Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
Autoren:
Vom Netzwerk:
die abenteuerlichsten Wege geh,en, um an wichtige Informationen zu kommen.«
    »So, so«, murmelte Phil.
    »Ja!« explodierte Wilkinson. »Oder haben Sie etwa die Geschichte vom Senator…«
    »Au!« Jetzt hatte der Lieutenant seine Sprache wiedergefunden. »Onkel Sam und die kleinen Mädchen!«
    »Genau!« nickte Wilkinson. »Hier habe ich mir diese Geschichte geholt!«
    »Was bin ich froh«, seufzte der Lieutenant, »daß ich das FBI geholt habe.«
    »Und ich erst«, sagte ich, »daß Sie ausgerechnet mir diese Delikatesse serviert haben!«
    Phil ließ das Foto mit dem Namen Wilkinson wieder zurück in den Schuhkarton fallen. Er stellte den Karton auf einen kleinen Tisch und gab dem Sergeanten ein Zeichen, gut darauf aufzupassen.
    »Trotzdem haben Sie meine Frage noch nicht beantwortet, wo Sie in der vergangenen Nacht waren, Mr. Wilkinson. Wollen Sie hier antworten, oder…«
    »Quatsch«, sagte Wilkinson kurz, »mich können Sie gleich aus Ihrer Liste streichen. Ich war in der letzten Nacht bei einer Premierenfeier im Waldorf-Astoria.«
    »Haben Sie Zeugen?«
    Wilkinson lachte schallend.
    »Ja«, sagte er, »Liz Taylor zum Beispiel.«
    »Sind Sie sicher, daß Miß Taylor Sie wiedererkennen wird?« fragte ich ironisch.
    Wilkinson ließ sieh nicht beirren.
    »Tatsache«, sagte er, »mindestens 20 Stars und Sternchen, Filmbosse, Manager und Kollegen können bezeugen, daß ich von acht Uhr abends bis zum Morgengrauen mit ihnen zusammen war.«
    »Akzeptiert. Wir werden es bei Gelegenheit nach prüfen, Wilkinson«, lenkte ich ein. »Doch was Ihre guten Tips betrifft…«
    »Doch interessiert?« fragte er dazwischen. »Vielleicht einigen wir uns noch über eine Gegenleistung.«
    Seine Augen gingen zu dem Schuhkarton mit den Bildern.
    Ich ging nicht darauf ein.
    »Was Ihre guten Tips betrifft, so interessieren sie mich überhaupt nicht. Was mich interessiert, ist vielmehr Ihre einwandfreie und lückenlose Aussage über alles, was Sie von der Ermordeten wissen, Wilkinson.«
    Er schob die Unterlippe vor. Sein Gesicht zeigte mir deutlich, daß er mit meiner Forderung nicht einverstanden war. Ich konnte ihn verstehen. Aber er mußte auch mich verstehen.
    »Hier ist eine Frau ermordet worden, Wilkinson. Zusammengestochen. Uns interessiert nicht, was man dieser Frau vielleicht nachsagen kann. Uns interessiert dieses heimtückische Verbrechen. Wir wollen daraus keinen Skandal machen. Die Namen auf den Fotos können wichtig sein, weil sie Anhaltspunkte geben können.«
    Wilkinson winkte ab. »Hören Sie schon auf, Cotton. Sie sind ja der reinste Seelenmasseur.« Sein Blick ging zu der Leiche am Boden.
    »Sie haben gewonnen, ich verzichte auf jede Gegenleistung und mache meine Aussage.«
    »Okay«, sagte ich. »Wenn Sie sich beeilen, schaffen wir es noch, vor Redaktionsschluß zu Ihrer Redaktion zu kommen. Wir machen heute keine Pressekonferenz mehr.«
    Er lächelte mir zu.
    »Fein, Cotton. Also, erstens: Ich bin durch das Nebenhaus gekommen. Wenn Sie dort mit dem Fahrstuhl ganz hoch fahren, finden Sie eine Feuertür, durch die Sie in dieses Haus gelangen können. Das ist hier im ganzen Block so. Ob der Mörder auch diesen Weg gegangen ist, weiß ich natürlich nicht. Möglich wäre es. Zweitens«, fuhr der Reporter fort, »blieb es nicht bei den Foto-Honoraren. Mr. Decker hat den Beweis in der Hand. Die Notury verstand es immer wieder, die Namen ihrer Verehrer zu erfahren und Beweisstücke in die Hand zu bekommen. Daraus schlug sie Kapital.«
    »Das ist eine sehr bestimmte Behauptung, Wilkinson«, erinnerte ich.
    Er nickte.
    »Das war meine Absicht. Miß Notury verlangte normalerweise ein Fotohonorar von 100 Dollar pro Stunde. Die Wohnung hier ist teuer. Sie fuhr einen sehr teueren Wagen, zuletzt einen Cadillac, vorher einen aus Deutschland importierten Mercedes-Benz 230 SL. Sie führte ein sehr aufwendiges Leben.«
    »Kein Wunder, bei diesen Fotopreisen«, überlegte Phil:
    »Nein. Aber jetzt kommt der nächste Punkt: Die Notury war vor wenigen Tagen in Miami Beach, Florida, und verhandelte dort über den Kauf eines Hauses. Verhandlungsbasis: 260 000 Dollar, zahlbar bei Vertragsabschluß. Die Notury hat bei Beginn der Verhandlungen einen Kapitalnachweis vorgelegt. Demnach verfügte sie Ende vergangener Woche über ein Bankguthaben von mindestens einer halben Million Dollar.«
    Ich pfiff überrascht durch, die Zähne. So viel Geld konnte sie nicht auf die Seite gelegt haben, wenn sie alles von ihren üblichen Honoraren bestreiten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher