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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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herausfinden."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Das kann ich aus eigenem Interesse nicht zulassen", sagte der Großadministrator.
    „Ich betonte es bereits - ich drohe ungern", sagte Schekret.
    „Ich verstehe Ihre Sorge", sagte Rhodan verbindlich. „Aber unser Schiff wird von niemandem Ihres Planeten betreten. Wir hatten die Absicht, auf einem unbewohnten Planeten Wasser zu bunkern, nicht mehr. Wenn wir dabei völlig ungewollt durch einen Schirm stoßen, der die perfekte Lüge kaschieren soll - das ist nicht unsere Schuld, Schekret."
    Schekret wurde eine Spur nachdenklicher. Die Spannung zwischen den beiden Männern wurde fast greifbar.
    „Jeder von uns hat vollständig recht ... von seiner Warte aus."
    Rhodan nickte mit einem kühlen Lächeln.
    „Und keiner wird nachgeben", sagte er.
    „Richtig. Sollten Sie nicht gestatten, daß ein Kommando von uns an Bord kommt, werden wir ein Waffensystem anwenden, das in der Lage ist, das Schiff zu zerstören, ohne mehr als einige Hektoliter Wasser zu verdampfen."
    Rhodan konnte es sich leisten, diesen Teil der Diskussion in schonungsloser Offenheit zu führen.
    „Danke", sagte er mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. „Wir wußten, daß Sie uns nur deswegen nicht beschießen, weil Sie sich selbst gefährden. Sie fordern unsere Kapitulation?"
    Schekret nickte und starrte Rhodan aus seinen purpurnen Augen an.
    „Jawohl. Unnachsichtlich."
    Rhodan blieb gelassen.
    „Ich kann Ihre Forderung nicht annehmen. Das Schiff bleibt geschlossen, und Ihrer Wunderwaffe haben wir erstaunliche Abwehrmaßnahmen entgegenzusetzen."
    „Sie kapitulieren nicht?" fragte Schekret erstaunt.
    „Nein", sagte Rhodan fast heiter. „Auf keinen Fall. Sie sollten Ihr Wort geben, uns starten zu lassen."
    Das Lächeln, das sich jetzt erst auf dem alten, faltigen Gesicht mit den großen Augen auszubreiten begann, war sehr sparsam.
    „Bitte", sagte Schekret. „Starten Sie!"
    „Sie lieben Raumschlachten?"
    Schekret murmelte düster: „Nur, wenn die Vorteile auf meiner Seite sind, Fremder."
    Rhodan sagte: „In diesem Fall wären sie es. Wir würden zwar einen Teil Ihres Planeten restlos verwüsten, aber unser Schiff würde in größerer Höhe voll getroffen werden.
    Ich habe gewisses Interesse daran, zu überleben ... das werden Sie sicher unschwer verstehen können."
    „Unschwer", sagte Schekret. „Das gleiche gilt für uns."
    „Sehen Sie", sagte Rhodan, „die Situation ist stabil. Sie wird solange stabil bleiben, bis jemand etwas daran ändert.
    Sie drohen weiter und wollen die Kapitulation?"
    „So ist es!"
    Rhodan erwiderte: „Ich geben Ihnen eine Stunde Zeit, sich etwas anderes einfallen zu lassen."
    Höflich erwiderte Schekret: „Auch ich billige Ihnen die gleiche Bedenkzeit zu.
    Sie sollten das Kommando an Bord lassen."
    Rhodan antwortete: „Sie fragen in einer Stunde wieder?"
    „Ja", sagte Schekret. „Und anschließend muß ich leider meine Interessen wahrnehmen. Sie hören von mir. Fremder!"
    „Aber gewiß!" sagte Rhodan. Das Bild wurde dunkel.
    Roi Danton sagte in die Stille hinein: „Potzblitz ... ein nicht unsympathischer Mann, dieser Schekret!"
    Rhodan murmelte: „Das ist es eben - man wird oft gezwungen, gegen sympathische Gegner zu kämpfen, aber in diesem Fall hoffe ich, durch Bluff und Verhandlungen wesentlich mehr zu erreichen als durch Schießereien."
    „Wie meist!" murmelte Cascal aus dem Hintergrund.
    Die psychologische und abwehrtechnische Seite dieser ersten Stunden nach der Landung war also absolut richtig betrachtet worden. Die Takerer konnten es nicht riskieren, das Schiff während des Landeanflugs und der Landung selbst und auch jetzt mit schwerstem Feuer zu vernichten. Das hätte auf ihre wertvollen Anlagen zurückgeschlagen, und es war reine Illusion, anzunehmen, ein derartiger Schiffsgigant könne sich nicht fürchterlich wehren.
    Schekret war bis jetzt gezwungen worden, auf Rhodans Spiel einzugehen. Jetzt aber hatte er gedroht - und es war nicht auszuschließen, daß er seine Drohung nicht auch wahrmachen würde.
    Die Terraner mußten also handeln.
    Dies bot eine gute Gelegenheit zur Demonstration der terranischen Möglichkeiten. Rhodan dachte einige Zeit nach, dann setzte er seine Vorstellungen in Anordnungen und Befehle um. Er ging zu seinem Sessel, schaltete auf Rundspruch und sagte: „Rhodan an die betreffenden Kommandos: Die ganze Insel wird ab sofort von dem Paratronschirm umspannt. Alles, was anschließend unternommen wird, soll von den Takerern
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