der Hand. »Bleib hier!« stieß ich aufgeregt hervor, und dann stürmte ich los.
    ***
    Arrac und Bosco Merris warteten auf die Rückkehr ihres Bruders.
    Mit vereinten Kräften würden sie dann Yuums Auge zuleibe rücken und es zerstören.
    Die Dämonenbrüder vernahmen Kampflärm im Obergeschoß.
    Bosco erhob sich, seine Brauen zogen sich zusammen. »Eigentlich wissen wir nicht, wie stark Anthony Ballard ist.«
    »Cirda wird mit ihm fertig«, sagte Arrac gelassen. »Unser Bruder ist wild und stark, und der Hexenhenker ist ahnungslos.«
    Ein lauter Schrei gellte in diesem Augenblick durch das Haus und riß Arrac hoch.
    »Das war Cirda!« stieß Bosco scharf hervor. »Er wurde nicht mit ihm fertig!«
    »Wir müssen ihm beistehen!«
    »Zu spät!« zischte Bosco und rannte aus dem Living-room.
    Arrac folgte ihm. Nebeneinander hetzten sie die Treppe hoch. Sie wußten beide, daß der Hexenhenker ihren Bruder ausgelöscht hatte, das spürten sie, und sie wollten Cirdas Tod augenblicklich rächen.
    Arrac gab der Tür einen kraftvollen Tritt. Sie schwang zur Seite und krachte gegen die Wand. Er und Bosco traten nicht ein. Sie blieben vor der offenen Tür stehen und starrten den Hexenhenker an, der sein Beil in beiden Händen hielt und auf ihren Angriff wartete.
    »Kommt!« forderte Ballard sie auf. »Kommt her, ihr schwarzen Kreaturen, damit ich euch in Stücke schlagen kann!«
    »Du hast unseren Bruder getötet!« schrie Arrac. »Das überlebst du nicht!«
    »Ich fürchte keinen von euch!« knurrte Anthony Ballard unter der blutroten Gesichtsmaske.
    Er schwang das Beil hoch und setzte sich langsam in Bewegung…
    ***
    Ich stieß die Haustür auf und riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Das schwarze Mündungsauge meines Revolvers suchte ein Ziel, im Halbkreis schwang die Waffe von links nach rechts, doch in der Halle war niemand.
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Was immer in diesem Haus geschehen war, ich trug die Schuld daran, denn ich hatte dem »Weißen Kreis« drei Läuse in den Pelz gesetzt: Arrac, Bosco und Cirda Merris!
    Ich war zu leichtsinnig gewesen, hatte gedacht, die Dämonendrillinge würden sich vom Bösen genauso entschlossen und unwiderruflich abkehren wie mein Freund Mr. Silver.
    Ich hatte den »Weißen Kreis« in große Gefahr gebracht, als ich die Merris-Dämonen überredete, sich dieser Vereinigung anzuschließen. Jetzt hatten wir die Bescherung.
    Vielleicht hatten die Höllentornados den »Weißen Kreis« bereits zerschlagen. Bei diesem Gedanken krampfte sich mein Magen zusammen. Was ich gut gemeint hatte, war ins Gegenteil umgeschlagen.
    Ich vernahm Stimmen im Obergeschoß und rannte zur Treppe. Als ich sie erreichte, rief mich Marra. Ich fuhr herum, als hätte mich der Blitz gestreift.
    »Ich sagte, du sollst draußen bleiben!«
    Die weiße Hexe war mir mit ihren eingerosteten Fähigkeiten keine Hilfe, eher eine Belastung, und ich konnte jetzt auf keinen Fall einen Klotz am Bein brauchen.
    Sie zog sich zurück, und ich stürmte die Treppe hinauf.
    Augenblicke später sah ich, was lief. Anthony Ballard, mein Ahne, hatte Ärger mit Arrac und Bosco Merris. Cirda schien der Hexenhenker bereits ausgeschaltet zu haben. Mächtig wie ein Koloß stand Anthony Ballard vor den Tornadodämonen, das Beil zum tödlichen Schlag erhoben.
    Noch zögerten sie, ihn anzugreifen, aber es würde dazu kommen, wenn ich es nicht verhinderte. Ich federte in Combat-Stellung. Mit gegrätschten Beinen, den Revolver im Beidhandanschlag, stand ich hinter den beiden Wesen im roten Glitzeranzug.
    Ihre friedliche Neutralitätsphase gehörte der Vergangenheit an. Sie hatten sich wieder in die Reihe der schwarzen Streitmacht
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