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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA
Autoren: Unbekannt
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schwarzblauen Himmel ragende Reihe von zerklüfteten Gipfeln ohne eine Spur von Vegetation.
    Baiton Wyt gab es auf.
    Heftig atmend sah er auf den Bildschirm und machte sich auf den Aufprall gefaßt, der das Schiff unweigerlich zerschmettern würde. Immerhin lag er im Bett, ein unschätzbarer Vorteil - wie er hoffte. Mit hastigen Bewegungen schnallte er sich an und überließ sich und die DOLDA einem höchst Ungewissen Schicksal.
    Abermals berührte das Schiff den Boden und blieb unten. Die Berührung und der Widerstand verlangsamten die Geschwindigkeit erheblich, aber nicht genug, um einen Aufprall zu verhindern.
    Obwohl die DOLDA Kugelgestalt besaß, rollte sie nicht. Sie glitt vielmehr wie ein Torpedo über die sandige Wüstenfläche, bis ein größerer Felsen ihr den Weg versperrte.
    Die Wucht des Aufpralls spaltete den Felsen in zwei große Teile und in tausend Einzelstücke, während die DOLDA einigermaßen heil blieb. Sie rutschte noch ein Stück weiter, zwar an verschiedenen Stellen stark beschädigt und lädiert, aber durchaus nicht - wie erwartet - völlig zertrümmert und zusammengequetscht.
    Diesen Eindruck hatte Baiton Wyt allerdings im ersten Augenblick nicht. Der plötzliche Ruck schleuderte ihn in seine Ruhekissen zurück und ließ ihn an einen Weltuntergang denken. Dann stellte er zu seinem Erstaunen fest, daß er noch lebte und sich anscheinend nichts gebrochen hatte. Außerdem konnte er noch atmen, also war zumindest die Kabine dicht geblieben. Einige Kontrollgeräte hatten sich aus ihren Halterungen gelöst und lagen zerschmettert am Boden. Teile der Funkeinrichtung hingen lose an ihren Leitungen, die ein Verrückter aus der Wandverkleidung gezerrt zu haben schien.
    Er sah nicht gut aus, was einen Start der DOLDA anbetraf.
    Baiton Wyt befreite sich aus den Haltegurten und kam nach einigen Überlegungen zu dem Schluß, daß er nicht länger im Bett liegen bleiben konnte.
    Abgesehen davon, daß er auf einmal einen unbändigen Durst verspürte, mußte er die Schäden am Schiff überprüfen. Auch wenn es nicht mehr zum Flug taugte, so bot es immerhin noch einen sicheren Schutz gegen eventuelle Gefahren. Außerdem beherbergte es die notwendigen Lebensmittel und Wasservorräte - und natürlich den Erreger der tödlichen Seuche.
    Der Gedanke an die Seuche und ihre Erreger dämpfte seinen Optimismus. Das beste für ihn würde wohl sein, das Schiff vorerst einmal zu verlassen und sich im Gebirge einen Unterschlupf zu suchen. Kalt, aber gesund - das war besser als warm und krank.
    Nach einigem Zögern öffnete er die Kabinentür und trat hinaus auf den Korridor. Die DOLDA lag ein wenig schräg, und Baiton Wyt mußte sich an der Wand abstützen, um nicht zu fallen. Er trug die leichte Kombination, die ihn nicht gegen die niedrigen Temperaturen von Techma schützen konnte. Er mußte die Pelzkombination anlegen, dazu das Atemgerät.
    Und natürlich würde er einen Impulsstrahler mitnehmen. Man konnte nie wissen ...
    Der Verpflegungsraum lag nahe der Ausstiegsschleuse B, so daß er jederzeit an dieser Stelle ins Schiff zurückkehren konnte, ohne vielleicht verseuchte Abteilungen betreten zu müssen.
    Er fand die Bekleidungskammer trotz der erheblichen Beschädigungen ringsum einigermaßen heil vor. Mit einem Griff holte er sich die Pelzkombination aus dem Schrank und legte sie an.
    Die Heizvorrichtung funktionierte, wie er sich überzeugen konnte. Er nahm, das Atemgerät und hängte es sich um. Er brauchte das Gesichtsstück nur auf die Nase zu klemmen, dann erfolgte alles Weitere automatisch und in der richtigen Dosis. Die Patrone reichte mehrere Tage.
    In der Waffenkammer nebenan suchte er sich einen Strahler aus. Er überprüfte gewissenhaft die Ladung und stellte befriedigt fest, daß sie in Ordnung war. Bei aller Schlamperei an Bord der POLDA legte man Wert auf funktionsfähige Waffen.
    Er nahm noch einen kleinen Beutel, der sich bequem auf dem Rücken tragen ließ, füllte ihn mit Lebensmitteln und einem ausreichenden Vorrat an Trinkwasser. Er konnte nicht wissen, ob er gleich einen Bach fand, dessen Wasser trinkbar war.
    Derart ausgerüstet verließ er das Schiff.
    Es war genau auf dein Äquator gelandet. Die Sonne stand fast senkrecht über ihm. Er brauchte die Heizung nicht einzuschalten, und selbst auf das Anlegen der Handschuhe konnte er verzichten.
    Er machte die ersten zögernden Schritte weg und kletterte auf den abgespaltenen Teil des Felsens, der den Landevorgang der DOLDA so jäh unterbrochen
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