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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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stand eben noch mit dem Chef und dem echten, aber sichtlich dem Ganjo und dessen Bewunderer und leibhaftigem Alibi zusammen."
    „Sie weiß, wo wir sind", sagte Roi.
    „Dieses Wasser hier im See ... plötzlich wird aus dem garantiert koffeinlosen Flottenkaffee ein annehmbares Getränk!"
    Cascal belehrte ihn: „Oft ist für die Qualität von Kaffee das Wasser entscheidend. Die Vorräte waren auf das Wasser mit der hohen Zahl Internationaler Härtegrade von Terra abgestimmt. Dieses Seewasser ist weicher, kalkärmer."
    Merceile kam herein, berührte kurz Rois Schulter und setzte sich zwischen die beiden Männer. Sie fragte Cascal voller Erstaunen: „Wo ist eigentlich Claudia? Ich sah sie schon einige Tage lang nicht mehr."
    Cascal rührte in seiner Tasse und erwiderte kühl: „Sie sitzt im Lazarett meines Kommandokreuzers und strickt." lachte schallend.
    „Strickt? Was?"
    Cascal gab ruhig zur Antwort: „Sie strickt Pulswärmer für mich. Und einen Ohrenschützer. Falls unsere nächste-Landung auf einer Eiswelt stattfindet."
    „Wie rührend", sagte Roi. „Eine sachliche Frage.
    Jeder von uns weiß, wie kritisch die Situation in Wirklichkeit ist. Jeder weiß auch, daß für alle Verantwortlichen Alarmstufe Eins vorliegt. Wir haben Grund zu der Annahme, daß es auch auf dieser Welt Pedo-transferer gibt.
    Das wäre ein schwerer Schicksalsschlag für das Schiff."
    Das war richtig.
    Allen Besatzungsmitgliedern war bekannt, daß zwar längst nicht jeder Cappin aus dem Volke der Takerer in der Lage war, eine Pedotransferierung durchzuführen.
    Da es sich bei der Besatzung eines Planeten, der derartig hervorragend und aufwendig versteckt worden war, um hochqualifizierte Leute handelte, lag die Annahme immerhin nicht so fern.
    „Merceile, eine Gewissensfrage. Da ich an Bord dieses nunmehr wasserreichen Schiffes der einzige Mensch bin, dem du vertrauen kannst, bitte ich dich, es besonders ehrlich zu beantworten!" sagte Roi.
    Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst.
    Sie zuckte zusammen und fragte irritiert: „Ja? Was willst du wissen?"
    Roi zog die Brauen hoch und fing den Löffel auf, der ihm aus den Fingern gefallen war.
    „Kann jemand von der Stadt aus übernommen werden? Ich meine ... hier innerhalb des Schiffes?"
    Meirceile schüttelte den Kopf.
    „Selbst wenn es hier Pedotransferer gäbe", sagte sie wahrheitsgemäß, „wäre es selbst einem hervorragenden Pedotransferer so gut wie unmöglich, jemand aus der Besatzung der MARCO POLO anzupeilen, mit dem Ziel, ihn anschließend zu übernehmen. Die hohe Energiefront des Paratronschirmes läßt eine Individualpeilung aus weiter Ferne nicht zu.
    Natürlich darf Rhodan auf keinen Fall den Fehler machen, einen Takerer auf die Insel oder sogar ins Schiff hineinzulassen."
    Cascal lauschte mit geschlossenen Augen nicht nur den Erklärungen des Mädchens, sondern auch der Musik.
    Es war ein Stück des Barden Zodiak Goradon.
    Der Mann mit dem kantigen roten Bart und den zwölf Fingern begleitete sich selbst zu einem Text, der von der Heimatlosigkeit des Menschen sang. Von seinem Weg zwischen den Sternen und den Planeten, und von der Sucht der modernen Ahasver, die in ihren Schiffen Lichtjahr um Lichtjahr durchmaßen und dennoch nicht zur Ruhe fanden. Die sechzig Saiten des exotischen Gamespins zirpten, und mit der Handfläche schlug Goradon den Takt auf dem Resonanzboden des Instrumentes.
    Cascal hatte den Mann kurz vor dem Start der MARCO POLO bei einem Gastspiel in Terrania City erleben können.
    Er hatte durch die Vermittlung von Solarmarschall Julian Tifflor für sich und Claudia zwei erstklassige Karten bekommen.
    „Leider ...", murmelte er.
    „Sie sagten sicher etwas ungeheuer Geistreiches, Joak", sagte Roi. „Wollen Sie es nicht einem größeren Publikum zugänglich machen?"
    Cascal lächelte verträumt.
    „Ich denke gerade an die breiten Straßen und die alten Bäume von Terrania City und an meinen Plan, dort eine Wohnung zu haben. Und wie ist die Realität? Wir stehen hier wie eine stählerne Burg auf einer kleinen Insel und haben in den nächsten Stunden kaum etwas anderes zu erwarten als ein psychologisches Drama zwischen Ihrem Herrn Vater und einem takerischen Verwalter. Und dabei soll ein Mensch froh werden."
    „Nehmen Sie es nicht so schwer", tröstete ihn Merceile. „Versuchen Sie einmal, sich in die Lage Ovarons zu versetzen."
    Oasoal fuhr mit den Fingern über die Stahlplatte in seinem Hinterkopf, dann musterte er das Mädchen fassungslos.
    „Meinen Sie
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