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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA
Autoren: Unbekannt
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Entfernung zur Erde betrug 36 442 Lichtjahre.
    Schaudernd nahm Baiton Wyt zur Kenntnis, daß Techma auch Jahreszeiten auf wies, in deren Verlauf es zu erheblichen Temperaturschwankungen kam. Im Winter, so berichtete der Freifahrer Techma, sanken die Temperaturen bis auf achtzig Grad Minus ab.
    Aber dann sagte sich Baiton Wyt, daß ihm das ja ziemlich egal sein konnte. Wenn er im Sommer landete, würde er den Winter nicht mehr erleben, und landete er im Winter, ging alles eben ein bißchen schneller.
    Dann fiel ihm ein, daß er sich in eine Sonne stürzen wollte.
    Er leitete das letzte Linearmanöver ein und hatte Zeit zum Nachdenken. In zwanzig Minuten, so hatte er ausgerechnet, mußte er in den Normalraum zurückkehren. Der Vorgang erfolgte automatisch.
    Warum eigentlich, so fragte er sich, sollte er freiwillig den Tod suchen, wenn er noch immer nicht krank war? Sicher, er spürte die Müdigkeit in seinen Gliedern, aber das war ein gewohnter Zustand. So weit er sich zurückerinnern konnte, war er immer müde gewesen. Ohne diese Müdigkeit hätte er sich wahrscheinlich nicht gesund gefühlt.
    Also war er doch gesund!
    Aber sein Schiff war verseucht.
    Wenn aber die Erreger der Seuche keine neue Nahrung fanden, würden sie ... nun ja, vielleicht würden sie nicht gerade absterben, aber sie würden sich vielleicht einkapseln und so unschädlich werden.
    Vielleicht bekam ihnen auch die dünne Luft nicht.
    Die dünne Luft von Techma, die er mit Hilfe der Atemgeräte kompensieren konnte. Er brauchte nicht einmal einen Druckhelm zu tragen, wenn er ins Freie ging.
    Der Gedanke, den Freitod zu suchen, erschien ihm von Sekunde zu Sekunde unsinniger und verwerflicher. Warum sollte er die Gelegenheit nicht nützen, sich auf einem unbewohnten und unbekannten Planeten umzusehen?
    Soweit waren seine Gedanken gediehen, als die DOLDA in den Normalraum zurückfiel und die rote Sonne auf dem Bildschirm sichtbar wurde.
    Baiton Wyt blieb ruhig liegen und betrachtete sie.
    Das also hätte sein Grab werden sollen ...?
    Techmas Stern war ein roter Zwerg, der nicht besonders stark strahlte. Eine sterbende Sonne. Wyt gab ihr nicht mehr als noch ein paar Millionen Jahre, dann war sie ausgebrannt. Damit würde auch jedes Leben auf dem Planeten Techma erlöschen, aber das konnte ihm ziemlich egal sein. Er hatte nicht die Absicht, dort eine Kolonie zu gründen.
    Womit auch?
    Er konnte froh sein, wenn die Seuche ihn nicht erwischt hatte und er noch einige Tage leben würde.
    Auf einem unbewohnten Planeten, ganz mit sich allein. Falls er sich an die dünne Luft gewöhnen würde, was fraglich schien, vielleicht sogar Wochen und Monate ...
    Und Lebensmittel ...?
    Deshalb brauchte er sich keine Sorgen zu machen.
    Die Vorräte in der DOLDA reichten leicht für einige Jahre, und bis dahin würde es ihm sicherlich gelungen sein, einige eßbare Pflanzen zu finden oder gar zu züchten.
    Neuer Lebenswille durchpulste Baiton Wyt.
    Noch war nichts verloren, er durfte nicht so schnell aufgeben.
    Er schaltete auf Manuellsteuerung und schob sich ein Kissen unter den Rücken, damit er besser liegen konnte. Mit Hilfe der Orter suchte er Techma, bis er den kleinen, leuchtenden Punkt entdeckte, der als einziger die rote Sonne umkreiste. Die Daten bewiesen eindeutig, daß es sich um einen Planeten handelte.
    Um einen Planeten, der etwa halb so groß wie die Erde war, was wiederum die dünne Atmosphäre erklärte.
    Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als der Antrieb zu stottern begann. Noch hatte er keine Verzögerung eingeleitet, aber es wurde höchste Zeit; er flog mit drei Viertel Lichtgeschwindigkeit.
    Er schaltete um, aber das Stottern blieb auch bei negativer Beschleunigung. Mit dem Normaltriebwerk mußte etwas nicht in Ordnung sein.
    Einen Augenblick lang überlegte er, ob es ratsam war, seine Kabine zu verlassen, um sich an Ort und Stelle von der Ernsthaftigkeit des Schadens zu überzeugen, aber dann entschied er sich dagegen.
    Selbst wenn er den Fehler fand, blieb ihm kaum Zeit, ihn zu reparieren. Er mußte versuchen, mit einem schadhaften Triebwerk zu landen, so oder so.
    Die Kursänderung gelang. Nun flog er genau auf Techma zu. Es kam nur noch darauf an, die Geschwindigkeit rechtzeitig zu drosseln, damit er nicht auf der Oberfläche zerschellte.
    Ab und zu funktionierte der Antrieb fehlerfrei. Das waren für Baiton Wyt die Gelegenheiten, den Kurs zu korrigieren und die Geschwindigkeit mit Höchstwerten zu drosseln. Aber er stellte anhand von schnellen
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