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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA
Autoren: Unbekannt
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Millionen Lichtjahre hinweg ...?
    Nein, das halte ich nicht für sehr wahrscheinlich."
    Als Oberst Kabish die Zweifel seines Untergebenen gerade zu zerstreuen gedachte, wurde er durch den Eintritt des diensthabenden Funkoffiziers unterbrochen.
    „Was haben wir denn?" fragte Kabish leutselig.
    „Eine Meldung der Blues aufgefangen?"
    Der Leutnant schüttelte den Kopf.
    „Sie stammt bestimmt nicht von den Blues, Sir.
    Sie kam dreimal durch, jedesmal stark verstümmelt.
    Mit dem Sender muß etwas nicht in Ordnung sein.
    Aber aus den drei aufgefangenen Meldungen konnten wir eine nahezu vollständige zusammenfügen. Es fehlen noch immer Einzelheiten und Daten, aber ich glaube, das Wichtigste hätten wir."
    „Geben Sie endlich her, Leutnant!" sagte Oberst Kabish und nahm dem Offizier den Zettel aus der Hand. „Wollen doch mal sehen, was Sie da aufgefischt haben ..."
    Er verstummte jäh, als er das erste Wort las und wechselte sogar die Farbe.
    Major Gibbson beugte sich über die Schulter seines Kommandanten, um den Text ebenfalls zu lesen. Er fuhr erschrocken zurück.
    „DECEMBER NICHT!" flüsterte er fassungslos.
    „Der Notruf der höchsten Alarmstufe! Angriff auf die Erde!"
    Oberst Kabish hatte seine erste Überraschung bereits überwunden. Seine gewohnte Ruhe kehrte zurück.
    „Der Text ist in der Tat unvollkommen. Er lautet: DECEMBER NICHT ... spricht Baiton Wyt ...
    Raumschiff DOLDA ... Position EX-2830.
    Der letzte Mann der DOLDA Techmas Stern ... die STADT ist Freund ...
    Pedopeiler installiert ... Invasion ...
    Bruchlandung der DOLDA überlebt ...
    Achtung! DECEMBER NICHT ... DECEMBER NIGHT ...
    Werden Sie daraus schlau?" Major Gibbson nickte. „Ich denke schon, wenn ich auch die Zusammenhänge nicht ganz verstehe. Aber eins ist doch wohl klar: Ein gewisser Baiton Wyt sendet DECEMBER NIGHT, das bedeutet den unmittelbaren Angriff auf die Erde. Pedopeiler ist auch klar: die Cappins! Was Wyt für eine Stadt meint, ist unklar. Soweit ich orientiert bin, gibt es im Sternhaufen EX-2830 weder einen bewohnten Planeten noch eine Stadt. Aber wir verlieren wertvolle Zeit, Oberst. Wir müssen die Meldung weiterleiten, denn vielleicht sind wir die einzigen, die sie empfingen. EX-2830 ist fünfhundert Lichtjahre entfernt. Ich weiß nicht, ob ein anderes Schiff näher steht. Und die Meldung ist verstümmelt, ein Beweis, daß Wyts Funkanlage beschädigt wurde. Vielleicht hat das etwas mit der erwähnten Bruchlandung zu tun."
    „Leutnant, bereiten Sie sofort eine Hyperfunksendung mit höchster Energieleistung vor", sagte Oberst Kabish zu dem immer noch wartenden Funkoffizier. „Ich setze inzwischen den Text auf. Auch die erhaltene Originalmeldung wird abgesetzt, so wie wir sie erhielten. Ich bin in fünf Minuten bei Ihnen."
    Der Leutnant verschwand eiligst. Er begann zu ahnen, daß die Zeit der Ruhe vorbei war. Endlich rührte sich wieder etwas.
    Wenig später kam Oberst Kabish in die Hyperfunkzentrale. Er hatte den abzustrahlenden Notf Funkspruch möglichst knapp aufgesetzt und ordnete an, daß er gespeichert und laufend wiederholt wurde. Stundenlang, wenn es sein mußte. So lange wenigstens, bis eine Bestätigung aufgefangen werden konnte. Man mußte absolut sicher sein, daß der Spruch andere Schiffe erreichte und weitergeleitet wurde.
    Die Alarmnachricht mußte noch innerhalb weniger Stunden das Hauptquartier in Terrania erreichen, sonst konnte es zu spät sein.
    Pedotransferierende Cappins waren schneller als das Licht.
    Sie waren genauso schnell wie Hyperfunkwellen.
    Zeitlos schnell!
     
    *
     
    - DECEMBER NIGHT - war bereits vor dreihundert Jahren in Gebrauch gewesen und galt auch heute noch, im Jahre 3428 Terra-Normalzeit.
    Aber es gab eine aktuellere Form und neue Methoden, die Alarmstufe auszulösen.
    Immerhin: DECEMBER NIGHT hatte nichts von seinem Schrecken verloren. Obwohl veraltet, blieb der Begriff so aktuell, daß weder Oberst Kabish noch Major Gibbson bewußt zur Kenntnis nahmen, daß sie einen Anachronismus weiterleiteten. Keinen Gedanken verschwendeten sie an die Tatsache, daß sie einen Funkspruch auffingen, der genausogut dreihundert Jahre alt sein konnte und durch unerklärliche Umstände vielleicht verzögert worden war.
    Sie gaben den Notspruch weiter.
    Und sie handelten richtig.
    Am anderen Tag erlaubte die STADT Baiton Wyt abermals einen Ausflug zum Landeplatz der Fremden. Munkunk ermahnte ihn zu besonderer Vorsicht und riet ihm, jeden Angriff sofort abzuwehren und seine telekinetische Begabung
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